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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Eine junge Rockband mit Mitgliedern aus England und U.S. brechen das College ab und begeben sich zum Sunset Boulevard, um ihre Träume zu verfolgen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass Metal- und Rockbands oft gegen Satanismus-Vorwürfe von konservativen Menschen kämpfen müssen und diese Vorwürfe in einigen Fällen leider auch oft durch entsprechende Bühnenshows bestätigt werden, ist kein Geheimnis. Ash Avildsen treibt dies allerdings zu ungeahnt lächerlichen Höhen, in dem er in seinem neuen Werk American Satan eine typisch klischeehafte Rockstar-Geschichte mit Elementen aus Faust von Johann Wolfgang von Goethe versieht. Der böse Mephisto tritt in der Erscheinung von Mr. Capricorn (Malcolm McDowell, Uhrwerk Orange) auf, während die feste Freundin von Protagonist Johnny Faust (Andy Biersack) mit dem passenden Namen Gretchen (Olivia Culpo, Die Schadenfreundinnen) versehen wurde. Andy Biersack, der seines Zeichens Leadsänger der amerikanischen Rockband Black Veil Brides ist, kommt in dem Film allerdings nicht in den Genuss seine echte Stimme zu den Liedern der Film-Band The Relentless beizutragen, sondern wird durch den Sänger Remington Leith aus dem Off unterstützt und kämpft sich so als mittelmäßig bis schlechter Schauspieler von Szene zu Szene. Zu dem Cast zählen weiterhin Drake Bell (Drake & Josh), John Bradley (Game of Thrones), Denise Richards (Tatsächlich Liebe) und weitere, die hier aber nur verpulvert werden und das schlechte Drehbuch und die Dialoge weder wirklich aufwerten noch verbessern können.

Man stelle sich die Drehbuchautoren Ash Avildsen und Marty Beckerman wie folgt vor: In einem rebellischen Moment, in dem sie der ganzen Filmwelt zeigen wollen, wie man wirklich ein Werk über Rockstars dreht und dabei gesellschaftskritisch agiert, beginnen sie in einer Kiste zu graben. Diese Kiste trägt den Titel Klischees und über den ganzen Film hinweg wird die Kiste leerer und leerer, denn American Satan bedient sich hier jedem ausgedienten und übertriebenem Element, das Hollywood & Co. je gesehen hat. Wir haben hier das einzige weibliche Bandmitglied Lily (Jesse Sullivan), die für die meisten lesbischen Sexszenen sorgt, zwischen Tür und Angel Johnny verrät, dass sie vom Bösewicht der Stadt vergewaltigt wurde, weiterhin in einem satanistischen Fetischclub arbeitet, für jede Situation einen schlagfertigen Spruch bereit hält und, um dem ganzen noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen, sich Heroin spritzt, weil ja all ihre Vorbilder das in ihrem Alter gemacht haben und... ja, das war schon die Erklärung. Noch nicht genug? Dann haben wir noch Ober-Bösewicht Damien, der nicht nur Lily vergewaltigt, sondern auch betrunken zwei Leute getötet hat, zudem Mitglied einer reichen Familie ist, der alle Clubs der Stadt gehören und außerdem so einflussreich ist, dass ihn jeder in der ganzen Stadt kennt. Klingt doch nach einem richtig schlimmen Kerl, oder? Deshalb wird Damien auch als Menschenopfer für Mr. Capricorn auserkoren und innerhalb von Minuten entscheidet die Band ihn zu töten, um einen Pakt mit dem Teufel zu schließen und berühmt zu werden. Dass er dann doch nicht direkt von den Bandmitgliedern getötet wird, ist hier nur Nebensache. Dann haben wir noch den Teufel persönlich, der Krebs heilen kann und übrigens auch Persönlichkeiten wie Steve Jobs (der Apfel war die Idee vom Teufel…), Kanye West, The Rolling Stones und vielen mehr zu ihrem Aufstieg verholfen hat. Weil, wir wissen ja: Rockbands oder auch technische Visionäre können nur unter Einwirkung satanistischer Kräfte zu wahrer Größe aufsteigen!

Strauchelt American Satan schon bei der Aufsetzung seiner Charaktere, den Beziehungen zwischen ihnen und den zweifelhaften Dialogen, geht es mit schlechten Schnitten und verschiedenen Stilen weiter, die wie der Inbegriff des Chaos wirken. Zeitweise schwarz-weiß Szenerien, hyperdelische Aufnahmen nach dem Drogenkonsum der Band, experiementelle Einstellungen u. Ä. wirken wie ein Zusammenschnitt von den Arbeiten mittelmäßiger bis schlechter Filmstudenten. American Satan schafft es nicht stringent eine Linie zu halten und verspielt damit auch den letzten Ansatz, um einen annehmbaren Film zu schaffen. Ihr glaubt der verzweifelten Autorin nicht, dass dieser Film der Inbegriff des Bösen ist? Nun, irgendwann nach der Hälfte des Films beginnen Mobbingopfer, angestachelt durch die inspirierende Musik von The Relentless zu morden – aber natürlich töten sie nur die Mobber, weil das haben die ja verdient! Mit einer fast absurden Ernsthaftigkeit drückt American Satan uns in den letzten Minuten auch noch einmal auf, worum es denn wirklich geht: Religion spaltet uns! Und nur Musik und unheilige Dinge wie Sex, Gewalt und Drogen, sowie Musik können uns zusammenschweißen! Das macht doch dann schon ein bisschen sprachlos.

Fazit

"American Satan" ist das satanistische Pendant zu jeder billigen Nickelodeon-Produktion, die vor selbstverherrlichendem Unsinn strotzt und den Tiefpunkt an Ideenlosigkeit symbolisiert. Hier gibt es nichts zu sehen, höchsten zu hören und das auch nur für passionierte Rock- und Metalfans.

Kritik: Miriam Aissaoui

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