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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Jan und Nina fahren mit ihren zwei Kindern in ihr Wochenendhaus an der belgischen Küste, um zur Ruhe zu kommen. Doch die wird durch einen mysteriösen Einbruch bei der Ankunft der Familie zunichtegemacht. Danach hat Nina eine blutige Nase und Zorro, die zahme Ratte von Sohn Max, ist verschwunden. Was ist passiert?

Kritik

Wenn die Kamera in der Eingangsszene verstohlen durch das abgedunkelt Ferienhaus der vierköpfigen Familie im Zentrum der opaken Perspektivencollage gleitet, hallt darin noch das Versprechen inszenatorischer Originalität. Doch jede Spur davon ist eine falsche Fährte, denn falsche Fährten legen kann der in Italien aufgewachsene und Berlin lebende Regisseur (Die Einsiedler) gut. Seine als psychologischer Krimi auftretende Eliteanekdote ist voll solcher irriger Handlungspfade. Sie alle führen ins Nichts und nebenbei die Struktur ad absurdum. Und das nichtmal interessant.

Was am Anfang noch wirkt wie eine Betrachtung bourgeoiser Paranoia, demaskiert sich unfreiwillig als Zeugnis gutbürgerlicher Arroganz. Die zeigt sich in der sozialanalytischen Relevanz, die sich der verworrene Alltagsabriss zuspricht. Doch statt Mystery gibt es bloß Selbstmystifizierung. Was verbergen die Familienmitglieder voreinander? Hat sich Papa Jan (Mark Waschke, Ein verborgenes Leben) während eines vermeintlichen Einbruchs feige im Garten versteckt? Hat sich Mama Nina (Sabine Timoteo, Das Mädchen und die Spinne) den Einbruch nur ausgedacht? Hat Teenager-Tochter Emma (Jule Hermann, Käpt'n Sharky) elterliche Gebote übertreten?

Hat Söhnchen Max (Wanja Valentin Kube, Es ist nur eine Phase, Hase) das Verschwinden seiner Hausratte Zorro selbst verschuldet? Ist Zorro, der wie jedes Mitglied der um ihre materiellen Privilegien bangenden Sippe seine eigene Episode bekommt, der heimliche Strippenzieher hinter den ominösen Geschehnissen? Dass Katzen unseren Untergang planen, ist bekannt. Aber Nagetiere? Muss wohl so sein, denn ein Nager-Komplott ist die einzig logische Erklärung für die finale Pointe. Wollte Trocker dem Publikum noch mehr zu Knabbern geben? Darauf ein Butterbrot.

Fazit

Mit filmschulischen Versatzstücken von Krimi, Thriller und Mysteryfilm konstruiert Ronny Rocker in seinem Konvolut aus Vorabenddrama und Episodenfilm eine zwischen falscher Verheißung und behäbiger Spannung schlingernde Atmosphäre. Die mühselig aufgebaute Suggestion, dass irgendwann in der banalen Familiengeschichte einmal etwas von Belang passieren werde, entpuppt sich indes als leere Behauptung. Nichts anderes ist auch die Tiefsinnigkeit, die in dem unfertigen Gerüst eines bürgerlichen Dramas stecken soll. Statt sozialen Scharfblicks beweist die Inszenierung lediglich Talent zum Nachahmen.

Kritik: Lida Bach

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