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Netflix
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An einem trostlosen Handelsposten im Nirgendwo knüpfen Sara und ihr Sohn Devin neue Kontakte, als sie jemanden suchen, der sie auf der gefährlichen Reise weiter nach Westen führt.

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Saras Gruppe wird von einem erschreckenden Angriff überrumpelt. Der schwer verletzte Jacob stellt einen Suchtrupp für Abish zusammen. Isaac trifft auf seine Vergangenheit.

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Jacob verfolgt eine Spur und schließt sich einem Kopfgeldjäger an. Brigham Young reitet durch die Pforten von Fort Bridger. Sara, Devin und Isaac werden mit dem Bösen konfrontiert.

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Rote Feder schwört, zu kämpfen, Jacob lässt seinem Verdacht Taten folgen und Abish erfährt Schockierendes. Auf dem Weg nach Crooks Springs verschlechtert sich das Wetter.

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Als sich Devins Bein verschlimmert, muss Sara eine schreckliche Entscheidung treffen. Brigham Young macht Bridger ein Angebot. Abish warnt die Shoshonen eindringlich.

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Isaac schlägt die Gefahr in den Wind und macht sich auf, um Sara zu retten. Jacobs Suche nach Abish findet ein jähes Ende. Bridger feiert vor dem Abschied.

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Inhalt

Unter der Regie von Peter Berg entführt uns "American Primeval" in den Wilden Westen und zeichnet dabei ein alles andere als ruhmreiches Bild.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auf der Plattform des Streaminganbieters Netflix ist seit dem 10.01.2025 eine Serie abrufbar, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dem Publikum zu zeigen, wie wild der Wilde Westen seiner Tage wirklich war. Dafür entführt uns American Primeval, so der Name jener sechs Episoden starken Miniserie, in das Utah-Territorium des Jahres 1857. Ein zu diesem Zeitpunkt noch spärlich besiedeltes Gebiet, in dem es nicht nur überaus rau zugeht, sondern in dem sich zudem ein Krieg anbahnt. Wir erleben Siedler, die auf dem Weg in ein neues Zuhause sind. Militante Mormonen, die angeführt von ihrem geistigen Führer Gouverneur Brigham Young ihr eigenes Reich erschaffen wollen. Angehörige der US-Armee, die auf Befehle der Regierung wartend, das Vorhaben der Mormonen kritisch beäugen. Ureinwohner, die den weißen Mann bekämpfen, aber auch solche, die mit ihm kooperieren oder ganz einfach nur in Frieden leben wollen. Und irgendwo dazwischen ist dann noch eine Mutter, die gemeinsam mit ihrem Sohn eine lange, beschwerliche Reise antritt, die für die beiden zu einer wahren Odyssee werden wird.

Der Ton, den American Primeval dabei anschlägt und der die Serie komplett durchzieht, ist ein überaus finsterer. So finster, dass andere Westernserien wie beispielsweise HBOs Deadwood, das Yellowstone-Prequel 1883 oder die Netflixproduktion Godless, die allesamt ebenfalls ein alles andere als ruhmreiches Bild des Wilden Westens skizzieren, dagegen fast schon wie fröhliche Kindergeburtstage wirken. Hier wird skalpiert, erschossen, erstochen. Gemordet, gemeuchelt und vergewaltigt. Selten war der Ausspruch homo hominis lupus (der Mensch ist dem Menschen ein Wolf) zutreffender als bei American Primeval. Denn um das eigene Überleben zu sichern, wird zu allen nur erdenklichen Mitteln gegriffen. Trotzdem gibt es aber auch in dieser brutalen Welt Mitgefühl und Nächstenliebe. Manchmal sogar dort, wo man es vielleicht gar nicht unbedingt erwarten würde. So sind die Menschen, die uns American Primeval zeigt, nicht per se einfach nur böse, vielmehr haben sie sich den widrigen Umständen angepasst.

Das Tempo, das die Serie vorlegt, ist überraschend hoch und von vielen, um nicht zu sagen sehr vielen Szenenwechseln geprägt. Zu Beginn, als erst wenige Figuren etabliert sind, mag dies noch nicht so stark der Fall sein. Aber mit fortschreitender Laufzeit wird es überdeutlich, wie häufig von einem Handlungsschauplatz zum nächsten gesprungen wird. American Primeval ist nämlich regelrecht vollgestopft mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren, deren Schicksale auf die eine oder andere Weise, mal mehr und mal weniger engmaschig miteinander verwoben sind. Das könnte manchen ZuschauerInnen zu viel sein. Gleichzeitig führt es aber auch dazu, dass der Erzählfluss weder auf der Stelle tritt noch ins Stocken gerät. Langatmigkeit muss sich American Primeval daher definitiv nicht vorwerfen lassen. Hier passiert immer etwas, immer. Wobei eine gute Balance aus (oft brutalen) Actionsequenzen, Spannungsmomenten sowie Raum für Figurenentwicklung gegeben ist. Kostüme, Set-Design und Effektqualität wissen ebenfalls zu überzeugen.

