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Box Office: Ein tolles Oster-Wochenende für Warner - dank "Blood & Sinners" und "Ein Minecraft Film"

Stu

Von Stu

Quelle: Deadline
Bildnachweis: © Warner | Szene aus "Blood & Sinners"

Das vergangene Wochenende brachte bemerkenswerte Entwicklungen in den nordamerikanischen Kinos: Einige Filme konnten ihre Position behaupten, andere überraschten mit starken Zahlen oder solider Beständigkeit. Auch Wiederaufführungen zeigten Wirkung – und lassen auf ein weiterhin lebendiges Kinointeresse schließen.

© Warner | Szene aus "Blood & Sinners"

Kann denn Platz Eins eine Sünde sein?

Viele – Grüße an Jumik – hatten fest damit gerechnet, dass Blood & Sinners (Originaltitel: Sinners) am Startwochenende den zweiten Rang der US-Kinocharts erobern würde. Doch es kam anders: Der neue Film von Black Panther-Regissuer Ryan Coogler sicherte sich den Spitzenplatz!

Das ambitionierte Werk, das Elemente des Südstaaten- und Gangsterfilms mit düsteren Horror-Versatzstücken kombiniert, startete in 3.308 nordamerikanischen Kinos und spielte dort bislang rund 46 Millionen US-Dollar ein – ein beeindruckendes Debüt, zumal es an der Spitze durchaus eng zuging (siehe Platz 2).

Die Produktionskosten, ohne Einberechnung der Marketingausgaben, sollen sich auf etwa 110 Millionen US-Dollar belaufen haben. Analysten gehen davon aus, dass ein globaler Umsatz von mindestens 290 Millionen US-Dollar erforderlich ist, damit sich der Film wirtschaftlich trägt. Da Sinners auch international auf reges Interesse stößt – laut Deadline wurden außerhalb Nordamerikas bereits rund 66 Millionen US-Dollar eingenommen – scheint der Kurs aktuell in eine vielversprechende Richtung zu weisen. Und das nicht nur finanziell:

Die wahre Überraschung stellt der sogenannte CinemaScore dar. Seit der Einführung vor 47 Jahren wurde kein Horrorfilm je mit einem A bewertet – bis jetzt. CinemaScore ist ein US-Bewertungssystem, das Zuschauer direkt nach der Vorstellung befragt. Die Skala reicht von A+ bis F – ein A gilt als Ausdruck höchster Publikumszufriedenheit.

Mit diesem Ergebnis sichert sich Sinners nicht nur den kommerziellen Spitzenplatz, sondern auch einen historischen Eintrag: Es ist der erfolgreichste Start der Dekade für einen originären Film ohne Franchise-Bindung, ohne Nolan (der im Grunde seine eigene Marke ist) und ohne bekannte Vorlage. Damit verweist der Film sogar Nope, der im Sommer 2022 mit 44,3 Millionen US-Dollar anlief, auf den zweiten Platz.

© Warner | Szene aus "Ein Minecraft Film"

Das Kino-Happening rutscht auf den zweiten Platz ab

Für viele – nochmals: Hallo, Jumik – kam es ebenso überraschend, dass Ein Minecraft Film den ersten Platz abgeben musste. Doch Grund zur Sorge besteht für Warner keineswegs, denn auch Sinners stammt aus demselben Studio. Die Stimmung dürfte daher trotz des Thronwechsels optimistisch bleiben.

In seinem dritten Wochenende spielte Ein Minecraft Film nochmals beachtliche 41 Millionen US-Dollar ein. Der Rückgang zur Vorwoche fällt damit gering aus, und der Abstand zur neuen Nummer eins bleibt überschaubar – eine Neubewertung nach den Feiertagszahlen vom Ostermontag könnte die Reihenfolge womöglich erneut verschieben.

Mit 4.032 Kinos (letzte Woche waren es noch 4.289) ist Ein Minecraft Film weiterhin extrem präsent – und das mit durchschlagendem Erfolg. Der Film bringt, so scheint es, selbst das als kinofern geltende Gen Z-Publikum in Massen zurück in die Lichtspielhäuser. Das Zauberwort dabei lautet: „Happening“. Diese euphorische Wiederentdeckung des kollektiven Kinobesuchs ist allerdings nicht frei von Kontroversen. Immer wieder kursieren Berichte über ausufernde Besuchergruppen, die die Kinosäle eher in Partyzonen als in Orte der Filmkunst verwandeln.

Natürlich ist Vorsicht bei der Bewertung solcher Meldungen geboten, und niemand sollte unnötig Öl ins Feuer gießen. Dennoch bleibt festzuhalten: Aus wirtschaftlicher Sicht ist Ein Minecraft Film ein durchschlagender Erfolg. Offen bleibt allerdings, ob sich der neue Kinotrend nach dem Abklingen dieses Phänomens verstetigen lässt.

International hat Ein Minecraft Film bereits die beeindruckende Marke von 720 Millionen US-Dollar überschritten und nähert sich in großen Schritten der magischen Milliardengrenze. Ob der Film aber dem Langzeit-Hit Super Mario Bros. (2022, Universal/Illumination) tatsächlich den Rang als erfolgreichste Videospielverfilmung ablaufen kann, bleibt abzuwarten. Zwar hatte Ein Minecraft Film den stärkeren Start, doch der Pilz-verzehrende Klempner bewies einen langen Atem – und könnte im Gesamtvergleich weiterhin die Nase vorn behalten.

