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Videospiel "Demon's Souls" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Demon's Souls" im Test

Videospiel "Demon's Souls" im Test Bildnachweis: © Sony Interactive Entertainment / Bluepoint Studios

Story

In seinem Streben nach Macht hat sich König Allant, 12. König von Boletaria, den alten Seelenkünsten verschrieben und einen Dämon vom Anbeginn der Zeit heraufbeschworen: das Uralte. Mit der Rückkehr des Uralten legte sich ein farbloser Nebel über das Land, aus dem schreckliche Kreaturen mit einer Gier nach menschlichen Seelen erschienen. Die Menschen, denen die Seelen geraubt wurden, verloren auch ihren Verstand und folgen jetzt nur noch dem Drang, die Übriggebliebenen anzugreifen. Boletaria ist von der Außenwelt abgeschnitten, und die Ritter, die sich durch den tiefen Nebel wagen, um das Land von seinem Leid zu befreien, kehren nie wieder zurück. Als einsamer Krieger, der sich dem unheilvollen Nebel stellt, musst du dich schweren Herausforderungen stellen, um dir den Titel „Dämonentöter“ zu verdienen und das Uralte wieder in den Schlaf zu versetzen.

Kritik

Das Souls-like-Genre hat sein einstiges Nischendasein unter Hardcore-Gamern längst verlassen, heute erfreut sich eine große Spielerschaft an immer neuen Titeln in verschiedensten Formen. Wegbereiter war der japanische Entwickler und Publisher From Software, der uns über die letzten Jahre mit Spielen wie Dark Souls, Bloodborne oder Sekiro gleich mehrere unvergleichbare Meisterwerke beschert hat. Den Startschuss gab jedoch Demon’s Souls, das 2010 aus selben Hause bei uns für die PS3 erschienen ist. Jahrelang wünschten sich Fans einRemake des mittlerweile technisch angestaubten Action-Rollenspiels, nun ist es endlich soweit: Exklusiv für die PS5 ist Demon's Souls in neuem Gewand als Launch Titel erschienen. Und der kann sich mehr als sehen lassen!

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Für das Remake verantwortlich zeichnen sich die Experten der Bluepoint Studios, die zuletzt schon dem Klassiker Shadow of the Colossus eindrucksvoll einen Neuanstrich verpasst haben. Wichtig bei der Demon's Souls-Neuauflage war den Entwicklern am Inhalt oder Spielgefühl selbst nichts groß zu verändern. Zu groß dürfte der Respekt vor From Software sein, aber auch vor den Fans, für die das Spiel ein Heiligtum darstellt. In erster Linie fokussierte man sich auf die Modernisierung der Technik und auf einige Komfortfunktionen. Demon's Souls erstrahlt in der Neuauflage nun in wunderschöner Next Gen-Grafik mit fantastischen Effekten, butterweichen Animationen und einem ungeheuren Detailreichtum in der Umgebung, bei dessen Gestaltung Bluepoint selbst höchst kreativ vorging. Hier handelt es sich nicht um ein simples Remaster mit etwas höher aufgelösten Texturen, sondern um ein aufwendiges Remake, in das spürbar viel Arbeit gesteckt wurde. Mit all seiner Grafikpracht läuft das Game auf der PS5 wahlweise in 1440p und 60 fps oder in nativem 4K und 30fps. Umwerfend sieht beides aus, doch echte Souls-Gamer werden selbstverständlich erste Variante wählen, die sich einfach herrlich flüssig anfühlt.

Im erweiterten Charaktereditor erstellen wir uns zu Beginn zunächst einen Helden. Hier wählen wir das bevorzugte Geschlecht und nehmen optische Anpassungen vor, um im Anschluss eine Klasse zu wählen. Wie in Soulsborne-Spielen üblich bestimmt sie aber nur, wie wir die ersten Stunden verbringen, jeder Charakter lässt sich im Anschluss ganz nach Belieben formen. Wer mit schweren Waffen im Nahkampf richtig fest zuschlagen will, fokussiert sich vor allem auf Stärke, wer es agiler und schneller mag, geht auf Geschicklichkeit. Oder man konzentriert sich auf Magie, Intelligenz oder Willenskraft, um aus der Distanz mächtige Elementarzauber oder Wunder zu wirken. Das Spezialisieren unseres Charakters ist ein wesentlicher Bestandteil des Spiels und erfordert durchdachtes Vorgehen, wer kopflos Punkte verteilt wird gewisse Einschränkungen früh zu spüren bekommen. Demon's Souls ist eben ein waschechtes Rollenspiel mit happigem Schwierigkeitsgrad.

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Im Gegensatz zu From Softwares späteren Werken handelt es sich bei Demon's Souls um keine komplett zusammenhängende Welt. Aus unserem Hub, hier Nexus genannt, bereisen wir in beliebiger Reihenfolge fünf verschiedene Welten, die sich wiederum in mehrere Subbereiche aufteilen. Am Ende eines jeden Teilabschnitts wartet jeweils ein knackiger Bosskampf auf uns. Wem in den anderen Spielen die Orientierung schwerfiel, wird es mit der klareren Strukturierung eines Demon's Souls viel leichter haben. Das geniale Leveldesign der Entwickler ist aber auch hier klar zu erkennen. Schön auch, wie abwechslungsreich die Welten ausfallen. Mal sind wir in einer altertümlichen Burg unterwegs, die von feuerspeienden Drachen attackiert wird, dann wiederum geht es ganz im Stile eines H. P. Lovecraft in ein finsteres Gefängnis, in dem arme Seelen seit Jahrhunderten ihrem Wahnsinn überlassen wurden. Unsere Reise führt uns auch in tiefe Mienen, die bis in glühend heiße Lavaseen hinabführen oder in giftige Sumpflandschaften, in denen Kobolde labyrinthartige Siedlungen erbaut haben. Jeder Abschnitt unterscheidet sich visuell, jeder spielt sich aufgrund anderer Gefahren aber auch ein wenig anders.

