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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Praktikant schlägt Vincent mit einem Laptop ins Gesicht. An Vincents missglücktem Witz darüber, wieso ihm der Praktikant keinen Kaffee gebracht habe, kann es nicht liegen. Kurz danach greift ihn ein weiterer Kollege mit einem Stift an. So gehe das nicht, die Stimmung sei gereizt, sagt sein Chef und versetzt ihn ins Homeoffice. Doch auch außerhalb der Firma trachten Vincent plötzlich wildfremde Leute nach dem Leben. Also flieht er ins Ferienhaus in die Provinz, doch den Menschen aus dem Weg zu gehen, ist schwieriger als gedacht.


"Vincent Must Die" gehört zum Programm des 37. Fantasy Filmfests (siehe Website des Veranstalters)

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer kennt solche Tage nicht, an denen man irgendwie ständig gereizt ist und sich über Nichtigkeiten aufregt? An denen man an anderen Personen einfach alles nervig findet? Sicherlich steigt bei dem ein oder anderen dann auch das Aggressionspotenzial, aber meist ist man einfach nur verstimmt oder geigt der anderen Person im schlimmsten Fall die Meinung. Aber körperlich angreifen? So weit kommt es dann doch nicht. Dennoch ist in der Gesellschaft ein gesteigertes Aggressionsverhalten zu beobachten und genau dies war für Drehbuchautor Mathieu Naert (Mission: Impossible - Fallout) und Regisseur Stéphan Castang (Schwarm der Schrecken) der Ausgangspunkt für ihr Langfilmdebüt. Wobei Castang selbst erstaunt ist, dass sich eigentlich nicht noch mehr Menschen an die Gurgel gehen.

Anders als Travis Bickle (Robert De Niro, Und dann kam Dad) in Taxi Driver oder William Foster (Michael Douglas, Ant-Man) in Falling Down steht in Vincent Must Die nicht die Person im Mittelpunkt, die zum Angreifer wird. Vielmehr ist es Vincent, der durchgehend Opfer von Attacken seiner Kollegen, Nachbarn oder wildfremder Menschen wird, die ihm nach dem Leben trachten. Nun, vielleicht hat er es verdient? Hat er den Praktikanten nicht doch zu herablassend behandelt? Aber warum greifen ihn auch andere Menschen an? Alles berechtigte Fragen, die zwar nie vollends beantwortet werden, aber eben auch deshalb für durchgehende Spannung im Film sorgen. Gerade die Frage nach dem warum und ob es nur ein Zufall ist, dass es ausgerechnet den doch eher langweiligen Vincent trifft, schwebt über allem. Leider erfährt man hier zu wenig über die Figur Vincent und seine Vergangenheit, um unmittelbar hieraus Rückschlüsse ziehen zu können. Dennoch fühlt man dank der Darstellung von Karim Leklou (Die Welt gehört dir) mit Vincent mit und man erkennt, dass er in gewisser Weise ein typischer Außenseiter ist, der durchaus das Potenzial hat selbst Amok zu laufen, wie William Foster in Falling Down.

Vincent Must Die ist ein interessanter Genremix, dem es gut gelingt, die unterschiedlichen Genre zu verknüpfen und diese ineinander übergehen zu lassen. Anfangs erscheint Vincent Must Die als eine schwarzhumorige Gesellschaftssatire, in der das Opfer schon mal zum Täter gemacht wird. Aus typischen Alltagssituationen heraus ergeben sich einige Absurditäten sowohl in Bezug auf die Angriffe, als auch auf die Reaktionen Dritter. Mit fortschreitender Handlung wandelt sich langsam die Grundstimmung. Es wird düsterer, das Szenario spielt sich oft im Dunkeln ab und selbst am Tage wirkt vieles trüber. Als Vincent herausfindet, dass er nicht allein ist und es noch mehr Betroffene gibt, schwenkt der Film mehr in Richtung Mysterythriller um. Immer mehr steht die Frage im Raum, was hinter alledem steckt und warum nur bestimmte Personen Opfer werden. Eine Frage, die nie beantwortet wird, was aber der Spannung jedoch zuträglich ist und letztendlich dem Publikum Möglichkeiten eröffnet, selbst hierüber zu spekulieren. Der Film bewahrt sich zudem fast durchgängig seinen Humor (auch wenn er später etwas sparsamer eingesetzt wird) und hält immer noch einige skurril-witzige Momente parat.

Zwischendurch darf dann natürlich die Romanze nicht fehlen und die sorgt für einige spaßige Szenen. Schließlich ist es nicht einfach den Liebesakt zu vollziehen, wenn man jederzeit damit rechnen muss, dass der Partner einen abmurksen will, nur weil man ihm zu tief in die Augen geschaut hat. Soviel sei nämlich noch zu verraten: Blicke können tödlich sein. Zum Ende hin entwickelt der Film sogar apokalyptische Ausmaße und enthält die ein oder andere interessante Wendung. Auch wenn der Vincent Must Die zwischenzeitlich mal ein paar Längen aufweist, gelingt es Castang die Spannung durchweg zu halten. Ein wenig störend sind da eher Handlungsstränge, die nicht zu Ende erzählt werden, Figuren, die plötzlich keine Rolle mehr spielen und ein paar Logiklöcher, die insgesamt jedoch nicht wirklich ins Gewicht fallen, denn dafür hat Vincent Must Die dann doch einen sehr hohen Unterhaltungswert.

Fazit

„Vincent Must Die“ ist ein Film, der unterschiedliche Genre miteinander vereint und gekonnt verwebt. Von schwarzhumoriger Satire über Mysterythriller und Romanze bis zum Endzeitfilm ist alles dabei. Was den Film vor allem prägt, sind aber die plötzlichen Gewaltausbrüche in alltäglichen Situationen, die für Unterhaltung und Lacher sorgen und ein Hauptdarsteller, der den bemitleidenswerten Außenseiter hervorragend darstellt.

Kritik: Andy Mieland

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