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Box Office: Was nun, Marvel? – "The Fantastic Four" bleiben an der Spitze, doch die Enttäuschung ist dennoch groß

Stu

Von Stu

Quelle: Deadline
Bildnachweis: © Marvel Studios | Szene aus "The Fantastic Four: First Steps"

Was zunächst fulminant begann, verliert nun überraschend schnell an Zugkraft – eine Entwicklung, mit der sich Walt Disney und die Marvel Studios aktuell erneut konfrontiert sehen. Noch vergangene Woche wurde gefeiert, jetzt dürfte der Sekt wohl im Kühlschrank bleiben. Was genau am zweiten Wochenende passiert ist und wie sich die restlichen Plätze der aktuellen US-Kinocharts gestalten, erfahrt ihr in unserem Box-Office-Report.

© Marvel Studios | Szene aus " The Fantastic Four: First Steps"

In der zweiten Woche nicht mehr so Fantastic

Nach dem verheißungsvollen Auftakt folgt die Ernüchterung: The Fantastic Four: First Steps erlebt an seinem zweiten Wochenende einen markanten Einbruch und verzeichnet in Nordamerika einen Rückgang von rund 66 Prozent gegenüber dem Startwochenende. Statt der zunächst prognostizierten 45 bis 52 Millionen US-Dollar stehen zum Abschluss der zweiten Woche lediglich rund 40 Millionen zu Buche.

Noch drastischer fällt der Rückgang beim Freitagsergebnis ins Gewicht: Hier ging es im Vergleich zur Vorwoche sogar um satte 80 (!) Prozent bergab – ein Wert, der selbst für das zuletzt durchwachsene Abschneiden des MCU ungewöhnlich tief ausfällt. 

Der nordamerikanische Gesamtumsatz nach zehn Tagen liegt aktuell bei etwa 198 Millionen US-Dollar – zwar kein Totalausfall, aber doch weit entfernt von jenen Höhen, die Marvel einst regelmäßig erklomm. Zum Vergleich: Guardians of the Galaxy Vol. 3 überschritt 2023 schon nach neun Tagen die 230-Millionen-Marke. Angesichts eines kolportierten Budgets von mindestens 200 Millionen Dollar – einige Branchenquellen sprechen sogar von deutlich höheren Ausgaben – wird das Erreichen der wirtschaftlichen Gewinnzone zunehmend zur Herausforderung.

Weltweit wird inzwischen bezweifelt, dass First Steps das inoffizielle Ziel von 500 Millionen Dollar überhaupt noch knacken kann. Auch hierzulande ging das Interesse rapide zurück. So rutsche First Steps in Deutschland nach nur einer Woche auf den vierten Platz.

Besorgniserregend ist zudem die Entwicklung im Kontext der Zuschauerresonanz: Zwar konnte der Film zum Start mit einem respektablen CinemaScore von „A–“ punkten, doch die rapide nachlassende Besucherdynamik spricht eine andere Sprache. Der Film zeigt sich als klassischer Fall von „Frontloaded“ – also stark im Auftakt, aber ohne nachhaltige Zugkraft. Trotz überwiegend positiver Kritiken fehlt offenbar jener Buzz, der über das Eröffnungswochenende hinaus trägt. Eine Situation, die in jüngster Vergangenheit immer häufiger zu beobachten war und dem Genre insgesamt zusetzt.

Dass sich First Steps stilistisch bewusst von den düsteren Tonlagen früherer Marvel-Produktionen abhebt und stattdessen auf einen farbenfroheren, optimistischeren Grundton setzt, schien zunächst wie ein Schritt in die richtige Richtung. Doch die Hoffnung, das Publikum damit langfristig zurückzugewinnen, erfüllt sich bislang nur bedingt. Auch wenn vereinzelte Stimmen das Comeback der Superhelden-Kinoära heraufbeschwören, dürfte die Realität weitaus komplexer sein: Ein starker Start reicht längst nicht mehr – entscheidend ist, ob ein Film über mehrere Wochen hinweg Relevanz behält. Und genau hier scheint First Steps nun ins Straucheln zu geraten.

Wie es für das Marvel Cinematic Universe weitergeht, bleibt offen. Der nächste große Test steht mit Avengers: Doomsday im kommenden Jahr bevor. Bis dahin aber dürfte der schwächelnde Verlauf von First Steps intern für unbequeme Fragen sorgen – nicht nur in Bezug auf kreative Entscheidungen, sondern vor allem in puncto langfristiger Strategie. Denn eines ist spätestens nach diesem Wochenende klar: Der Markenname allein genügt nicht mehr, um Kinokassen dauerhaft klingeln zu lassen.

