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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Cole wird in Japan zum Ninja ausgebildet und besucht im Anschluss seinen alten Kriegskumpanen auf den Philippinen. Er und seine Frau werden von dem kriminellen Geschäftsmann Venarius terrorisiert, der ihr Land für sich beanspruchen will. Cole heizt seinen Laufburschen ordentlich ein, woraufhin Venarius seinen eigenen Ninja rekrutiert. Ausgerechnet Hasegawa, den Erzfeind von Cole…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einer der ersten Filme von den Bad-News-Jews Menahem Golan und Yoran Globus als umtriebige Trashwüteriche in den USA und kreative Köpfe hinter CANNON. Golan („Over the Top“) übernahm auch gleich die Regie. Obwohl in dem Bereich ja damals schon nicht unerfahren, wirkt das hier erschreckend inkompetent (wahrscheinlich eher gleichgültig) hingerotzt, doch es passt dadurch erst einwandfrei in das Gesamtbild dieser absurden Action-Pflaume aus den frühen 80ern, die versehentlich auf einem Buch über asiatische Kultur, Geschichte und Kampfkunst eingenickt ist und trotzdem so tut, als hätte man die Hose voll. Mutig wäre schon eine harmlose Bezeichnung für diesen Blödsinn, der erstaunlich den Nerv der Zeit traf und eine ganze Welle von (billigen) US-Ninja-Filmen lostrat (die Bekanntesten natürlich auch von CANNON).

Von Anfang an stimmt eigentlich gar nichts, mit Anlauf. Franco Nero („Django“) besteht als weißer Ninja mit den passenden weißen Tennissocken und buschigem Oberlippen-Nerz den Crashkurs für historische Kampfkunst mit Bravour; erlernt nicht nur sieben beeindruckenden Fingerspielchen, sondern auch jahrtausendalte Weisheiten, die auf einer Schriftrolle in DIN A4-Größe (in Großbuchstaben!) geschrieben scheinbar nicht so umfangreich sind. Warum er das macht? Naja, Vietnam war ihm etwas zu wenig Krieg, Weiterbildung ist nie verkehrt. Passt glücklicherweise, denn als er seinen alten Schlachtfeldkumpel Frank mit dem Ninja-Diplom in der Tasche auf den Philippinen besucht, sind der und seine scharfe Braut gerade in höchster Bedrängnis. Der diabolische Investor Venarius (Christopher George, „Ein Zombie hing am Glockenseil“) – der sein Büro samt der in Reih und Glied schuftenden Buchhalter hübsch am Pool mit den Synchronschwimmmäuschen positioniert hat – hetzt seine Handlanger unerbittlich auf allen braven, ehrlich und hart arbeitenden Menschen in der Region. Die eher linken Hände des Teufels: Zachi Noy („Eis am Stiel“, gleich mal mit aus Israel eingeflogen) als „The Hook“ und sein Zwei-Meter-Peter-Praktikanten, dem Nero ganz flott die Fresse aus den viel zu straffen Jeans kloppt. Noy ist definitiv der eigentliche Star des Films. Der gut ernährte Weggefährte von Menahmen und Golan gibt eine skurril-brillante Performance als bucklige, verschlagenen, ziegenbärtige „Leprechaun“-Variation, nicht in Grün, dafür mit Hakenhand. Gemäß seines erprobten Images gibt es trotzdem dauernd Ohrfeigen. Mit die beste Szene des Films: Noy bekommt von Nero in einer Bar munter war aufs Maul, was stark an Terence Hill („Mein Name ist Nobody“) erinnert, nicht nur wegen der verblüffenden Ähnlichkeit von Nero und Hill, die hier besonders deutlich wird.

Mit „authentischen“ oder wenigstens vernünftig choreographierten Kampfszenen hat „Ninja, die Killer-Maschine“ selbstverständlich nichts am Hut. Billig-schlampig abgefilmt fallen die Gegner um wie Fliegen, wenn Superninja Nero spektakuläre Moves wie die Doppel-Backpfeife von hinten auspackt, für die man eher nicht ein ausgiebiges Studium den unendlichen Weisheiten des Ninjutsu benötigt. Als Actionfilm an sich völlig unbrauchbar, dazu noch mit so abrupten, schlecht geschnittenen Szenenwechseln, die eine vielleicht kurz aufkeimende Dynamik wieder im Ansatz ersticken. Als Gute-Laune-Rauchbombe dafür ein Hit. Absurder Schwachsinn hoch Zehn, bei dem immerhin dauernd etwas passiert, voll mit etwas freiwilliger und ganz viel unfreiwilliger Situationskomik, kuriosen und teilweise schon stumpf-geniale Dialogen wie One-Linern („Was ist schwarz, fliegt durch die Luft und kommt nie zum Bumsen? Ein Pechvogel“) und einigen Szenen, auf die man so auch erstmal kommen muss. Schurken-Casting am Hafen: Stellt euch paarweise auf und haut euch auf die Fresse, wer stehen bleibt hat den Job (darunter übrigens auch ein Schwarzer mit Afro und Hitler-Bärtchen, interessante Mischung). Noch besser: Wenn du auch einen Ninja haben willst, schick deinen Laufburschen nach Japan und lass ihn doch mal in der nächstbesten Künstleragentur nachfragen, vielleicht haben die jemanden in ihrer Auftragskiller/Ninja-Kartei (was tatsächlich der Fall ist!). Super!

Und was darf getreu dem Motto von Golan & Globus für den amerikanischen Markt nicht fehlen: Richtig, Blut, für nackte Brüste war leider kein Platz mehr, schade. Dafür gibt es explizite Gewaltszenen, wenn Nero mit Christbaumschmuck um sich wirft, seinen Gegnern ein Fußbänkchen in den Körper rammt oder natürlich die Rübe abtrennt, aber bitte vorher verbeugen, das gebietet die Höflichkeit. Wenigstens solche Werte vermittelt diese höchstanständige, moralisch, politisch, historisch und emanzipatorisch total korrekte Nummernrevue der großen Filmkunst. Darauf einen Sake…oder besser drei bis vier Liter und ein paar Freunde eingeladen, dann macht der gleich noch mehr Spaß.

Fazit

Ein einziges Freudenfest des schlechten Geschmacks. „Ninja, die Killer-Maschine“ ist klassische CANNON-Schundware mit hohem Kultfaktor, bei der nie so richtig zu erkennen ist, was man da mal ursprünglich ernst gemeint hatte und was eher nicht. Spielt für den Unterhaltungswert kaum eine Rolle. So was kann man heute fast gar nicht mehr drehen, zumindest würde es nicht mehr so ehrlich und aufrichtig jenseits von Gut und Böse erscheinen. Natürlich kein guter, dafür ein schwer unterhaltsamer Film. Wo sonst kann man sehen, dass Franco Nero als Ninja Zachi Noy vermöbelt? Grandios so was…

Kritik: Jacko Kunze

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