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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Yono lebt im Osten von Java und arbeitet in einer Schwefelgrube. Eines Tages verlässt ihn seine Frau Oliv, und er will sie zurückgewinnen. Dann wird auch noch seine Mutter krank, und er will sie heilen.

Kritik

Mit seinem unendlich zähen Fluss einer rudimentären Handlung, dem anstrengenden Verharren in simplen Einstellungen und der didaktischen Iteration einer altbekannten - dafür nicht weniger zutreffenden - Lektion ist Alvaro Gurreas Spielfilmdebüt einer jener Berlinale-Beiträge, die als Idee bedeutend besser funktionieren denn als fertiges Produkt. Trotz seiner moderaten anderthalb Stunden Laufzeit fühlt sich seine filmische Lehrstunde über die systematische und systematische Ausnutzung menschlichen Vertrauens und verzweifelter Hoffnung im Namen des Profits quälend lang an. Und niederschmetternd redundant.

In vier gleichförmigen Episoden erklärt der Regisseur, der sein Projekt ohne konkretes Konzept und Drehbuch begann, dass religiöse Glaubenssystem im Prinzip nur ein Mittel zur Ausbeutung sind und sich in ihrer Profitorientierung von schnöder Marktwirtschaft kaum unterscheiden. Wer jetzt vor Schreck vom Stuhl gekippt ist, weil er dachte, dass die Kirchensteuer der Speisung von Witwen und Waisen dient, wird auch den Umkehrschluss der narrativen Variation ebenso faszinierend finden: Kapitalismus ist auch nur eine verkappte Religion!

Okay, das organisierte Religion nichts als Massenmanipulation ist und Kommerz für viele auch schon heiliges Mantra, das musste mal gesagt werden. Allerdings haben das vor Guerrea schon zahllose getan - in prägnanterer Form als der seines Episoden-Quartetts. Darin sieht sich Mienenarbeiter Yono (Yono Aris Munandar) mit dem drohenden Verlust der wichtigsten Frauen in seinem Leben konfrontiert. Seine Gattin verlässt ihn plötzlich, seine Mutter erkrankt schwer. Und die alten Götter sind so machtlose wie die neuen.

Fazit

Jahrhunderte der Zivilisation und die Menschheit klammert sich noch genauso manisch wie einst an heuchlerische Heilsversprechen, ist das vierfache Lamento von Alvaro Guerreas Spielfilmdebüt. Dessen ernüchterter Blick auf neuzeitlich und antike Götzen zieht sich zur ermüdenden Publikumserziehung hin. Dennoch unterbrechen den drögen Fluss der sich mantraartig wiederholenden Handlung Momente pointierter visueller Sozialkritik, die ein inszenatorisches Auge für die absurden Widersprüche der Gegenwart verraten. Wenn der Regisseur seinen Fokus schärft, werden seine Sittengemälde sicher weniger einschläfernd.

Kritik: Lida Bach

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