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Die legendären ersten acht Filme von Quentin Tarantino stehen im Mittelpunkt dieser spielfilmlangen Dokumentation über sein bewegtes Leben. Unterstützt durch Exklusiv-Interviews mit zahlreichen seiner Wegbegleiter und angereichert mit Filmausschnitten zeichnet TARANTINO: THE BLOODY GENIUS den Weg des Kultregisseurs aus der Videothek in den Hollywood-Olymp nach. Von RESERVOIR DOGS über PULP FICTION bis hin zu den INGLORIOUS BASTERDS und HATEFUL EIGHT führt die spannende Reise, die kaum ein Geheimnis von Tarantinos Erfolg ungelüftet lässt. (1 Blu-ray)

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gibt vermutlich keinen anderen Filmemacher, der das Gegenwartskino derartig prägen sollte, wie Quentin Tarantino (Once Upon a Time... in Hollywood) seit Mitte der 1990er Jahre. Die Menschen halten rund um den Erdball die Luft an, wenn sich ein neues Werk des Mannes ankündigt, der uns Meilensteine wie Reservoir Dogs, Pulp Fiction, Kill Bill oder Inglourious Basterds brachte. Natürlich haben wir es hier mit einem brillanten Künstler zu tun, allerdings erweist sich der dokumentarische Ansatz von Tarantino – The Bloody Genius als ungemein substanzlos, wenn es letztlich nur darum geht, Quentin Tarantino abseits jedweder Grauzone über den grünen Klee zu loben. Genau diesen überaus einseitigen Weg allerdings schlägt Regisseurin Tara Wood in diesem Fall jedoch ein, wenn sie sich hier mit einem knapp 100-minütigen Hohelied zufrieden gibt.

Unterteilt in drei Kapitel (Die Revolution, Harte Frauen und Genrekino, Gerechtigkeit), arbeitet sich Tarantino – The Bloody Genius durch das Schaffen des ikonischen Kultregisseurs und lässt dabei immer wieder alte Weggefährten und Darsteller zu Wort kommen. Was Tara Wood dabei durchaus ansehnlich gelingt, ist der narrative Flow, der die Dokumentation zu einer wirklich kurzweiligen Angelegenheit erklärt. Der anekdotische Background, den Schauspieler wie Michael Madsen, Samuel L. Jackson, Bruce Dern, Christoph Waltz, Diane Kruger oder Jamie Foxx liefern, verleiht Tarantino – The Bloody Genius einen bisweilen heimeligen Stammtischcharakter. Hier schwärmen und schwelgen Freunde wie Vertraute über ihre Erfahrungen mit einem der wichtigsten Filmschaffenden unserer Zeit (und vermutlich aller Zeiten). Bedenklich daran ist nur, dass sich Tara Wood niemals über diese geradezu euphorisch-hymnische Bauchpinselei hinauswagt.

Vor allem, wenn es schließlich um Miramax und damit auch um Harvey Weinstein geht, hätte die Dokumentation den unbedingten Mut aufweisen müssen, Quentin Tarantinos jahrelange Mitwisserschaft kritisch zu durchleuchten. Stattdessen soll ein eingefügte Zitat des Filmemachers an dieser Stelle reichen, in dem er sich empört darüber zeigt, zu welch schauderhaften Taten sein alter Gefährte und Förderer doch imstande gewesen ist. Tarantino – The Bloody Genius gefällt sich ausschließlich darin, reinrassige Heldenverehrung (und damit auch Verklärung) zu betreiben. Es ist sicherlich nicht grundsätzlich verwerflich, Quentin Tarantinos ansteckenden Enthusiasmus für das Kino als einzigartig zu beschreiben. Das ist er. Wenn man sich allerdings schon mit dieser durchaus polarisierenden Persönlichkeit beschäftigt, dann doch bitte auch mit dem Engagement, dem Überschwang mit etwas Differenziertheit zu begegnen.

Fazit

Als Loblied auf Quentin Tarantino erweist sich die Dokumentation von Tara Wood als durchaus unterhaltsam. Temporeich und mit vielen Anekdoten von alten Weggefährten und Freuden gespickt, arbeitet sich "Tarantino – The Bloody Genius" einmal durch das famose Schaffen des wohl prägendsten Filmemacher unserer Zeit. Darüber hinaus allerdings hat Tara Wood wenig zu bieten, weil sie sich allein mit dem unreflektierten Abfeiern Tarantinos begnügt, anstatt kritisch auf diese durchaus polarisierende Persönlichkeit zu blicken. Unterhaltsam, ja, aber es mangelt gehörig an Substanz.

Kritik: Pascal Reis

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