© Universal | Szene aus "Die Gangster Gang 2"

Böse Buben mit guten soliden Zahlen

DreamWorks Animation und Universal Pictures melden einen soliden Kinostart für Die Gangster Gang 2 (Originaltitel: The Bad Guys 2) an den nordamerikanischen Kinokassen. Der Animationsfilm spielte am Eröffnungswochenende knapp 23 Millionen US-Dollar ein und lief in 3.852 Kinosälen an.

Mit einem Produktionsbudget von rund 80 Millionen US-Dollar zählt Die Gangster Gang 2 zu den größeren Animationsstarts dieses Kinosommers. Zwar bleibt die Fortsetzung leicht hinter dem Debüt des ersten Teils zurück, dennoch lässt sich das Ergebnis als respektabel einstufen – insbesondere angesichts der Vielzahl aktueller Familienfilme, die um Aufmerksamkeit konkurrieren.

Die Handlung knüpft an die Abenteuer der tierischen Meisterdiebe an, die sich aus dem Ruhestand zurückmelden, um ein letztes gemeinsames „Ding“ zu drehen. Trotz prominenter Sprecherinnen und Sprecher blieb ein breiter Hype im Vorfeld aus. Das Publikumsinteresse scheint dennoch konstant genug, um auf eine solide Kinoauswertung in den kommenden Wochen zu hoffen.

Ob sich das Einspielergebnis auf internationaler Ebene weiter ausbauen lässt, bleibt abzuwarten. In Deutschland startet Die Gangster Gang 2 erst am 28. August. Zu diesem Zeitpunkt dürfte der Film in den USA bereits kurz vor seiner Veröffentlichung im Premium-VoD stehen.

© Paramount | Szene aus "Die nackte Kanone" (2025)Der Beginn eines Spoof-Revivals?

Paramount kann mit dem Reboot der legendären Slapstick-Reihe Die nackte Kanone ein durchaus respektables Einspielergebnis zum US-Kinostart vermelden. Am ersten Wochenende spielte die Komödie rund 16,5 Millionen US-Dollar ein und landete damit auf Platz drei der nordamerikanischen Charts. Gezeigt wurde der Film in 3.344 Kinos.

Die ursprüngliche Naked Gun-Trilogie – in Deutschland unter dem Titel Die nackte Kanone bekannt – entstand Ende der 1980er- und frühen 1990er-Jahre aus der kurzlebigen, aber stilprägenden Fernsehserie Die nackte Pistole (1982). Allen voran die Darstellung von Leslie Nielsen als unerschütterlich tumbe, aber liebenswerte Spürnase Frank Drebin machte die Filme zu Klassikern des Spoof-Genres.

Im neuen The Naked Gun übernimmt Liam Neeson die Rolle des Frank Drebin Jr., der einen Mordfall aufklären muss, um die Schließung der Polizei-Spezialeinheit zu verhindern. Pamela Anderson und Paul Walter Hauser ergänzen das Ensemble. Regie führte  (Chip und Chap: Die Retter des Rechts), der gemeinsam mit Dan Gregor und Doug Mand auch am Drehbuch beteiligt war. Mit einer Laufzeit von gerade einmal 85 Minuten und einem Produktionsbudget von 42 Millionen US-Dollar wurde bewusst auf Tempo und Kompaktheit gesetzt.

Das Publikum scheint den Film ebenfalls wohlwollend aufgenommen zu haben: Wie schon der erste Teil 1988 erhielt auch das Reboot einen hervorragenden A- CinemaScore – ein klares Indiz für breite Zuschauerzufriedenheit und gute Mundpropaganda.

Angesichts der derzeitigen Seltenheit klassischer Kinokomödien ist das Einspielergebnis durchaus als Erfolg zu werten. Zwar blieb ein regelrechter Hype aus, doch das Publikum reagierte positiv auf die Rückkehr zum parodistischen Slapstick – ein Ton, der lange Zeit vom dominanten Blockbusterkino verdrängt wurde.

Es ist daher keineswegs ausgeschlossen, dass The Naked Gun ein Revival der Spoof-Komödie einläutet. Mit Scary Movie 6 bereits in Planung und einer angekündigten Fortsetzung von Spaceballs könnten weitere Genre-Beiträge folgen. Sollte das Publikum weiterhin empfänglich für absurde, selbstironische Unterhaltung bleiben, steht der Rückkehr einer lange totgeglaubten Kinoform womöglich nichts mehr im Wege.

