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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Cherry (Tom Holland) landet ohne College-Abschluss bei den Sanitätstruppen im Irak. Halt bietet ihm nur die Liebe zu Emily (Ciara Bravo). Wieder zu Hause, aber vom Krieg traumatisiert, verliert er sich in einer Spirale aus Drogen und Kriminalität.

Der Film erscheint am 12. März 2021 exklusiv auf Apple TV+.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was macht man, wenn man mit Infinity War und Endgame zwei der erfolgreichsten Filme unserer Zeit gedreht hat? Nun, es wäre einfach direkt das nächste Mega-Projekt anzugehen, denn nach dem vorangegangenen Erfolg sollten die Möglichkeiten dazu vielfältig vorhanden sein. Doch die Brüder Anthony und Joe Russo, die ihre Karriere 2002 mit der netten Gaunerkomödie Safecrackers oder Diebe haben's schwer begannen und danach lange Zeit fürs Fernsehen arbeiteten, bis sie zu den Vorzeige-Regisseuren des Marvel Cinematic Universe wurden, haben sich anders entschieden. Statt dem nächsten gigantomanischen Blockbuster drehten sie das Drama Cherry - Das Ende aller Unschuld, welches auf der Lebensgeschichte des ehemaligen Soldaten Nico Walker basiert.

Walker erzählt in seinen Memoiren von der Liebe zu seiner Freundin, seiner Zeit als Soldat im Krieg, seine, seinem posttraumatischen Trauma, Drogensucht und der daraus resultierenden ‚Karriere‘ als Bankräuber. Guter Stoff also für ein Drama, ein Filmgenre, in denen sich die Russo Brüder bislang noch nicht versucht haben und das merkt man Cherry - Das Ende aller Unschuld bedauerlicherweise stetig an. Polemisch ausgedrückt wirkt das gezeigte Geschehen wie ein trotziger Versuch zu beweisen, dass die Macher vor und hinter der Kamera zu mehr imstande sind, als über-proportionierter Eskapismus. Aber so richtig aus Blockbuster-Trott kommen sie nicht raus.

Das wird an vielen Ecken und Enden bei Cherry - Das Ende aller Unschuld ersichtlich. So versuchen die Russos zwar immer wieder eine geerdete Intensität aufzubauen, machen diese aber mit ebenso viel Druck wieder zunichte. Stilistische Spielereien wie etwa das Voice Over der Titelfigur fügen sich einfach nicht homogen in die Erzählung ein, bescheren dem Film immer wieder eine zynische Ebene, die zuvor evozierte Emotionen fast schon karikieren. Cherry - Das Ende aller Unschuldist im unguten Sinne ambivalent und dazu auch zu überladen und vollgestopft.

Walkers Geschichte umfasst viele Phasen und Stationen und die Verfilmung seines Romans versucht jede davon ausführlich zu behandeln. Dies führt dazu, dass der Film unter seinem eigenen Gewicht nach und nach zusammenbricht, auch weil keine der gebotenen Aspekte ausreichend genug ausformuliert werden, um eine wirkliche Gewichtung zu erhalten. Dazu lassen die Russos jede Chance ungenutzt verstreichen wirklich etwas über die Ursachen auszusagen. Die Unsinnigkeit des Krieges, in den Walker geschickt wird, bleibt genauso unausgesprochen wie die einfachen Wege zum Junkie zu werden. Die Systematiken, die mit dafür verantwortlich sind für den Untergang der Hauptfigur, bleiben im Schatten. Vielleicht, weil es der zu grundlegenden Rechtfertigungssgeschichte sonst einen gehörigen Teil ihres Kompensations-Charakters geraubt hätte?

Auch ein entscheidender Faktor dafür, dass Cherry - Das Ende aller Unschuld nicht wirklich funktioniert ist Hauptdarsteller (Chaos Walking). Der aktuelle Spider-Man des MCU bemüht sich redlich der komplexen Figur gerecht zu werden. Doch Holland wirkt leider immer etwas zu naiv, bubenhaft und vor allem austauschbar. Mag seine Rolle im Zusammenspiel mit seiner On-Screen-Liebe Emily (, Bad Neighbors 2) noch gut funktionieren, wirkt er hingegen spätestens dann überfordert und kraftlos, wenn es um Traumata und Banküberfälle geht. Seine Schuld ist es aber vermutlich nicht, sondern die des Regie-Duos, die wohl nicht so recht wussten, wie sie aus dem athletischen Sonnyboy einen zerrissenen Charakter machen sollen.

Fazit

Wahrscheinlich wären Nico Walkers Memoiren ein guter Grundstein für ein bewegendes und vor allem intensives wie berührendes Drama gewesen, aber unter der Regie der Russo-Brüder ist „Cherry - Das Ende aller Unschuld“ zu einem trägen Film geworden, der seine guten Absichten mit unpassendem Zynismus und Naivität erschlägt.

Kritik: Sebastian Groß

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