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Videospiel "Lords of the Fallen" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Lords of the Fallen" im Test

Videospiel "Lords of the Fallen" im Test Bildnachweis: © CI Games / HexWorks

Story

Nach einem Zeitalter grausamer Tyrannei wurde der Dämonengott Adyr besiegt. Aber Götter fallen nicht für immer. Jetzt, Äonen später, steht Adyrs Wiederauferstehung kurz bevor. Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines legendären Dunklen Kreuzritters, der sich auf eine Reise durch die Reiche der Lebenden und der Toten begibt, um der Herrschaft von Adyr ein Ende zu setzen, der ein neues Zeitalter der Verwüstung für die Menschheit eingeläutet hat.


Kritik

2014 erschien mit Lords of the Fallen ein Soulslike vom deutschen Entwicklerstudio Deck13 (The Surge), das sich deutlich vom damaligen Genre-Primus Dark Souls inspirieren ließ. Das Action-Rollenspiel sah durchaus hübsch aus, bot ein stimmungsvolles Dark Fantasy-Setting und auch kurzweilige Kämpfe, konnte es in Sachen Komplexität, Leveldesign und Balancing aber nicht mit dem From Software-Titel aufnehmen. Zum Hit hat es am Ende nicht gereicht, die Kritiken fielen durchwachsen aus und die Arbeit am eigentlich geplanten Nachfolger wurden ein chaotisches drunter und drüber mit wechselnden Studios. Der polnische Publisher CI Games übertrug letztendlich dem 2020 neu gegründeten hauseigenen Entwicklerstudio Hexworks den Auftrag, ein Reboot unter dem gleichen Namen zu entwickeln, welches nun für Konsolen und PC erschienen ist. Ein Neuanfang also, bei dem alles anders laufen soll. Aus wirtschaftlicher Sicht darf das neue Lords of the Fallen zumindest schon erste Erfolge verkünden, da es sich innerhalb der ersten zehn Tage schon über ein Millionen Mal verkauft hat.

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Wer das ursprüngliche Lords of the Fallen nicht gespielt hat, hat beim Einstieg in den Reboot keinen Nachteil, um die Story zu verstehen. Sie umfasst zwar die gleichen Kernelemente des Originals, wandelt diese jedoch ab und funktioniert eigenständig. Wie im Soulslike-Genre oftmals üblich, wird die Story nicht klassisch erzählt und auf dem Präsentierteller serviert, sondern kryptisch verpackt über environmental storytelling vermittelt. Bedeutet, dass man sich vieles aus Gesprächen, aus Item-Beschreibungen und der Gestaltung der Spielwelt selbst zusammenreimen muss. Also nicht anders, als es auch Elden Ring, Dark Souls oder Bloodborne schon getan haben. Trifft vielleicht nicht jedermanns Geschmack, trägt aber zur Atmosphäre bei, wenn man sich darauf einlässt. Letztendlich liegt der Fokus im Genre aber ohnehin an anderer Stelle.

Unsere Reise führt uns durch mehrere unterschiedlich gestaltete Gebiete, durch die wir uns den Weg freikämpfen müssen. Das hübsche Art Design dieser Dark Fantasy-Welt orientiert sich auch diesmal wieder an Spielen wie Dark Souls und auch Demon's Souls und bietet reichlich fürs Auge. So weit klingt alles bekannten Zutaten, doch die Entwickler haben sich etwas Besonderes ausgedacht, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen: Unsere Reise führt uns nicht einfach durch eine Welt, sondern durch zwei parallel existierende Welten, zwischen denen wir jederzeit wechseln können. Axiom nennt sich dabei die Welt der Lebenden, sozusagen die "normale" Welt, doch mittels einer magischen Laterne können wir jederzeit auch Umbral sehen oder betreten, die Welt der Toten. Beide sind unterschiedlich gestaltet und zum Teil auch anders aufgebaut, sodass der Übertritt schon allein deswegen nötig ist, um manch versperrte Wege zu durchschreiten. Oder eben auch, um Geheimnisse aufzudecken.

