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First Look: Gotham - Staffel 1 - Kritik

Souli

Von Souli in First Look: Gotham - Staffel 1 - Kritik

First Look: Gotham - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: http://www.hollywoodreporter.com/sites/default/files/imagecache/thumbnail_570x321/2014/07/gotham_tv_still_a_l.jpg
Nachdem Christopher Nolan seine „The Dark Knight“-Trilogie im Jahre 2012 mit „The Dark Knight Rises“ einen doch eher durchwachsen aufgenommenen Schlusspunkt gesetzt hat – das gesamte Franchise hat ja bekanntlich nie einen regulären Konsens gefunden – müssen sich die Anhänger des dunklen Ritter nun noch ein Weilchen gedulden, bis sie sich an ihrem Helden in Zack Snyders Mammutprojekt „Batman v Superman: Dawn of Justice“ am 24. März 2016 wieder auf der großen Leinwand ergötzen dürfen. Aber warum eigentlich Trübsal blasen und verzagen, schickte der geschätzte US-Sender FOX doch am 22. September die Serie „Gotham“ ins Rennen, die die Freunde der menschlichen Fledermaus wieder in die Stadt führt, in dem dieser seit jeher so tatkräftig für Recht und Ordnung zu sorgen versucht. Mit einem gewissen Kulturpessimismus im Repertoire stellt sich aber unumgänglich die Frage, ob es überhaupt einen Sinn ergibt, ein solches Format auf die Beine zu stellen oder ob der Blick letztlich doch nur auf den kommerziellen Ertrag abzielt?

Die Pilotfolge von „Gotham“, übrigens nach einer Idee von Bruno Heller produziert, der auch schon an Serien wie „Rom“ und „The Mentalist“ beteiligt war, sorgt hinsichtlich dieser Frage für wenig Klarheit, sind die ersten gut 45 Minuten doch – wie es sich nun mal geziemt – damit beschäftigt, die Hauptfiguren der Serie zu etablieren, um eine langfristige Investition zu ermöglichen. „Gotham“ jedenfalls wird nicht aus der Perspektive von Bruce Wayne aka Batman erzählt, sondern setzt James Gordon (Ben McKenzie) in das Zentrum allen Geschehens. Was man an dieser Stelle allerdings wissen sollte: Die Charaktere sind noch nicht in ihre festen Funktion innerhalb des „Batman“-Universums gewachsen, sondern stehen noch am Anfang ihrer jeweiligen Bestimmung. So ist dieser James Gordon beispielsweise ein Frischling im Gotham City Police Department, dessen erfahrener Partner Harvey Bullock (Donal Logue) nicht unbedingt die gleichen Ideale in Ehren hält, wie es der engagierter James noch tut. Während er seine Arbeit nämlich fest nach berufsethischen Prinzipien ausrichtet, ist Bullock ein etwas abgewrackter Zyniker, der auch mal Fünf gerade sein lässt.
Und auf diese Charakter-Konstellation konzentriert sich die erste Folge primär, um das Ermittlergespann am Mordfall von Bruce Waynes Eltern arbeiten zu lassen. „Gotham“ lässt die Befürchtungen nicht unbegründet aufkommen, dass es hierbei womöglich um eine schrecklich konventionelle Crime-Serie handeln könnte, die Räuber-und-Gendarme-Klischees am laufenden Band generiert und sich vollkommen humorlos um die Ohren hauen wird. Darüber hinaus dürfen wir aber nicht außer Acht lassen, dass wir es hier mit dem ersten Anlauf zu tun bekommen; und der ist ja bekanntlich immer besonders schwierig, weil er die Richtungen, das Tempo und die Motive vorgeben muss, anstatt einfach auf den gut geölten Zug aufzuspringen. Dass „Gotham“ Potenzial hat, bestätigt sich vor allem durch die Schauspieler, denn Ben McKenzie macht seiner Sache als Jungspund recht gut und legt seinen James Gordon zuweilen nahe an Russell Crowes Bud White aus „L.A. Confidential“, während Donal Logue gewohnt gekonnt seinen ambivalenten Rollentypus bedient. Ebenfalls interessant: Robin Lord Taylor als Oswald Cobblepot, der später eine Horde Pinguine um sich scharen wird. Na, klingelt's?

Mit Oswald Cobblepot kommen wir auch auf einen Aspekt zu sprechen, der sich ebenfalls noch richtig einordnen lassen kann: Die erste Folge von „Gotham“ prahlt regelrecht damit, welch prominete Figuren sie aus dem „Batman“-Universum doch in diesen 45 Minuten so unterbringen kann. Neben Oswald Cooblepot sehen wir die Jugendliche Selina Kayle, treffen beim Besuch eines Verdächtigen aus Ivy Poison und der Joker lässt sich, wenn man es denn so interpretieren möchte, auch schon blicken. Fan-Serive-Kalkül oder werden all die Stränge noch homogen miteinander verwebt, anstatt sie kaltherzig fallen zu lassen? Das lässt sich nach den ersten 45 Minuten in keinem Fall beantworten, genauso wenig wie die entscheidende Frage, ob sich mit „Gotham“ etwas Großes anbahnt. Alles ist an dieser Stelle möglich, der Sturz in biedere Schema-F-Gefilde oder auch die Entwicklung zur ausbalancierte Chronik. Das heißt dann wohl, dass man es die ein oder andere Folge wohl oder übel verfolgen muss.

Bisherige Wertung: 5/10

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