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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Lieutenant Colonel Jock Sinclair ist der Kommandeur eines traditionsreichen schottischen Regiments, das sich im Zweiten Weltkrieg große Verdienste erworben hat. Als charismatischer Soldat und raubeiniger Haudegen hat Jock kein Verständnis dafür , dass sich sein Regiment in Friedenszeiten stärker auf repräsentative Aufgaben konzentrieren soll. Dementsprechend undiszipliniert führt er seine Männer. Doch als Jock mit Lieutenant Colonel Basil Barrow ein neuer Regiments-Kommandeur vor die Nase gesetzt wird, ändern sich die Zeiten. Voller Verbitterung muss Kriegsheld Sinclair hinnehmen, dass ein unerfahrener Offizier sein Vorgesetzter wird. Als Sinclair im Affekt einen Untergebenen schlägt, spitzt sich die Rivalität zwischen den beiden Kommandeuren dramatisch zu...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einst ein Held (OT: Tunes of Glory) beruht auf dem gleichnamigen Roman von James Kennaway (In den Schuhen des Fischers) aus dem Jahr 1956, der auch das Skript für die Leinwandadaption verfasste. Die Regie übernahm der damals schon versierte Ronald Neame (Poseidon Inferno) und mit John Mills (Gandhi) und Alec Guinness - der kurz zuvor bei Des Pudels Kern bereits unter Neame gedreht hatte – konnten zwei absolute Hochkaräter des britischen Kinos für die Hauptrollen gewonnen werden.

Bis auf wenige Momente spielt die Handlung fast ausschließlich auf einem schottischen Militärstützpunkt, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Führung des dort stationierten Bataillons unterliegt Major Jock Sinclair (Guinness), der aufgrund seines Ranges dafür eigentlich nicht qualifiziert genug ist, seit dem Tod des eigentlichen Colonels auf dem Schlachtfeld diese Aufgabe aber ausführt. Sein Stil ist dabei eher unkonventionell, seine Art genauso grobschlächtig wie legere, allerdings hat er sich damit den Respekt und den nahezu kompromisslosen Gehorsam seiner Männer erarbeitet. Damit soll nun aber Schluss sein, denn mit Lt. Colonel Basil Barrow (Mills) soll der Posten nun wieder „angemessen“ besetzt werden. Sinclair steht seinem Nachfolger von Beginn an mit einer gewissen Feindseligkeit gegenüber, zu unterschiedlich sind sich die beiden Männer noch. Während der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Sinclair sich durch seine Leistungen nach oben gekämpft hat, steht Barrow in einer langen, familiären Tradition von militärischen Führungskräften und hat seinen Weg zunächst akademisch bestritten, obwohl auch er auf dem Schlachtfeld seine Verdienste errungen hat. Barrow ist ein Verfechter von Disziplin, Ordnung und Pünktlichkeit, was Sinclair in seinem Führungsstil stets vernachlässigt hat, zu Gunsten von Harmonie und Kameradschaft innerhalb der Truppe.

Welten prallen aufeinander und die plötzliche Kehrtwende der Führungsstile sorgt naturgemäß zu Unstimmigkeiten. Zudem fühlen sich sowohl Sinclair als auch Barrow von ihrem jeweiligen Konkurrenten latent provoziert wie bedroht in ihrer Autorität. Mehrfach kommt es zur Konfrontation und Kräftemessen, bei dem Sinclair zwar immer noch die überwiegenden Sympathien innehat, gleichzeitig sich durch seine Impulsivität droht endgültig ins Abseits zu schießen. Doch auch an dem so besonnen wirkenden Barrow geht dieser brodelnde Nervenkrieg alles andere als vorbei. Ganz im Gegenteil, denn in Wahrheit steht gerade er unter immensen, inneren Druck, angetrieben durch die traditionelle Bürde und traumatische Erfahrungen, die er versucht hinter seiner Fassade aus überkorrekter Mustergültigkeit zu verbergen. Ausgerechnet als er sich tatsächlich mal von diesem Weg abwendet und zum Wohl des inneren Burgfriedens beschließt, seinem Widersacher entgegen allen Vorschriften aus der Patsche zu helfen, soll das in einer unvorstellbaren Katastrophe münden.

James Kennaway gelingt es vermutlich nicht ganz, die Komplexität des eigenen Romans vollends in gut 100 Minuten Film zu übertragen, zumindest vermittelt es diesen Eindruck. Dafür hätte es wohl auch locker die doppelte Spielzeit benötigt, was sich auch in der etwas gering ausfallenden Partizipation mancher der zahlreichen Nebenfiguren niederschlägt, die mit Sicherheit in der literarischen Fassung etwas mehr Profil erhalten hätten (insbesondere die Figur von Kay Walsh, Die rote Lola). Dafür wird man mit darstellerisch exzellenten Leistungen entschädigt, insbesondere natürlich von John Mills und einem abermals überragend agierenden Alec Guinness. Die Ambivalenz ihrer Figuren können die beiden Charakterdarsteller beeindruckend vermitteln und auch das enge, fesselnde Drehbuch erschafft einige unglaublich intensive Momente. Das Ende kommt in seiner Inszenierung vielleicht eine Spur zu theatralisch daher, was den grundsätzlich enorm starken Inhalt aber keinesfalls schmälert.

Fazit

Ein von seinen fantastischen Darstellern getragenes Charakterdrama, welches sich kritisch und hinterfragend mit Machtspielchen, gekrängter Eitelkeit, falsch verstandenem Pflichtbewusstsein und ein Stückweit auch toxischer Männlichkeit auseinandersetzt. Die eben kaum Empathie für den Gegenüber wie das Eingestehen und dem aufrichtigen, selbstreflektierten Umgang und der Aufarbeitung von eigener Schwäche zulässt.

Kritik: Jacko Kunze

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