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Wer sich allerdings zu lange in Umbral aufhält, zieht dadurch auch immer stärkere Gegner auf sich, muss zudem mit eingeschränkten Heilungsmöglichkeiten zurechtkommen, bekommt dafür aber auch durch einen steigenden Multiplikator immer mehr Erfahrungspunkte. Kann sich also lohnen oder auch ganz schön in die Hose gehen. Umbral verlassen lässt sich übrigens nicht einfach mal eben mit der Laterne, sondern nur an bestimmten Spots, die erst einmal erreicht werden müssen. Damit birgt der Sprung ins dunkle Reich stets ein gewisses Risiko, welches gut abgewogen werden will.

Das System bringt deutlich Spannung in die Erkundung der Welt(en) und ist somit definitiv eine Bereicherung. Lediglich die Übersicht kann verloren gehen, da markante Orientierungspunkte hin und wieder fehlen. Mit auffindbaren Karten wird dem zwar entgegengesteuert, dennoch ist ein wenig Konzentration erforderlich, um den Überblick zu behalten. Geht bei der Erkundung von Axion übrigens mal etwas schief und wir beißen ins Gras, landen wir nicht sogleich am letzten Checkpoint, sondern automatisch zunächst in Umbral und erhalten damit die Chance, durch das Erreichen der nächsten Überreste (quasi den "Leuchtfeuern" aus Dark Souls) wieder zurückzukehren. Falls wir dabei jedoch erneut sterben, wird man wie gewohnt doch zum letzten Checkpoint versetzt.

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Kämpfe fallen erwartungsgemäß fordernd aus und erfordern das Erlernen von Angriffsmustern der Gegner, um entsprechend reagieren zu können. Gekämpft wird dabei je nach Build mit Nah- und Fernwaffen sowie mit Magie, was insgesamt gut funktioniert und reichlich Spaß macht, auch wenn nicht alles ganz so präzise und griffig wie bei From Software ausfällt. Geht aber völlig in Ordnung. Verglichen zu Elden Ring, Bloodborne und Co. ist Lords of the Fallen verhältnismäßig einfacher ausgefallen und damit wohl etwas zugänglicher für Leute, die das Genre bislang eher abgeschreckt hat. Bedeutet aber nicht, dass einem etwas geschenkt wird, gestorben wird auch hier gerne mal, doch von einer Hardcore-Erfahrung kann man dabei nicht sprechen. Wer nach einer Herausforderung sucht, für den bietet sich der NG+ Modus an, der nach Beenden der Story einige Änderungen für den erneuten Durchlauf mit sich bringt. Wer dagegen doch Probleme hat, kann sich einen NPC als Helfer beschwören oder auch im Koop online mit Freunden spielen. Und wer sich gern mit anderen Spielern messen will, kann sich am PvP-Modus versuchen.

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Lords of the Fallen setzt auf die Unreal Engine 5 und schaut optisch sehr hübsch aus. Und auch mit seinem orchestralen Soundtrack weiß der Titel zu punkten. Seit Release leidet das Game jedoch über alle Plattformen hinweg unter Performance-Problemen und auch kleinere Bugs, was beides durch Veröffentlichung mehrerer Patches schon deutlich verbessert wurde, jedoch nicht aus der Welt geschafft ist. Auf der getesteten PS5-Version sind auch weiterhin noch gelegentliche Framedrops spürbar, an denen die Entwickler noch arbeiten müssen. Es scheint sich zumindest einiges zu tun, Patches werden in kurzen zeitlichen Abständen veröffentlicht, sodass die Hoffnung besteht, dass weitere Verbesserungen bald folgen. Zwei parallele Welten zu simulieren ist gewiss rechenintensiv, dennoch schade, dass zum Release nicht gleich alles rund lief.


Fazit

Ein gelungenes Soulslike mit toller Gameplay-Mechanik, die den Wechsel zwischen zwei parallel existierenden Welten erlaubt. Das Dark Fantasy-Setting fällt atmosphärisch aus und das Kampfsystem macht durchaus Laune. Technisch verdient das Action-Rollenspiel jedoch noch ein wenig mehr Feinschliff, um wirklich sauber zu laufen.

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