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Monatsrückblick November - Souli

Smooli

Von Smooli in Moviebreaks Monatsrückblick: November

Monatsrückblick November - Souli Bildnachweis: © Koch Media | Werbemotiv zu "Die Unzertrennlichen"

1. Highlights aus den Kinosälen:

Nominell der beste Monat des Jahres, natürlich habe ich noch nichts von den nominell besten Filme des Jahres gesehen. Danke, provinzielle Kinokultur. :)

2. Flops aus den Kinosälen:

Verschwörung - Eigentlich ist ein Film wie Verschwörung ein echter Karrierekiller. Hätte sich Fede Alvarez zuvor nicht als überaus interessanter und begabter Genre-Handwerker bewiesen, könnte die Zukunft des Uruguayers nicht sonderlich rosig aussehen, so aber wird Verschwörung eher als ein Fehltritt in seinem Schaffen verwertet. Ein heftiger Fehltritt, wohlgemerkt. Verschwörung besitzt keinerlei Gespür für nachhaltige Bilder, für das Innenleben seiner Figuren, für eine ausgeklügelte, packende Geschichte. Wo es um Abgründe gehen soll, fehlt es schlicht am Abgründigen. Ein schmuckloser, uninspirierter und maßlos notdürftig arrangierter Thriller, der sein Sujet offensichtlich nicht verstanden hat.

3. Highlights im Heimkino:

Die Unzertrennlichen - Eines der großen Meisterwerke im Schaffen eines meisterhaften Filmemachers. David Cronenberg erfroscht mit "Die Unzertrennlichen" erneut die Verstrebungen von Körper, Seele und Geist und hat hier vermutlich mehr Body Horror denn je geschaffen, weil er wohl nie wieder in dieser Klarheit zum Ausdruck gebracht hat, wie ausgeliefert wir unserer äußeren Hülle sind – und wie extrem sich diese an unser seelisches Dasein anpasst (und umgekehrt). Exzellent gespielt, hochgradig herausfordernd, herausragend inszeniert. Eine beängstigende Sternstunde des Kinos.

The Man Who Wasn't There - Die unerschütterliche Gemütsruhe, mit der Billy Bob Thornton diesen Charakter verinnerlicht, ist monumental. Nein, sie ist epochal, und hätte es Humphrey Bogart niemals gegeben, Thornton hätte ihn in The Man Who Wasn't There erfunden und mit einem beiläufigen Zug an der Zigarette übertrumpft. Was gemeinhin als Hommage an den Film noir gehandelt wird – und das ist sicherlich auch richtig -, versteht sich immer mehr als zutiefst suggestive Meditation über die Ästhetik des klassischen 40er Jahre Kinos, die hier gleichwohl mit der philosophischen Abhandlung über den ewigen Lauf der Dinge verwoben wird.

Barton Fink - Wenn Barton Fink etwas ist, dann wohl eine durch und durch beeindruckende Nabelschau, ohne allerdings mit seinen autobiografischen Anleihen hausieren zu gehen. Joel und Ethan Coen wissen ganz genau, wie es ist, in den Untiefen einer Schreibblockade gefangen zu sein, gleichermaßen aber fast manisch darauf erpicht zu sein, die eigene Vision lebendig zu erhalten. Herausgekommen ist ein virtuos inszenierter, exzellent geschriebener und famos gespielter Meilenstein des 1990er Jahre Kinos.

Harry außer sich -  Sicherlich zählt Harry außer sich zu den Sternstunden im Schaffen des überbegabten Woody Allen: Wie es dem aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenkenden Stadtneurotiker hier gelingt, Tragik und Komik Hand in Hand gehen zu lassen, um sich über die oftmals verschwommenen Trennlinien zwischen Realität und Fiktion auszulassen und seinem Publikum dabei einen tiefen Blick in das eigene Seelenleben gewährt, ist schlichtweg beeindruckend. Ein lebensweiser, hinreißend lustiger und sich stets nah an seinen Charakteren befindender Siegeszug.

4. Flops im Heimkino:

Escape Plan 2: Hades - Grauenhafte DTV-Fortsetzung eines durchaus solide und vor allem hochwertig arrangierten Actioners. Escape Plan 2: Hades ist nichts mehr von alledem – und noch weniger. Regisseur Steven C. Miller beweist sich erneut als untalentierter Stümper und lässt jede Form von Dynamik in Sachen Räumlichkeit, Choreographie oder Schauspielführung vermissen und entwirft ein schmuckloses, blamabel geschriebenes und mit Huang Xiaoming in der Hauptrolle schlecht besetztes B-Movie auf C-Movie-Level.PS: Dass Dave Bautista keine Erwähnung in der Kritik fand, hat vor allem etwas damit zu tun, dass er nicht einmal fünf Minuten Screentime besitzt.

Predator: Upgrade Shane Black in Reinkultur. Schuldrig inszeniert, mit krampfer Guck-Mal-Wie-Lustig-Ich-Bin-Selbstbesoffenheit ausgestellt und Charakteren, die so zum Kotzen sind, dass man irgendwann nicht einmal mehr mitbekommt, wenn einer von ihnen plötzlich abhandenkommt. Das ist zynische Menschenverachtung auf einem neuen Level. Belangloser geht nicht. Was für eine unterbelichtete Clownerie, alles auf Kosten eines der coolsten Weltraumungetüme, der man einfach keinen fähigen Filmemacher zusprechen möchte. Stattdessen setzt Shane der Entmythologisierung des gnadenlosen Sportjägers die Burger King-Krone auf, weidet seine Erzählung und Inszenierung an einer unfassbaren Ideenarmut und glaubt, dass diese hilflos zusammengeschusterte Form von pubertärem Vulgärkino an sich Berechtigung genug wäre, jeden Funken Mythos, Charisma, Spannung und Gestaltungswillen einfach auszusparen, nein, schlichtweg zu verweigern. Habe mich geschämt.

5. Alles über Serien:

In diesem Monat habe ich mich der phänomelanen zweiten Staffel von The Deuce gewidmet. Nebenbei gibt es dann noch abends zum Einschlafen Modern Family. Schee.

6. Für den Dezember plane ich:

Leben.

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Woody Allen.

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Ken Park

9. Das hat mich diesen Monat am meisten beschäftigt:

Souli

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