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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In Las Vegas soll in kurzer Zeit das „World Series Poker“-Turnier stattfinden und Pokerprofi Huck Cheever ist auf der Suche nach einer Gelegenheit, um an die 10.000 Dollar Startgeld zu gelangen. Sein Ziel, an dem Turnier teilnehmen zu können, hängt eng mit dem Wunsch zusammen, seinem Vater, dem zweimaligen Gewinner der „World Series of Poker“, eins auszuwischen. Als Huck der Sängerin Billie Offer begegnet, beschließt er, sein Glück auch im Spiel der Liebe zu versuchen.

Kritik

Das leise Klacken von Pokerchips, die geschickt durch Finger gewirbelt oder hastig zu Türmen aufgeschichtet werden, ist neben dem Rascheln von Spielkarten die andauernde Geräuschkulisse dieses Films. Stelle man sich dazu noch ein paar extravagante Herren mit ausdruckslosen Mienen und eine glattgesichtige junge Frau mit rotglänzenden Lippen vor, so ergibt sich ein allumfassendes Bild von „Glück im Spiel. Denn viel mehr hat dieses Werk von dem namhaften Regisseur und Drehbuchautor Curtis Hanson nicht zu bieten.

Man kommt nicht darum herum, sich zu fragen, wie Curtis Hanson nach seinem besten Film „L.A. Confidential“ (1997) und ordentlichen Streifen wie „Am wilden Fluss“ (1994) und „In den Schuhen meiner Schwester“ (2005) nun zu so einem Fehltritt kommen konnte. Dabei stehen ihm schon Schauspieler wie Eric Bana („Troja“, 2004), in der Rolle von Huck Cheever und Drew Barrymore („Donnie Darko“, 2001), als Billie Offer, sowie der erfahrene Robert Duvall („Open Range – Weites Land“, 2003), der Hucks Vater L.C. Cheever spielt, zur Seite. Möglicherweise lässt sich das Unheil auf die extrem bedürftige Story und das eher hölzern und ungeschickt wirkende Drehbuch zurückführen. Aber da wartet die zweite Überraschung: zusammen mit Curtis Hanson arbeitete Eric Roth an dem Drehbuch, der darüber hinaus der Urheber der Story war. Eric Roth, ein Autor, der Drehbücher für Filme wie „Insider“ (1999) und „München“ (2005) adaptierte und sich für sein Können, dass er bei „Forrest Gump“ (1994) an den Tag legte, sogar mit einem Oscar entlohnt sah. Mit „Glück im Spiel“ schuf er eine Geschichte, die den Gedanken nahelegt, dass da ein Autor nicht mit einer Bringschuld zurecht gekommen ist.

Die meiste Zeit sieht man den Helden des Films an Tischen sitzen und Geld verspielen, was ihn mehr und mehr von der Last ein Held zu sein entbindet. Erwartet man im Gegenzug wachsendes Heldentum im Privaten, wird man auch hier enttäuscht. Die Rolle des Huck Cheever, der von seinem Vater mit dem vollen Namen Huckleberry (einem wahren Helden, wie er wortwörtlich im Buche steht), angesprochen wird, bleibt glatt und eindimensional. Ab und zu braust er mit seinem Motorrad durch die Nacht, liegt auf seinem Poolliegestuhl, dem nahezu einzigen Möbelstück in seinem schicken Haus oder geht Wetten mit Freunden ein, die er lieber bleiben lassen sollte. Die Beziehung zu seinem Vater ist im Grunde unkomplizierter, als es mit aller Macht zu dramatisieren versucht wird. In diesem Film bewirken nicht die Charaktere die Handlung, dazu wären sie in ihrer Facettenarmut garnicht fähig, sondern Drehbuchautoren, die offensichtlich verzweifelt waren. Da hilft auch keine gekünstelte moralische Wende gegen Ende, um doch noch zu überzeugen.

Erwähnenswert im positiven Sinne ist zumindest die erste Szene, die vor dem Vorspann einen unheimlich interessanten, trickreichen Gedankengang im Dialog zwischen Huck und einer Pfandleiherin zeigt. Hinzu kommt das große Bemühen der Schauspieler, das Beste daraus zu machen, was man ihnen durchaus ehrenvoll anrechnen sollte. Und eine leicht ansteigende Spannung, wenn es um die finale Runde des „World Series of Poker“-Turnier geht. Mehr ist leider nicht drin.

Fazit

Der gute Wille der Schauspieler, die es verstehen, sich die Sympathie des Zuschauers zu sichern, hilft dem Film nicht, über eine schlechte Story hinwegzutäuschen. Eine Stunde Poker im Fernsehen und eine auf Hochglanz polierte Folge einer Liebesserie bieten wohl eine bessere Alternative seine Zeit zu verbringen, als diese gezwungene Mischung aus Beidem. Souveräne Kameraaufnahmen und plätschernde Hintergrundgeräusche in Pokerhallen, das ist die bleibende Erinnerung. Und das ist zu wenig.

Kritik: Jonas Göken

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