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Inhalt

Major Foster (Gene Hackman) ist inzwischen Befehlshaber bei der Fremdenlegion geworden, zehrt aber immer noch von seinen Erinnerungen an den großen Krieg. Als eine Gruppe von Archäologen zu Ausgrabungszwecken beschützt werden soll, wittert er wieder Ruhm und Ehre, ganz anders als der Soldat Marco (Terence Hill), der nur dem Gefängnis entgehen will. Als die Gruppe um Francois Marneau (Max von Sydow) in der Wüste fündig wird, betrachten das die arabischen Stämme als Sakrileg und rüsten zum Kampf...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es war die Fremdenlegion, die beträchtlichen Anteil daran hatte, die Deutschen während des 1. Weltkrieges zur Niederlage zu zwingen, durchbrach die französische Elitetruppe, die gegenwärtig aus Freiwilligen aus über 150 Nationen besteht, die bis dahin unüberwindlich geltende Siegfriedlinie. Auf Ruhm allerdings folgt bekanntlich Elend – mit großen Verlusten kehrte die Legion zwei Monate später zurück nach Paris und hatte sich zwar als hochdekorierter Militärverband verdient gemacht, stand aber bereits vor einem nächsten Konflikt: In Marokko eskalierten die Auseinandersetzungen gegen aufständische Araberstämme zusehends und fand schließlich im Krieg gegen Abd al-Karim, dem Anführer der Rifkabylen seinen Höhepunkt, bei dem insgesamt weit über 100.000 Menschen ihren Tod fanden. Die Folgen des hiesigen Chemiewaffeneinsatz, der schließlich zum Sieg der Kolonialmächte führte, wirken sich bis heute auf die Bevölkerung aus.

In diese langjährige Fehde führt uns Marschier oder stirb von Dick Richards (Fahr zur Hölle, Liebling) geradewegs. Die angeschlagene Truppenstärke der Fremdenlegion wird kurzerhand ausgeglichen, indem noch Männer am Bahnhof von Paris rekrutiert werden: Belgier, Russen, Italiener, Schweizer – und der nur Zigeuner verschriene Marco (Terence Hill, Mein Name ist Nobody). Unter dem Kommando des eisenfesten Major William Sherman Foster (Gene Hackman, No Way Out – Es gibt kein Zurück) werden die Legionäre nach Nordmarokko entsandt, wo sie eine Expedition Archäologen bei Ausgrabungen an einem alten Grabmal Schutz gewähren sollen. Im ersten Drittel wirkt es sogar bisweilen so, als würde sich Dick Richards tatsächlich die Mühe machen und hinterfragen, wie der Einsatz der Fremdenlegion in Marokko moralisch zu rechtfertigen wären. Die Zweifel in den Augen Fosters blitzen überdeutlich auf.

Marschier oder stirb allerdings ist weniger die authentische Aufbereitung eines historischen Kapitals als das vollends am Hollywoodkino geschulte Geschichtskino, in dem es um große Bilder und noch größere Gesten geht. Wenn die Legion durch die unnachgiebigen Weiten der nordmarokkanischen Wüsten zieht, dann findet Kameramann John Alcott herrliche Panoramaaufnahmen, die die ewige Einöde als tödliches Prinzip verdeutlicht: Wer sich ihr aussetzt, wird von ihr gefressen. Und wer sich weiterhin dem Dienst im Namen der Légion étrangère stellt, wird körperlich und geistig gebrochen, bis er seinen Alltag einzig wie eine mechanische Kampfmaschine – sprich Kanonenfutter auf zwei Beinen - verlebt. Natürlich formuliert Marschier oder stirb diesen Umstand keinesfalls in dieser Drastik, die Kritik an der Philosophie des Unternehmens wird ohnehin vollständig umgangen, sondern codiert den blinden Gehorsam der Soldaten mit fadenscheinigen Begriffen der Marke Ehre und Disziplin.

Die mehrwertigen Zwischentöne entstammen letztlich sicherlich nicht dem Drehbuch, sondern dem famosen Gene Hackman, der aus der Rolle des gnadenlosen Kommandanten mehr herausholt, als es das Skript vorgegeben hat. Ohnehin ist es dem famosen Cast zu verdanken, dass Marschier oder stirb nicht gänzlich auseinanderbricht, selbst wenn die Charaktere und für sich eindimensional gezeichnet sind oder vollkommen unverständliche Entwicklungen durchgehen. Terence Hill versucht sich hier ein weiteres Mal recht solide darin, gegen sein Haudrauf-Klamauk-Image anzuspielen, während sich um ihn herum schauspielerische Institutionen wie Max von Sydow (Das siebente Siegel), Ian Holm (Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt) und Catherine Deneuve (Belle de Jour - Schöne des Tages) in der zweiten Reihe tummeln, die dem Film doch mehr Grandezza einverleiben, als sie ihm zustehen würde.

Fazit

Mit "Marschier oder stirb" zeigt sich Dick Richards für einen handwerklich zwar gelungenen, inhaltlich aber oftmals fragwürdigen Historienfilm verantwortlich, der sich nicht um Authentizität, sondern um Effekte schert. Große Bilder und große Gesten spielen in diesem hochkarätigen Werk die erste Geige, während die Einsatz der Fremdenlegion in Marokko keinesfalls hinterfragt wird, sondern sich zu einer seltsam affirmativen Ode auf die Disziplin der Legion zusammenbraut.

Kritik: Pascal Reis

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