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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die beiden Zwillinge Kyle und Peter erfahren durch Zufall, dass sie von Geburt an mit einer Lüge gelebt haben: Der nette Mann auf dem Foto über dem Kamin ist überhaupt nicht ihr Vater, sondern von ihrer Mutter erfunden worden, um die Wahrheit zu verschleiern - sie weiß ganz einfach nicht, wer der Vater der Brüder ist. Versteht ihr, das war in den Siebzigern - total ausgeflippte Zeiten und... na ja, ihr wisst schon. Die Brüder beschließen, ihren geheimnisvollen Erzeuger zu suchen, obwohl ihnen nur wenige Anhaltspunkte zur Verfügung stehen. Das ist der Beginn einer verrückten Entdeckungsreise, auf der sie nicht nur ihre Mutter, sondern auch sich selbst ganz neu kennenlernen.

Kritik

Es gibt gute Filme und es gibt schlechte Filme, aber selbst zwischen schlechten Filmen gilt es zu differenzieren, man kann auch diesen gewisse Qualitäten zusprechen. So ist Hot Dog beispielsweise sicherlich ein schlechter Film, aber er steht zu seiner Stumpfsinnigkeit, er steht dazu dass er ein reiner Dienstleister-Film ist und wird somit seine Zuschauer in manchen Teilen befriedigen. Das macht zwar im künstlerischen Sinne keinen guten Film aus ihm, aber es macht ihn im marktwirtschaftlichen Sinne fairer. Stellen wir uns einmal vor, Die Pute von Panem würde im letzten Drittel versuchen richtig emotional zu werden. Das würde weder Fans noch Kritikern etwas nützen. So abwegig dieses zugegebenermaßen extreme Beispiel auch klingt:  Eine solche Art der Verhüllung findet sich in jeder zweiten US-amerikanischen Komödie wieder. Eigentlich sind es oftmals Filme, die auf Klamauk aus sind, die ein gewisses Publikum bedienen wollen. Nun bietet Klamauk aber eine derartig große Angriffsfläche, dass diese Filme wohl verrissen werden würden. So entschließt man sich dazu das etwas zu relativieren.

Liebesgeschichten, eine plötzliche Erkrankung eines Familienmitglieds oder der Zauber von Weihnachten sind Motive, die da recht häufig zu Rate gezogen werden, um dem Film in irgendeiner Art eine emotionale Komponente zu verleihen. Aber wäre es nicht viel authentischer, wenn ein Film dazu stehen würde, dass er nur auf Klamauk aus ist und würde ihn das nicht auch erträglicher machen? Gemeint sind damit nicht alle Filme, die neben einen Klamauk-Humor eine emotionale Story- Line haben, sondern jene in der die Story-Line so obligatorisch wirkt, dass sie nur dem Zweck dienen kann, das Gesehene zu relativieren bzw. zu legitimieren. Und genau da reiht sich leider auch Wer ist Daddy? ein. Die Suche nach einer Vaterfigur- das ist der vermeintliche Kern des Filmes und bildet auch den roten Faden. Dabei steht aber eigentlich nur im Vordergrund, dass Kyle, gespielt von Owen Wilson (Midnight in Paris), und Peter, dargestellt von Ed Helms (Hangover), zusammen unterwegs sind und herumalbern.

Bei ihrem gemeinsamen Abenteuer werden dann die üblichen und wenig innovativen Gags eingestreut, auf die man bei Komödien dieser Art immer wieder trifft. Da wird dann vermeintlich humoristisch aufgezeigt, was für ein Versager Peter doch ist, und mit wie vielen Männern die von Glenn Close (Guardians of the Galaxy)  dargestelltE Mutter Helen schon geschlafen hat - und so weiter und sofort. Leider führt der Film die Gags nicht einmal so gut ein wie andere Komödien. Während einem in Hangover der Unterschied zwischen Bradley Coopers (Silver Linings) Charakter Phil und dem Zahnarzt Stu ganz deutlich wird, hat man in Wer ist Daddy? nicht zwingend das Gefühl, dass Peter seinem Bruder in irgendeiner Form unterlegen ist. Nur durch sein ständiges Wiederholen dessen wird es dem Zuschauer kommuniziert. Auch das Aufzählen der verschiedenen Sex-Situationen, in denen sich die Mutter schon befunden haben soll, wirkt wenig schockierend oder witzig. Das ist leider ein alter Hut und muss in einer anderen Drastik dargestellt werden, damit es überhaupt noch jemanden hinter dem Herd hervorlockt.

Die potentiellen Vaterfiguren werden hier von bekannten Schauspielern wie zum Beispiel J.K. Simmons (Whiplash) oder Christopher Walken (Stand up Guys) dargestellt. Die Beziehung zwischen ihnen und ihren (ebenso potentiellen) Söhnen wird jedoch gar nicht beleuchtet. Meistens werden ein paar Witze über die Sexkünste der Mutter hervorgebracht und dann geht es weiter. Als Zuschauer vergisst man zwischendurch sogar, dass die beiden nicht auf einem gemeinsamen Trip sind, sondern auf der Suche nach ihrem Vater. Der emotional konstruierte Abschluss, die künstlich in die Länge gezogene Lauflänge von 113 Minuten, so wie die Starbesetzung vermittelt eine sehr zweckhafte Einbindung dieses Plot-Elements. Man wird den Eindruck einfach nicht los, dass es nicht darum ging, eine liebevolle Vater-Sohn-Geschichte zu erzählen, sondern einen Grund dafür zu finden, zahlreiche Stars in kleinen Parts auftreten zu lassen, damit Zuschauer zu genieren und sich gleichzeitig emotional abzusichern, zu relativieren, zu legitimieren.

Dabei hat der Film eine derartige Legitimation gar nicht nötig. Zwar sind die Gags sehr simpel gehalten, dafür spielen Ed Helms und Owen Wilson aber grundsolide und die zwar klassische, aber hier dennoch solide umgesetzte Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden, birgt schon genug emotionales Potential, um den Film nicht unterkühlt wirken zu lassen. Auch die inszenatorische Umsetzung fällt zwar recht simpel aus, fängt die Geschehnisse aber ohne wirkliche Mängel ein. Es hätte also vollkommen zu einer Klamauk-Komödie mit Charme gereicht,  die dann in ihrer jetzigen Form wohl noch immer weit von einem guten Film entfernt wäre, aber immerhin schon eher ihr Zielpublikum erreicht hätte. Hätte man dann noch ein paar intelligentere Gags konzipiert, die z.B. den Kontrast zwischen Kyle und Peter beleuchtet hätten, dann hätte man daraus einen unterhaltsamen Film machen können.

Fazit

"Wer ist Daddy?“ verleitet dazu, dass man ihn sympathisch findet. Er bedient sich einer Technik, der sich viele Komödien bedienen, indem sie ihre flache Konstruktion durch einen emotionalen Part relativieren. Leider steckt unter dieser Schicht am Ende nur ein uninteressanter Film mit wenig innovativ konstruierten Gags, die nicht zu unterhalten wissen.

Kritik: Maximilian Knade

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