© Kinostart | Szene aus "Der  König der Könige"

Christlicher Animationsfilm bleibt erfolgreich

Auf dem dritten Platz behauptet sich der Animationsfilm Der König der Könige von Angel Studios – und das mit einer bemerkenswerten Entwicklung: In seiner zweiten Woche legte der Film sogar noch um sechs Prozent zu. Ein seltener Effekt, der sich jedoch plausibel erklären lässt. Die christlich inspirierte Ostergeschichte entpuppte sich als ideales Feiertagsprogramm für das traditionell religiöse US-Publikum.

Mit 3.535 Kinos (ein Plus von 335 Kinos) ist Der König der Könige breit vertreten und konnte bislang mehr als 45 Millionen US-Dollar in Nordamerika einspielen. In Deutschland dürfte der Film, der hierzulande ab dem 1. Mai durch Kinostar in die Kinos gebracht wird, wohl auf geringeres Interesse stoßen, was nicht heißen soll, dass er keine deutschen Zuschauer*innen finden wird.

© 20th Century Studios | Szene aus "The Amateur"

Spionage-Thriller rutsch ab - dürfte dennoch ein Erfolg sein

Platz vier geht an den Spionage-Thriller The Amateur mit Rami Malek. Auch in seiner zweiten Woche läuft der Titel noch in 3.400 Kinos und erzielte rund 7,2 Millionen US-Dollar. Insgesamt beläuft sich das nordamerikanische Einspiel nun auf etwas über 27 Millionen US-Dollar.

Rechnet man die internationalen Zahlen hinzu, summieren sich die Einnahmen bereits auf etwa 65 Millionen US-Dollar. Das Produktionsbudget wird auf rund 60 Millionen US-Dollar geschätzt (ohne Marketing). Um für Disney profitabel zu sein, dürfte die Schwelle von 100 Millionen US-Dollar überschritten werden müssen – ein Ziel, das zumindest erreichbar erscheint.

© Leonine | Szene aus "Warfare"

Zumindest ein Krieg, der sich langsam verabschiedet

Die Top Fünf werden von Warfare beschlossen – dem Kriegsfilm von Warfare und . 2.670 Kinos zeigten die zweite Woche der auf Erinnerungen von Navy SEALs basierenden Geschichte. Das Einspiel lag bei knapp 4,9 Millionen US-Dollar, was das nordamerikanische Gesamtergebnis auf rund 17 Millionen US-Dollar bringt. Damit dürfte die Hochphase des Film am Box Office wohl beendet sein.

International sind die Zahlen bislang überschaubar, doch da das Produktionsbudget laut Brancheninsidern lediglich bei rund 20 Millionen US-Dollar liegt (Marketing ausgenommen), könnte sich die Rechnung für A24 dennoch lohnen. Erste vorsichtige Prognosen deuten auf ein solides, wenn auch nicht spektakuläres Ergebnis hin.

© Lucasfilm | Szene aus "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith"

Ausblick auf die kommende Woche

Blickt man auf die kommenden Neustarts, so dürfte es nächste Woche durchaus zu Turbulenzen im Ranking kommen. Besonders gespannt darf man auf die Wiederaufführung von Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith sein, die anlässlich des 20-jährigen Jubiläums vom 24. bis einschließlich 27. April auf die große Leinwand zurückkehrt – auch in Deutschland.

Dass Re-Releases gut funktionieren, zeigte sich jüngst am Beispiel von Stolz und Vorurteil (2005), der es mit einem Achtungserfolg in die Top Ten der US-Charts schaffte. Zwar ohne Gefahr für die vorderen Plätze, aber mit einem klaren Signal: Das Publikum ist offen für die Wiederentdeckung, bzw. Wiedersichtungen bewährter Klassiker. In Deutschland zeigt sich dies auch durch den Erfolg der Best of Cinema-Reihe (hier geht’s zum Programm der zweiten Jahreshälfte 2025).

© Warner | Szene aus "The Accountant 2"

Doch zurück zu den eigentlichen Neustarts: Sonys Verfilmung des Videospiels Until Dawn könnte weit vorne mitspielen. Das Game genießt Kultstatus – auch bei älteren Zielgruppen – und die Marketingstrategie fokussierte sich nicht ausschließlich auf Gamer, sondern sprach auch klassische Horrorfans an. Hierzulande startet Until Dawn am Donnerstag. Sony hat sich übrigens dafür entschieden, den Titel nicht vorab der Presse zu zeigen. 

A24s Die Legende von Ochi (deutscher Kinostart 1. Mai) dürfte hingegen lediglich ein Nischendasein fristen. Ganz anders sieht es bei The Accountant 2 aus, der hierzulande bereits am Mittwoch anläuft. Der erste Teil avancierte vor allem im Heimkino und Streamingbereich zu einem Überraschungserfolg, sodass die Kinorückkehr des titelgebenden Buchhalters (erneut gespielt von ) erfreulicherweise nicht ausblieb.

Nach aktueller Lage hat The Accountant 2 beste Chancen, nächste Woche die Spitzenposition zu erobern – doch man sollte weder den düsteren Hype um Sinners noch Until Dawn unterschätzen. Es verspricht, spannend zu werden, auch bei Warner, die aktuell so gut dastehen, wie schon lange nicht mehr. Da sind frische Flops wie Mickey 17 oder der wirklich kolossal gefloppte The Alto Knights fast vergessen.

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