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"Togetherness" - Staffel 1 - Kritik

Stu

Von Stu in "Togetherness" - Staffel 1 - Kritik

"Togetherness" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © HBO / Warner

Die Brüder Mark und Jay Duplassgelten als Initiatoren und Mitbegründer des Mumblecore, einer immer noch recht frischen Filmgattung, die als Gegenentwurf zum standardisierten amerikanischen Independent-Film gestartet ist und deren Akteure mittlerweile auch immer wieder in größeren Produktionen zu sehen sind (Greta Gerwig wäre nur ein Beispiel). Die Duplass Brüder haben nun sogar ihre einige HBO-Serie. Die hört auf den Titel „Togetherness“ und bei uns in Deutschland kann man sie nun endlich auch sehen, entweder im Pay TV oder auf DVD. 

Egal welche Variante man wählt, bereuen sollte man es kaum, denn „Togetherness“ erweist sich bereits in der ersten Staffel als hinreißende Drama-Serie, die mit einem guten Schuss Komik, sensationellen Darstellern und einer geerdeten Handlung für clevere wie fulminant unterhaltsame Minuten sorgt. Im Zentrum steht das Ehepaar Brett (Serienschöpfer Mark Duplass) und Michelle (Melanie Lynskey, die hier endlich mal wieder zeigen darf, dass sie mehr ist als das bloße „Two and a Half Men“-Anhängsel). Beide um die 40, solides Einkommen, zwei kleine Töchter, wohnhaft in Los Angeles. Doch das Paar hat mit den Tücken des Alltags zu kämpfen: Das Sexualleben ist eingefroren, der Nachwuchs und der Job lässt nur wenig Freiraum für Zweisamkeit zu und die gesteckten Erwartungen ans Leben wollen auch nicht immer kompromisslos in Erfüllung gehen. Kurz: Eigentlich ein relativ normales Paar, welches altbekannte Probleme hat. 

Doch als wäre das noch nicht genug ziehen quasi über Nacht nicht nur Michelles energiegeladene aber emotional angeknackste Schwester Tina (Amanda Peet, „Keine halben Sachen“), sondern auch Bretts bester Freund Alex (Steve Zissis, der die Serie ebenfalls als Creator betreut) ins Haus der Familie ein. Während Tina über eine Trennung hinwegkommen und versuchen will in Los Angeles neu durchzustarten, wurde Alex gerade zwangsgeräumt und frönt seinem Pessimismus. Glücklicherweise ergänzen sich Tina und Alex recht gut, doch das ändert nichts an den Problemen die es im Leben der Figuren gibt. Viel mehr kommen neue hinzu, denn dass sich der dickliche Alex in die auf Äußerlichkeiten sehr fixierte Tina verliebt, macht das Zusammenleben nicht gerade einfacher. © HBO / Warner

Togetherness“ erzählt im Grunde nichts Neues, das aber mit einer energetischen Gelassenheit und einem wunderbaren, erzählerischen Rhythmus, dass jede der acht Episoden der ersten Staffel eine Freude ist. Das Leben der Figuren, sowohl das äußere wie auch das innere, wird konsequent aber niemals prätentiös durchleuchtet. Der Humor kommt dabei aber nie zu kurz, wird aber zu keiner Zeit für billige Witze auf Kosten der Charaktere ausgenutzt. viel mehr begleitet er die Inszenierung sanft und unterstützend.‚

Ebenfalls grandios: Die Serie nimmt ihre Protagonisten immer ernst, verurteilt sie nicht und konfrontiert sie und somit auch uns mit der Frage ob es möglich ist seine Träume zu verwirklichen, ohne dabei andere Menschen (vor allem die, die wir lieben) zu verletzen. Die Antwort darauf ist immer tragikomisch, oft einhergehend mit einer tiefen Melancholie und Einsamkeit aber niemals hoffnungslos oder total verbittert. Das Leben ist eben kompliziert und „Togetherness“ gelingt es mit gerade einmal acht Folgen á ca. 25 Minuten dieser absurden bis elegischen Ansammlung aus Höhen und Tiefen ein sympathisches wie hochgradig bezauberndes Denkmal zu errichten, ohne dabei die dunkle Flecken und Phasen auszublenden. Ja, eine wirklich verdammt gute Serie. 

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Die DVD: Leider hat es die erste Staffel von „Togetherness“ nur auf DVD zu uns geschafft. Vertrieben von Warner Home Entertainment kann man sich die erste Staffel nun ab sofort nach Hause holen. Die acht äußerst kurzweiligen Folgen befinden sich auf zwei Discs, die in Sachen Ton- und Bildqualität sehr guten DVD-Standard bieten. Auch in Sachen Untertitel ist alles mit drin. Als Bonusmaterial gibt es neben kurzen Einführungen zu jeder Episode noch nicht verwendete Szenen und eine wirklich sehr amüsantes Interview mit Amanda Peet und Steve Zissis. Insgesamt eine solide DVD-Veröffentlichung. 

Fazit: HBOs „Girls“ geht ja bald zu Ende. Macht nichts, denn mit „Togetherness“ hat sich der Pay TV-Sender bereits eine neue, exquisite Dramaserie zugelegt, der man unbedingt eine Chance geben sollte. So amüsant und vor allem aufrichtig hat schon lange keine Serie mehr das Leben analysiert. Unbedingt ansehen!

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