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Quelle: themoviedb.org
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Verfügbar auf

Maxdome Realeyz

Inhalt

Aria ist ein 9-jähriges Mädchen, das unfreiwillig die gewalttätige Trennung seiner Eltern erleben muss. Die Scheidung steht kurz bevor, und ihre selbstsüchtigen Eltern sind zu sehr mit ihren Karrieren und außerehelichen Affären beschäftigt, als sich um die Belange ihrer Tochter zu kümmern. In der Schule ist Aria eine Außenseiterin, Anerkennung findet sie nur bei ihrer Katze und ihrer besten Freundin Angelica. Als sie von beiden Elternteilen rausgeschmissen und auch noch von der Freundin verstoßen wird, stößt sie an die Grenzen dessen, was sie ertragen kann. Aria trifft eine unerwartete Entscheidung.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zehn ganze Jahre sind bereits ins Land gezogen, seitdem Asia Argento ihrenEnsemblefilm „The Heart is Deceitful Above All Things“ in die Kinos gebracht hat. Nach mal mehr oder weniger sinnstiftenden Projekten, für die sie ihr Gesichter (oder, auch gerne mal von Papa Dario höchstpersönlich abgelichtet, ihre Brüste) in die Kamera behalten hat, meldet sich Asia Argento nun mit ihrer dritten Regiearbeit, die im Mai des letzten Jahres bereits Weltpremiere auf den renommierten Filmfestspielen von Cannes feiern durfte, zurück. Als „Punk-Drama“, wie die Filmemacherin ihren neusten Streich beschreibt, peitscht „Missverstanden“ unentwegt nach vorne, interessiert sich nicht für normierte Farben und Formen, sucht ausgefallene Kameraperspektiven und spricht das Drehbuch generös vom strukturierten Narrativ frei: Das Leben ist ein greller Rausch, in dem einem die salzigen Krokodilstränen im Gesicht versteinern, wenn man sie sich nicht schnell genug aus dem Gesicht wischt.

„Missverstanden“ ist ein Film, der zuweilen äußerst seltsame Blüten treibt. Das beginnt schon damit, dass Asia Argento sich offensichtlich einen Witz daraus macht, autobiografische Bezüge herzustellen, um diese dann in Interviews vehement zu negieren. Zweifelsohne muss sich Argento hier gefallen lassen, dass man die Leiden der Hauptprotagonistin Aria (Giulia Salerno) auf das Leben der Regisseurin und Drehbuchautorin transferiert und spezifische Verknüpfungen herstellt. Aria wächst in einer Künstlerfamilie auf, die Mama (Charlotte Gainsbourg, „Nymph()maniac Vol. 1 & 2“) ist Pianistin und längst dem Alkohol verfallen, während ihr Vater (Gabriel Garko, „Black Angel – Senso '45“) als abergläubischer Schauspieler krampfhaft damit beschäftigt scheint, neue Jobs an Land zu ziehen. Beide sind sie Karrieristen, lassen Aria keine Aufmerksamkeit zukommen, sondern leben genau das aus, was alle Eltern falsifizieren: Sie bevorzugen die anderen Kindern, Arias Halbgeschwister. In den Szenen, in denen „Missverstanden“ die Familie im Umgang miteinander präsentiert, scheint permanent eine klare passive Aggressivität durch den Raum zu mäandern.

Und die ist nur ein Trümmerstück im Steinbruch der zwischenmenschlichen/innerfamiliären Dysfunktionalität. Allerdings darf man nicht glauben, dass „Missverstanden“ sich zum tragischen Porträt einer verlorenen Jugend aufschwingt: Im Sauseschritt poltert der Film an seinen Zuschauern vorbei und lädt dabei nur äußerst marginal zur introspektiven (Selbst-)Offenbarung ein. Vielmehr beschleicht einen bei der Sichtung von „Missverstanden“ das Gefühl, dass Asia Argento einem kontraproduktiven Narzissmus verfallen ist, der sie dazu antreibt, unbedingt den punkigen Habitus ihrer Inszenierung auszustellen, damit man vor den Leinwänden und Mattscheiben auch überdeutlich erkennen darf: Jau, die Frau macht Kino abseits den Gepflogenheiten des Mainstreams! Sicherlich ist das als ein äußerst wertvoller Standpunkt zu veranschlagen, allerdings nur dann, wenn er nicht in dieser kunstgewerblichen Plakativität versandet. Was von „Missverstanden“ in Erinnerung bleibt, ist Giulia Salerno, die ihre Sache wirklich gut macht und sich als Kitt erweist, der den Film bestmöglich zusammenhält.

Fazit

Mit dem „Punk“-Drama „Missverstanden“ beweist Asia Argento erneut, dass sie keine uninteressante Filmemacherin ist und nimmt sich einem ungeliebten Mädchen in den frühen 1980er Jahre an. Autobiografische Referenzen erzwingt Argento dabei genauso wie den Eindruck, einem kunstgewerblichen Narzissmus Ausdruck zu verleihen. Das ist zwar nie enervierend, aber auch niemals so markant, wie es sich die Regisseurin wohl gewünscht hat.

Kritik: Pascal Reis

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