Wie gewohnt gibt es auch in Demon's Souls keine klassische erzählte Handlung. Dialoge bleiben kryptisch, Zwischensequenzen gibt es nur wenige. Das mag nicht jedermanns Sache sein, ist aber, wenn man sich darauf einlässt, alles andere als schlecht. Denn an Lore und Atmosphäre sind Soulsborne-Spiele von From Software kaum zu toppen. Wer sich hier ein wenig umsieht, findet ein äußerst reiches Environmental Storytelling in beinahe jedem Winkel der Spielwelt. Die Umgebung ist also nicht nur schmuckes Beiwerk, das mit einem meisterhaften Art-Design aufwartet, das seinesgleichen sucht, sondern lebt und atmet. Und wenn einen der Sog dieser faszinierenden Dark Fantasy-Welt erst einmal erfasst hat, lässt er einen auch nicht mehr los.

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Angenehm fordernd fallen auch hier wieder die Kämpfe aus, die dem Spieler viel Geschick, gutes Timing und Taktik abverlangen. Fehler werden hart bestraft, der Tod ist nie weit entfernt. Doch auch hier gilt: Wer versagt, ist selbst schuld, Demon's Souls ist nie unfair. Mit der Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, ist jede Situation zu meistern, sie erfordert nur etwas Geduld und guten Willen. Die Befriedigung bei Erfolg fällt dann aber auch wesentlich höher aus, als es bei anderen Spielen der Fall ist, immerhin meistert man hier so manche Herausforderung. Doch keine Angst: Bloodborne, Sekiro oder Dark Souls sind im Vergleich noch einen Zacken härter, Demon's Souls dürfte also der zugänglichste Titel davon sein.

Konnte man im Original nur in vier Richtungen rollen, hat Bluepoint das Bewegungsmuster modernisiert, sodass man sich nun frei bewegen kann. Das tut dem Kampfgeschehen richtig gut, in Kombination mit neuen Animationsabläufen schaut das alles nicht nur toll aus, es fühlt sich dank des haptischen Feedbacks des neuen PS5-Controllers alles auch sehr gut und wuchtig an. Das gilt sogar noch umso mehr für den Einsatz von Magie, der effektgeladen zum Staunen anregt. Schade nur, dass man die KI unangetastet ließ, Gegner verhalten sich gelegentlich noch etwas dumm. Damit lässt sich aber leben.

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Wahnsinnig gut fällt der 3D-Sound aus, bei dem jedes Geräusch aus jedem Winkel höchst eindrucksvoll klingt. Wer nicht die passende Soundanlage besitzt, sollte unbedingt zu Kopfhörern greifen. Und da wir schon bei gutem Klang sind: Für das Remake wurde auch gleich ein neuer orchestraler Soundtrack aufgenommen, der dem Spiel noch zusätzliche Epik verpasst. Ja, der Soundtrack des Originals war auch schon großartig, er klingt jetzt aber noch wesentlich imposanter.

Die Demon's Souls-Neuauflage profitiert auch ordentlich von der neuen SSD-Festplatte der PS5, wodurch Ladezeiten beinahe gar nicht existent sind. Egal ob man beim Tod zum letzten Checkpoint zurückgesetzt wird oder die komplette Welt wechselt, alles läuft nun völlig flott. Ansonsten noch neu oder anders: Es gibt nun einen umfangreichen Fotomodus, um schicke Schnappschüsse festzuhalten, unser HUD lässt sich jetzt ein wenig anpassen, kleine Bugs wurden beseitigt, einige neue Items, Waffen und Rüstungen finden Einzug ins Spiel und mit dem Fractured-Mode können wir das Game auf Wunsch spiegelverkehrt spielen. Auch ein neues Secret wurde hinzugefügt, das sich hinter einer neuen, geheimnisvollen Tür verbirgt. Ansonsten bleibt Bluepoint der Vorlage vollkommen treu.

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Spielen lässt sich Demon's Souls übrigens im Offline- oder Online-Modus. Wer online spielt, muss jederzeit damit rechnen, dass fremde Spieler als Invader in unser Spiel eindringen und Jagd auf uns machen, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Dafür kann man sich auch bis zu zwei Spieler als Hilfe in die Welt holen, um gemeinsam Bosse zu erlegen. Und im PvP-Modus wird sich munter duelliert. Wer auf all das keine Lust hat, kann aber jederzeit offline gehen.


Fazit

Ein Spieleklassiker erstrahlt in neuem Glanz: "Demon's Souls" mag ohnehin schon ein fantastisches Action-Rollenspiel gewesen sein, das wegweisend für ein ganzes Genre war, nun wird es durch die fabelhafte und höchst aufwendige Aufpolierung aber noch mal um einiges beeindruckender. Ganz gleich ob Kenner oder Neueinsteiger, dieses Meisterwerk darf man sich nicht entgehen lassen!

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