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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Oktober, 2016

Andrzej Zulawskis Meisterwerk unterwandert konsequent alle gestellten Erwartungen und überschreitet ungerührt die Grenzen des guten Geschmacks. Schon nach wenigen Minuten ist der Film dort angekommen, wo viele Zuschauer am liebsten die Reißleine ziehen und den Filmen vorzeitig beenden würden. „Possession“ ist anders, brachial und roh brüllt er dem Zuschauer seine destruktive Weltsicht ins Gesicht und nimmt dabei auf nichts und niemanden Rücksicht. Dass der Film dafür von vielen Seiten Unverständnis und Ablehnung erfährt ist ebenso verständlich wie schade, schlummert unter der provokanten Oberfläche doch ein ebenso vielschichtiger wie auch feinfühliger Kern, den es eher emotional als logisch zu begreifen gilt. In seinen gut zwei Stunden huldigt der Film dem Wahnsinn und der Exzentrik, vollführt eine stetige Ambivalenz zwischen aufrichtiger Authentizität und kompletter Übertreibung und findet immer wieder wirkungsvollste Bilder. Erwähnenswert sind auch die aufopfernden Schauspielleistungen von Isabelle Adjani und Sam Neill, die sich über alle gängigen Regeln der Schauspielkunst hinwegsetzen und ebenso entfesselt wie der restlichen Film agieren. Faktisch natürlich völlig übertrieben wurde selten, wenn nicht sogar nie so leidenschaftlich auf der großen Leinwand geliebt und gelitten. „Possession“ ist im besten Sinne des Wortes einzigartig und sicherlich nicht für jeden geeignet, wendet Zulawski doch einen nicht geringen Aufwand auf, den Zuschauer vor den Kopf zu stoßen. Mich zieht das jedoch nur noch tiefer in den Film, schließlich ist „Possession“ auch ein Werk, welches alle gängigen Grenzen sprengt und eindrucksvoll präsentiert wozu die Kunstform Film fähig ist.

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