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Wim Wenders - Die frühen Jahre - Blu-Ray Box-Kritik - Teil 1

Smooli

Von Smooli in Wim Wenders Collection - Blu-Ray Box-Kritik

Wim Wenders - Die frühen Jahre - Blu-Ray Box-Kritik - Teil 1

Wim Wenders ist unbestritten einer der wichtigsten deutschen Regisseure bisheriger Zeiten. Neben Herzog und Fassbinder hat er in den '70ern wohl die interessantesten Filme abgeliefert. Filme, die auch international für Aufsehen sorgten und Herrn Wenders ein gewisses Renommee sicherten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen dabei mit Sicherheit Paris, Texas und Der Himmel über Berlin. Doch hört die Klasse und Größe in Wenders’ Filmographie dort mitnichten auf.

Für StudioCanal ist das glücklicherweise Grund genug, um dem Frühwerk von Wim Wenders eine ganze Collection zu widmen. Fünf Filme, 1972-1977 , 606 Minuten, mehrere Filme erstmals in Full-HD auf einer Blu-Ray. Auf den folgenden Seiten werden Souli und ich die Filme kurz besprechen und euch ein paar technische Informationen zu der Box liefern. Vier der fünf folgenden Texte sind lediglich Auszüge aus ganzen Kritiken, die ihr auf den jeweiligen Filmseiten vorfinden könnt.

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (1972)

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Inhalt:
Der Tormann Josef Bloch (Arthur Brauss) wird bei einem Auswärtsspiel seiner Mannschaft wegen eines Fouls vom Platz geschickt. Das wirft ihn völlig aus der Bahn. Er irrt durch die fremde Stadt, verbringt die Nacht mit einer Kinokassiererin (Erika Pluhar) und erdrosselt sie am nächsten Morgen. Aber statt sich zu stellen oder zu fliehen, fährt Bloch daraufhin zu einer Ex-Freundin aufs Land (Kai Fischer) und wartet dort passiv auf seine Verhaftung durch die Polizei.

Kritik:
[…] Wim Wenders entweicht jeder dramaturgischen Zuspitzung, er unterliegt keinem Narrativ, sondern bleibt unstrukturiert und in seinem ungemein bildlichen Erzählen beinahe schon assoziativ. Dass es „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ selbstverständlich nicht um den Sport Fußball geht, sollten auch die unaufmerksamen Zuschauer nach fünf Minuten bemerken, stattdessen liegt das Hauptaugenmerk auf der Metapher hinter dem Titel: „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“, das lässt sich weiterspinnen als eine existentielle Angst davor, scheitern zu müssen, Erwartungen nicht zu erfüllen oder ganz grundsätzlich der Last ausgesetzt zu sein, im Mittelpunkt zu stehen. Und doch, so ansprechend „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ bisweilen auch erscheinen mag, gerade auch aufgrund des aufstrebenden Geistes, den Wim Wenders in diesen Film hat fließen lassen, ist der Film heftig behäbig, einfach weil es in keine klare Richtung geht, was ja nicht grundsätzlich nachteilig zu bewerten ist, das Trotten auf einer Stelle aber bremst die Lust am Interpretieren. Das hat der Wim später deutlich besser gemacht. […]


Alice in den Städten
(1974)

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Inhalt:
Philip, ein in den USA gescheiterter junger deutscher Journalist, beschließt mit seinem letzten Geld zurück nach Deutschland zu fliegen. Am Flughafenschalter in New York trifft er Lisa und ihre neunjährige Tochter Alice, die ebenfalls zurück nach Deutschland wollen. Felix verbringt die Nacht mit der Mutter. Am nächsten Morgen ist diese verschwunden. Auf einem Zettel bittet sie Philip, das Mädchen mit nach Deutschland zu nehmen, sie würde einen Tag später nachkommen. Dort warten Philip und Alice jedoch vergeblich auf sie. So machen sich beide auf die Suche nach Alices Großmutter, von der es nichts gibt als das Bild eines Wohnhauses. Eine traurig-komische Odyssee durch das Ruhrgebiet beginnt.

Kritik:
[…] Die Fotografie ist offensichtlich ein wichtiger Bestandteil des Films, ebenso aber wie der Fernsehapparat. Philip schaut beständig in die Tiefe des Geräts, wo auch immer er ist; manchmal läuft das Teil, obwohl er gar nicht wirklich aufpasst. Es ist zur Gewohnheit geworden, die unzähligen Bilder ziehen an ihm vorbei, ebenso der Lärm, die Tragik, die Action und das Leid, das dem Film seinen modernen Inhalt gibt. Die fiktive Gefahr erfährt von Philip keinerlei Beachtung. Er ist so sehr abgestumpft, dass selbst reale Gewalt keinerlei Empathie von ihm erfährt. Bis er auf Klein-Alice trifft und zwangsweise mit ihr weiterreisen muss. Es zeugt von einer wunderbaren, menschlichen Wärme, wenn Alice und Philip sich gegenseitig abtasten, kennenlernen und zum Lachen bringen. Alice zeigt Philip schließlich seine Identität, stellt ihm sein Ich vor und tut all das mit einer kindlichen Unschuld, die wahrlich herzerwärmend ist. […]

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