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"Birth of a Nation": Früherer Vergewaltigungsvorwurf sorgt beim TIFF für einen Skandal

Stu

Von Stu

Quelle: SPON
Bildnachweis: © Fox | Szene aus "Birth of a Nation"

Beim Sundance Film Festival im Frühjahr war es der große Abräumer (siehe hier) und bereits früh galt Nate Parkers Regiedebüt Birth of a Nation als ganz heißer Oscar-Kandidat des kommenden Jahres. Auch bei unserer Oscar-Prognose 2017 rangierte der Film ganz oben. Der Film erzählt die wahre Geschichte des Nat Turner. Turner war ein Sklave, der eine kleine Revolution anführte. Gemeinsam mit weiteren Sklaven zog er von Plantage zu Plantage und befreite andere, richtete aber auch wahre Massaker an.

Auf dem aktuell laufenden Toronto International Film Festival (TIFF) wurde der Film erneut gezeigt, doch sorgte das Drama diesmal für Gesprächsstoff, den Regisseur Parker und der Verleih Fox Searchlight lieber gemieden hätten.  Auf dem Festival wurde ein Vorfall aus Parkers College-Zeit zum großen Thema: Der 36jährige Filmemacher soll 1999 gemeinsam mit Jean McGianni Celestin, mit dem er das Script zum Film schrieb, eine Frau vergewaltigt haben. Parker wurde freigesprochen, sein Co-Autor zunächst verurteilt, später wurde das Urteil aber revidiert.

Als dieser Vorfall auf dem TIFF Thema wurde, versuchte sich Fox an Schadensbegrenzung. Interviews wurden abgesagt und bei der Pressekonferenz wurden Parker mehrere Darsteller zur Seite gestellt, die ihm den Rücken stärkten. Dennoch, Birth of a Nation war für die Presse nicht mehr von Belang, wobei der Film doch politisch perfekt in unsere Zeit passt. Das störte nicht nur Parker, sondern auch seine Stars, wie etwa Gabrielle Union, die selbst einst Opfer eines Sexualdeliktes wurde und in einem Artikel der Los Angeles Times (hier zu lesen) klar stellte, dass sie durchaus Probleme hatte mit Parkers Vergangenheit, aber auch, dass nun diese den eigentlichen Film überschatten. Sie sagt u.a.:

"Scheut nicht die Konfrontation, auch wenn es unangenehm ist. Es ist in Ordnung, Vorbehalte zu haben und sauerzu sein. Aber ignoriert nicht unseren Film, sondern bringt eure Gefühle mit ins Kino."

Nate Parker appelliert hingegen wie folgt:

"[...] ein Film wird nicht bloß von einem einzelnen Menschen gemacht, sondern von 400. Ich bin nur einer von vielen, die daran gearbeitet haben. Jeder von uns war mit Herzblut bei der Sache, und nur durch diese bemerkenswerte Zusammenarbeit konnte etwas so Besonderes entstehen."

Neben einem Film Festival, welches sich auf das Thema/Skandal fokussiert hat - zumindest die Presse -, gibt es auch erste Stimmen aus Hollywood, die sagen, dass Birth of a Nation bei seinem offiziellen US-Kinostart im Oktober auf weitaus weniger Leinwänden gezeigt werden könnte, wie zuvor gedacht. An der Kinotour durch diverse Colleges will Fox aber festhalten, auch wenn davon auszugehen ist, dass es dort zu Protesten kommen wird. In Deutschland startet der Film übrigens am 19. Januar 2017. Zum Cast gehören neben Parker und Union noch und Mark Boone Junior.

Was haltet ihr davon?

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