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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das harmonische Familienleben von Janice & Bill Templeton nimmt ein abruptes Ende, als der mysteriöse Tom Hoover in ihr Leben tritt. Zunächst stalkt er sie bzw. ihre 11jährige Tochter Ivy nur, dann sucht er aber das Gespräch. Er ist fest davon überzeugt, dass Ivy die Reinkarnation seiner Tochter Audrey Rose ist, die bei einem Autounfall starb. Natürlich halten die Templetons ihn für einen möglicherweise gefährlichen Spinner, doch nun verhält sich auch Ivy merkwürdig, verfällt in psychotische Anfälle, aus denen sie nur Tom zurückholen kann. Könnte an dessen Theorie doch was dran sein?

Kritik

Mit Bis das Blut gefriert inszenierte Robert Wise 1963 einen der ganz großen Klassiker des subtilen Haunted House-Horrorfilms, der bis heute von seiner Wirkung nichts eingebüßt hat. Allein schon sein Name weckt relativ große Erwartungen an Audrey Rose – Das Mädchen aus dem Jenseits, basierend auf dem Roman von Frank De Felitta (Dark Night of the Scarecrow), der auch das Script für diesen Film verfasste. Die Geschichte um eine kleine, glückliche Familie, in deren Leben ein Fremder mit einer ungeheuerlichen Theorie tritt und daraufhin alles ins Wanken bringt an was sie bisher unerschütterlich geglaubt haben, klingt darüber hinaus vielversprechend. Alles blanke Theorie, denn statt eines subtilen, subversiven Schauerstücks im Stil eines Rosemarys Baby entpuppt sich das Ganze als redundantes Reinkarnations-Melodram mit manch nervigen bis sogar ulkigen Anflügen.

Der Anfang gestaltet sich halbwegs stimmig, wenn der wie ein begossener Pudel im Dauerregen stätig präsente Anthony Hopkins (Hearts in Atlantis) eine zwar nicht aktiv aggressive, dafür eine passiv suggestive Form der Bedrohung ausstrahlt, obwohl diese – wie er kurz darauf händeringend beteuert – gar nicht seine Intention sein soll. Von nun an versucht er das Ehepaar Janice (Marsha Mason, Der Untermieter) und Bill Templeton (John Beck, Rollerball) davon zu überzeugen, dass deren 11jährige Tochter Ivy die Reinkarnation seiner kleinen Audrey Rose ist, die im Alter von 5 Jahren bei einem Autounfall grausam verbrannte. Ivy kam genau 3 Minuten nach ihrem Tod zur Welt und verschiedene Medien haben ihn zu den Templetons geführt, die natürlich wenig für dies Theorie übrig haben. Als sich Ivy’s vorher schon häufiger auftretenden Albträume in hysterische Anfälle mit unerklärlichen Verletzungen steigern, keimen zumindest bei Janice mit der Zeit Zweifel auf, ob das wirklich nur die Idee eine trauernden Spinners ist.

Die Figur von Anthony Hopkins könnte mühelos als zwielichtiges, manipulatives Subjekt dargeboten werden und der Film daraus Suspense generieren, ob die kleine Ivy hier Opfer von psychologischen Taschenspielertricks, schwarzer Magie oder sonstigen Praktiken wird, daran ist aber keiner der Aktiven interessiert. Stattdessen wird nur repetitiv darüber diskutiert, geschwafelt und palavert, wer denn nun recht hat und wer nicht, das dreht sich lange endlos im Kreis ohne entscheidend vorwärts zu kommen. Dazwischen kreischt das unfassbar nervige Kind immer mal rum, wenn es droht selbst dafür zu Ereignislos zu werden, mit Spannung oder Grusel in irgendeiner Form hat das wenig bis nichts zu tun. Als sich endlich die Situation mal durch einen Akt der Verzweiflung anscheinend entlädt, mündet das in der skurrilsten Szene des ganzen Films (-„Was ist mit dem Lieferanteneingang? –„Ach, natürlich…“), die doch so unmöglich deren Ernst sein kann. Danach verlagert es sich auch noch in den Gerichtssaal, wo doch tatsächlich ein großer Prozess darüber geführt wird, ob in Ivy eine andere Seele haust oder nicht. Auch wenn es nur als Mittel der Verteidigung verwendet wird, aber welches halbwegs seriöse Gericht würde im Rahmen einer Anklage wegen Kindesentführung denn so einem lächerlichen Zirkus eine Bühne geben?

Das ist schon alles sehr haarsträubend und dazu längst nicht mehr wirklich interessant, da praktisch nichts dafür getan wird, den Zuschauer ins Zweifeln zu bringen oder irgendwelche Alternativ-Theorien auch nur anzudeuten, worauf es denn schlussendlich hinauslaufen wird. Die letzte Viertelstunde, sprich der „Showdown“, fällt wieder etwas besser, da wenigstens grob stimmungsvoll aus, bietet aber natürlich überhaupt keine Überraschungen oder sonstige Highlights an, die das Warten darauf belohnen würde. Alles somit für die Katz bei Audrey Rose – Das Mädchen aus dem Jenseits? Nein, nicht ganz. Die Besetzung ist gut und die Schauspieler absolut bemüht die emotionale Last ihrer Figuren glaubhaft darzustellen, die handwerkliche Inszenierung ist natürlich ebenso routiniert in Ordnung. Es ist in erster Linie die öde, vorhersehbare und sentimental-überfrachtete Geschichte, mit der sich keine Seele hinterm Ofen oder aus dem Körper vorlocken lässt.

Fazit

Enttäuschender, spiritueller „Sorgerechtsstreit“ um zwei Mädchen zum Preis von einem, der auch nicht so recht weiß ob er sein Publikum ab und zu lieber doch gruseln will anstatt nur mit den ewig gleichen Esoterik- und Existenzgrundsatzfragen vollzudröhnen, dies dann aber mit den abgedroschenen Mitteln nun wirklich nicht schafft. Kann man sich getrost schenken.

Kritik: Jacko Kunze

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