© Warner | Motiv zu "Superman" (2025)

Der Mann aus Stahl bleibt populär - zumindest in den USA

Auch in seiner vierten Woche zeigt James Gunns Superman an den nordamerikanischen Kinokassen Ausdauer. Am vergangenen Wochenende nahm der DC-Film weitere 14 Millionen US-Dollar ein und steuert damit auf ein kumuliertes Einspielergebnis von rund 316 Millionen US-Dollar in den USA zu. Damit behauptet sich das Superhelden-Abenteuer weiterhin auf einem stabilen Kurs und liegt deutlich über den Erwartungen, die vor dem Start mit Blick auf die schwierige Historie des DC-Universums geäußert wurden.

Bemerkenswert bleibt dabei vor allem der große Unterschied zwischen dem US-Markt und den internationalen Auswertungen. Während Superman in Nordamerika nach wie vor ein Zugpferd an den Kinokassen ist, fällt die Resonanz außerhalb der USA verhaltener aus. So flog der Film etwa in Deutschland bereits nach drei Wochen aus den Top Fünf der Kinocharts – ein deutlicher Hinweis darauf, dass die nationale Begeisterung nicht ohne Weiteres auf andere Märkte übertragbar ist.

Trotzdem gilt Gunns Superman als erfolgreicher Neustart für DC Studios. Das Publikum in den USA honoriert die Mischung aus klassischer Heldenverehrung und moderner Handschrift – ein vielversprechendes Signal für den geplanten Neuaufbau des DC-Kinouniversums.

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Die Dinos beginnen mit der Abschiedstour

Mit einem Wochenendergebnis von rund 8,4 Millionen US-Dollar bleibt Jurassic World: Die Wiedergeburt auch in seiner fünften Woche in den US-Kinocharts vertreten. Das Dinosaurier-Franchise steuert damit auf ein kumuliertes Einspielergebnis von über 317 Millionen US-Dollar in Nordamerika zu. Trotz rückläufiger Tageszahlen behauptet sich der Titel weiterhin unter den Top-Platzierungen der US-Kinowoche.

In Deutschland konnte Jurassic World: Die Wiedergeburt am vergangenen Wochenende erneut die Spitzenposition der Kinocharts einnehmen und sich damit vor der Konkurrenz platzieren. Das spricht für ein weiterhin stabiles Interesse des Publikums – sowohl bei etablierten Fans der Reihe als auch bei neuen Zuschauergruppen. In Nordamerika wird der Film demnächst im Premium-VoD angeboten.

Damit dürfte die Kinoauswertung in den kommenden Wochen schrittweise auslaufen, was sich auch auf die Platzierung in den Charts auswirken könnte. Wir rechnen damit, dass dies das letzte Mal war, dass wir Jurassic World: Die Wiedergeburt im Box-Office-Report gesehen haben.

© Warner | Szene aus "Weapons"

Ausblick auf die kommende Woche

Nach dem deutlichen Einbruch von First Steps könnte es kommende Woche zu einem spannenden Wechsel an der Spitze der US-Kinocharts kommen – gleich zwei Neustarts haben realistische Chancen auf Platz eins.

Sollte Freakier Friday das Rennen machen, bliebe der Spitzenplatz zumindest im Hause Disney. Der erste Teil von 2003 genießt in den USA Kultstatus – was insofern passend ist, als es sich dabei selbst um ein Remake eines Klassikers handelt. Mit  und kehren die Originalstars zurück, und es spricht einiges dafür, dass die nostalgische Neuauflage kommenden Sonntag ganz oben in den nordamerikanischen Kinocharts landet.

Aber auch Weapons von Warner sollte man nicht unterschätzen. Der Horrorfilm konnte sich im Vorfeld vor allem in Genrekreisen bemerkenswertes Interesse sichern. Das Studio setzte bislang auf eine clevere Marketingstrategie – dazu gehörte auch, den Film bereits frühzeitig einer ausgewählten Presse zu zeigen. Das führte zu einem Rotten-Tomatoes-Score von 100 Prozent – ein starker PR-Effekt, den man allerdings mit etwas Vorsicht genießen sollte.

Trotzdem: Weapons könnte ein beachtliches Startwochenende hinlegen. Zwar gelingt es Horrorfilmen mit R-Rating nur selten, direkt auf Platz eins der Charts zu landen – aber es gibt Ausnahmen, darunter Conjuring und Es, ebenfalls von Warner. Besonders spannend wird es, weil Weapons kein Franchise-Titel ist und nicht auf einer Vorlage von King basiert. Gerade deshalb beobachten wir mit Interesse, wie sich der neue Film von Regisseur Zach Cregger schlagen wird.

Sowohl Freakier Friday als auch Weapons starten in Deutschland am Donnerstag, den 7. August. Zum Schluss noch eine kleine Vorwarnung: Der nächste Box-Office-Report wird vermutlich leider ausfallen. Sorry.

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