Wie bereits zuvor angedeutet, sind die Charaktere bei American Primeval nicht bloß in Schwarz und Weiß unterteilt, sondern es herrschen in erster Linie viele Grautöne vor, was zu gefallen weiß. Ganz ohne Klischees geht es hierbei zwar nicht zu (ein Beispiel wäre der mürrische, kampferprobte „Antiheld“) und die Charaktere sind nicht ganz so gut ausgearbeitet wie z. B. in Godless, aber sie wirken ungeachtet dessen interessant genug, um an ihren Schicksalen Anteil zu nehmen bzw. in Gefahrensituationen (von denen es verflucht viele gibt) mit ihnen mitzufiebern. Manchmal will Drehbuchautor Mark L. Smith, der zuvor bereits an Drehbüchern zu Werken wie The Revenant (an den American Primeval übrigens stark erinnert), Operation: Overlord oder dem kürzlich erschienen Twisters mitgearbeitet hat, aber auch ein wenig zu viel, wodurch die Glaubwürdigkeit beinahe überstrapaziert wird. Das beginnt bei der „Unkaputtbarkeit“ einzelner Figuren und mündet in einer „Hinterwäldlerfamilie“, die beinahe Horrorfilmen wie The Hills Have Eyes oder Wrong Turn entsprungen sein könnte.

Was die schauspielerischen Leistungen angeht, so lässt sich im Grunde nur Gutes sagen. Die DarstellerInnen, darunter u. a. Betty Gilpin (The Hunt), Shea Whigham (Boardwalk Empire), Taylor Kitsch (John Carter) sowie Kim Coates (Sons of Anarchy) machen allesamt einen hervorragenden Job und verleihen ihren Figuren die nötige Präsenz bzw. das nötige Charisma. Außerdem haben wir hier noch eine andere Darstellerin, die keinesfalls unerwähnt bleiben darf: Mutter Natur. Denn die Natur dient hier nicht bloß als simple Kulisse für das Handlungsgeschehen, sondern wird immer und immer wieder in höchstem Maße eindrucksvoll in Szene gesetzt. Sie wirkt wild, unberührt, ungezähmt und gerade aufgrund dessen regelrecht majestätisch. Wir bestaunen bis zum Horizont reichende Prärie, die Wolken schier durchstoßende Gebirgsketten, wir durchstreifen dichte Wälder, verlieren uns in murmelnden Bächen und beginnen, da einige der Schauplätze von einer dichten Schneedecke überzogen sind, zu frösteln.

Aber es sind nicht nur Schnee und Eis, die einen bibbern lassen. Es ist in allererster Linie der Look der Serie, der einem die Kälte in die Knochen kriechen lässt. Selbst dann, wenn gar kein Schnee zu sehen und kein heulender Wind zu hören sind. Das liegt daran, dass Regisseur Peter Berg, der uns in der Vergangenheit Werke wie den Katastrophenfilm Deepwater Horizon, das Actiondrama Boston oder den Superheldenfilm Hancock beschert hat, bei American Primeval auf eine stark reduzierte Farbgebung setzt. Wer satte, saftige Farben sucht, wie sie etwa die Westernserie Hell on Wheels bietet, ist hier an der falschen Adresse. Vielmehr erweckt das für American Primeval gewählte Color Grading den Anschein, als ob die Sonne über dem Utah-Territorium niemals scheinen würde. Entsprechend kühl präsentieren sich die von der Kamera eingefangenen Bilder. Trister geht es kaum. Ob einem dieser (etwas unnatürlich anmutende) Look zusagt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings unterstreicht er hervorragend das, was wir bei dieser abgeschlossenen Miniserie zu sehen bekommen, nämlich einen Wilden Westen voller Härte und fernab jeglicher Romantisierung.

Fazit

Eingebettet in spektakuläre Naturaufnahmen zeichnet die von Netflix in Auftrag gegebene Miniserie „American Primeval“ ein überaus düsteres Bild des Wilden Westens. Die von Peter Berg inszenierte Serie ist brutal, finster und verströmt eine Eiseskälte. Da macht sich das abgeschlossene Netflix-Abo endlich mal wieder bezahlt. Wer Westernserien wie das „Yellowstone“-Prequel „1883“ oder die ebenfalls auf Netflix verfügbare Miniserie „Godless“ mag, ist hier goldrichtig.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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