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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

US-amerikanischer Spionagethriller aus dem Jahr 1995 mit Angelina Jolie in einer der Hauptrollen. Der Secret Service verhaftet den unerfahrenen Hacker Joey. Daraufhin läuft die Hackerszene Sturm gegen die Strafverfolgungsbehörde. Doch ihr wirklicher Gegner ist ein älterer Hacker, der für einen amerikanischen Mineralölkonzern arbeitet. Von der Kritik wurde der Film überwiegend positiv aufgenommen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bei seinem Hollywood-Debüt tauchte der Brite Iain Softley (K-Pax – Alles ist möglich) in eine Welt ein, die zu diesem Zeitpunkt für die meisten normalsterblichen Mitte-90er-Jahre-Menschen noch wirkte wie ein futuristisches Zauber-Parallen-Universum aus Bits und Bytes: Die der fortgeschrittenen Heim-Computer-Technologie und besonders des noch jungen und praktisch „unerforschten“ Internets. Jene Selbstverständlichkeit, auf die heute kein Grundschulkind mehr verzichten kann. Wie sollte man schließlich sonst erfahren, was die Freunde gerade so machen, was sie vor drei Minuten wo zum Mittag gegessen haben und wie zur Hölle man von A nach B kommt, wenn man aus unvermeidlichen Notfällen doch noch vor die Tür gehen muss?

Damals, anno 1995, eine ganz spannende Kiste, zumindest theoretisch. Mehr dann auch nicht, denn schon seiner Zeit entpuppte sich die mittelgroße Produktion Hackers – Im Netz des FBI als Flop, spielte nicht ganz ein Drittel seines 20.000.000 $-Budgets wieder ein und wirkt heute fast schon wie ein sonderbares Relikt. Trotz allem Streben nach Authentizität (in der Doku im Bonusmaterial der Blu-ray wird man nicht müde das andauernd zu erwähnen und zu loben) wirkt das alles extrem weltfremd und stellt zu seinem Schaden diesem missglückten Faszinations-Versuch für eine Subkultur den gesamten (nicht mal) 08/15-Plot auch noch ganz weit hinten an. Hacker, das sind eine verschworene Gemeinschaft aus rebellischen Intelligenz-Anarchisten und schrägen Vögeln mit einem zusammengewürfelten Look von Cyper-Punk-Grunge und Früh-90er-Loveparade-Altkleiderspende aus Dr. Motte’s Mottenkiste, die überall auf Inlinern hin brausen, einer grundsätzlichen Fuck-Off-Einstellung, aber ihre Superkräfte niemals wirklich missbrauchen, sondern nur im sportlichen Wettkampf statt direktem Schwanzvergleich einsetzen. Das mag zum Teil ja sogar die Szene in gewissen Punkten wiederspiegeln, so wie es hier verkauft wird hat das mehr was vom plakativen ADHS-Zoobesuch für Leute, die den Gameboy mit Farbdisplay bereits für die Endstufe des Möglichen hielten.

Die Robin Hoods der Modem-Surferei geraten (halbwegs) unschuldig in einen Konflikt mit einem erwachsenen Pendant (Fisher Stevens; Grand Budapest Hotel; der wirkt wie eine zahme Gary Oldman-Kopie), der ihnen um von seinen eigenen Schweinerein abzulenken wiederum eine hochmotivierte, aber wahnsinnig unfähige Sondereinheit des Secret Service auf den Hals hetzt. Die stürmen die brandgefährlichen Hacker-Hochburgen (also in der Regel ein Kinderzimmer) mit der gesamten Kapelle und allem Piff und Paff, bewaffnet bis an die Zähne, finden aber im Gegenzug tagelang nicht eine vermisste Diskette, die einer der Jungs in eben so einem Zimmer im Lüftungsschacht versteckt hat. Wow, die USA sind echt in guten Händen. Gott sei Dank ist es nur ein Film, dafür – das ist der Haken an der Sache - kein besonders guter. Der eigentliche Thriller-Part wirkt notdürftig zusammen genagelt, soll wohl nur nicht mehr als Mittel zum Zweck sein und siehe da, selbst das wäre geprahlt. Belanglos und desinteressiert ist noch das Netteste was sich dazu sagen lässt.

Fokussiert wohl auf die Darstellung der spleenig-coolen Subkultur funktioniert aber auch das nicht, da dafür alles komplett oberflächlich abgehandelt wird, die Figuren wirken wie aus einem schlechten Comic-Strip gepurzelt (ganz vorne: Matthew Lillard; Scream- Schrei!; der damals ein Abo auf die schrägen Teenie-Rollen hatte und nirgendwo so unangenehm-ätzend übertrieben hat wie hier) und das nichts mit realistischer Milieu-Studie zu tun hat, nur weil artig Fachbegriffe gepaukt wurden. Außenstehenden wird hier nichts geschildert oder reizvoll nahegebracht, nur übertrieben, unglaubwürdig und trotzdem völlig uninteressant vorgeführt. Eine Sache gefällt allerdings: Der Soundtrack rund um The Prodigy oder Underworld ist natürlich ganz fein. Wenigstens die Kohle wurde sinnvoll investiert. Ach ja: Die bis dahin größte Rolle von Angelina Jolie (Der fremde Sohn). Mit der hässlichsten Frisur. Glückwunsch zu beidem.

Fazit

Eine gewisse Bemühung oder guten Willen mag man „Hackers – Im Netz des FBI“ gar nicht absprechen. Dafür wurde an einigen Stellen sichtlicher Aufwand betrieben und das Thema war seiner Zeit natürlich fast noch so etwas wie reizvolles Neuland. Dass der Film miserable gealtert ist (nach gerade mal 22 Jahren) ist eine Sache, aber so wird erst richtig deutlich, wie wenig Substanz der schon damals hatte. So gut wie gar keine. Ehrenurkunde in Blech für einen Versuch und den fetten Soundtrack.

Kritik: Jacko Kunze

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