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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die wohlhabende Witwe Cary Scott lebt einsam in einer US-Kleinstadt der 50er Jahre. Als sie den jungen, attraktiven Gärtner Ron Kirby kennenlernt, ist sie von seiner liebenswerten Art fasziniert! Auch seine Freunde nehmen sie herzlich in ihren Kreis auf.Die beiden verlieben sich ineinander, doch ihr unkonventionelles Glück empört Carys Familie und Freundinnen! Ein einfacher Gärtner? Ein jüngerer Mann? So etwas darf nicht sein! Die kleingeistige Gesellschaft stellt Carys und Rons Liebe auf eine harte Probe...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Du bist schön, Cary. Viel zu schön, um einsam zu sein.“

Jetzt, wo Cary (Jane Wyman, Das verlorene Wochenende) Witwe geworden ist, scheint sie von ihrem direkten Umfeld zwar Mitgefühl zu erfahren, simultan dazu aber immer mit dem verdeckten Anspruch konfrontiert zu werden, das Denkmal ihres verstorbenen Mannes zwanghaft wahren zu müssen. Nicht nur ihre Freunde und Bekannte beobachten Cary wann immer es ihnen nur möglich ist, besonders unangenehm werden diese verkappten Zurechtweisungen, die natürlich hinter exponiertem Grinsen und breitgetretenen Verständnisbekundungen verhüllt bleiben, wenn sie von den eigenen Kindern an Cary herangetragen werden. Kay (Gloria Talbott, Wir sind keine Engel) und Ned (William Reynolds, Rommel, der Wüstenfuchs) haben vom Leben noch nichts mitbekommen, meinen aber, ihrer Mutter mit altklugen Phrasen das Dasein verkomplizieren zu müssen. Schließlich studieren sie, die Weisheit hat sie überkommen.

Bereits nach knapp 15 Minuten der gut 90-minütigen Laufzeit hat der gebürtige Hamburger Douglas Sirk (Solange es Menschen gibt) ein klares Statement zum kleinbürgerlichen Gebaren der amerikanischen Gesellschaft in den 1950er Jahren formuliert. Alles scheint ihn in dieser künstlichen Lebenswirklichkeit anzuwidern: Die aufgesetzte Intellektualität, die falsche Freundlichkeit, die stille Verzweiflung der Menschen, zu der sich niemand offen bekennen würden. Stattdessen werden Neurosen gepflegt, Komplexe ausgebaut und die Gerüchteküche zum Brodeln gebracht. Das Gesellschaftsportrait in Was der Himmel erlaubt ist in seiner Artikulation ein ungemein klares – und Cary wird sich gegen die beschränkten Denk- und Handlungsmuster dieser Welt noch auflehnen, wenn sie sich mit dem attraktiven und deutlich jüngeren Ron (Rock Hudson, Giganten) einlässt. Der Gärtner und Erbe einer Baumschule gibt ihr die Chance, sich von ihrer Trauer zu befreien.

Ganz zum Unmut der ständig tratschenden Kleinstadt, selbstverständlich. Carys Ehemann war schließlich ein wohlhabender Gentleman, Ron hingegen ist ein naturverbundener Athlet. Wie soll das funktionieren? Wie soll ein Mann, dessen oberste Devise eine Existenz in innerer Zufriedenheit ist, eine Frau versorgen? Es bäumt sich ein Sturm aus Gehässigkeit und Missgunst an, dem auch die Leidenschaft zwischen Cary und Ron erst einmal nicht gewachsen ist. Wer sich anhand dieser Geschichte zweier Menschen, die gegen die äußeren sozialen Einwirkungen auf ihre Liebe zur Wehr setzen, an einen anderen Film erinnert fühlt, dem sei Rainer Werner Fassbinders Angst essen Seele auf an dieser Stelle ans Herz gelegt. Fassbinder, der Sirk zu seinen Lieblingsregisseuren zählte, muss nachhaltig beeindruckt von der filmsprachlichen Grammatik gewesen sein, mit dem Sirk sein wegweisendes Melodrama zum mitreißenden Protest gegen Konformität, Materialismus und Bigotterie erhoben hat.

Und genau diese Leseart lässt Was der Himmel erlaubt bis in die Gegenwart erblühen: Als ein Aufbäumen gegen das verklemmt-hinterhältige Spießbürgertum. Denn obwohl Douglas Sirk hier auch den dramaturgischen Strukturen der Seifenopfer hofiert, steht im Zentrum seiner Erzählung doch immer noch der feste Glaube an die Kraft der Zweisamkeit, akzentuiert durch eine phänomenale Farb- und Lichtdramaturgie, die das Blau nie seidener und das Rot nie samtiger in Szene gesetzt hat. Das finale Gelingen von Was der Himmel erlaubt aber basiert letztlich auf der vortrefflichen Chemie der beiden Hauptdarsteller. Jane Wyman und Rock Hudson, zwei Ikonen des klassischen Hollywoodkinos, geben sich hier dem feinfühligen Bild einer eigentlich zum Scheitern verurteilten Liebe hin, entlocken sich im hingebungsvollen Zusammenspiel aber ein kämpferisches Vermögen, welches auch der verbohrtesten Gesellschaftsschicht Respekt abringen muss.

Fazit

Stilprägendes Melodrama, welches Regisseure wie Rainer Werner Fassbinder oder Pedro Almodovar nachhaltig prägte. "Was der Himmel erlaubt" ist der exzellent inszeniert Protest gegen das verbohrte Kleinbürgertum, besticht durch famose Schauspielleistungen und eine wunderbare Farbdramaturgie. Muss man gesehen haben.

Kritik: Pascal Reis

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