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Inhalt

London 1887: Bei den prunkvollen Feierlichkeiten anlässlich ihres 50. Thronjubiläums lernt die manchmal etwas eigensinnige britische Monarchin Queen Victoria den jungen indischen Bediensteten Abdul Karim kennen. Zur Überraschung ihrer Familie und Berater nimmt sie Abdul in ihr Gefolge auf - zunächst als Diener am königlichen Hof. Bald schon zeigt sich die sonst so distanzierte Queen erfrischt von ihrem neuen Bediensteten, der sich als inspirierender Gesprächspartner herausstellt und ihr seine fremde Kultur näher bringt. Abdul führt ihr vor Augen, dass sie selbst als langjährige Herrscherin noch viel über die Menschen im Britischen Empire lernen kann. Zwischen beiden entwickelt sich eine höchst außergewöhnliche Freundschaft, die bei der Entourage am Hofe schnell Misstrauen und Neid erzeugt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ob die Geschichte die Victoria & Abdul wirklich stimmt, ob sie sich wirklich so zugetragen hat, wie es uns der Film von High Fidelity-Regisseur erzählt, darüber streiten Adels- und Historienexperten. Klar ist, dass vor einigen Jahren Briefe und Tagebücher gefunden wurden, die eine neue Perspektive auf Königin Victoria zu lassen. Wem der Wahrheitsgehalt egal ist, eine Faible für  aristokratische Geschichten mit britischem Understatement hat und wem es dazu auch nicht wirklich interessiert, dass der Film die britische Herrschaft in Indien arg zuckrig verkleistert, der erhält mit Victoria & Abdul einen netten Zeitvertreib.

Zusammen gehalten wird dies alles freilich von Hauptdarstellerin Judi Dench, die als Königin Victoria überzeugt. Vordergründig griesgrämig und eisenhart, gelingt es ihr und dem Drehbuch etwas mehr aus der Figur herauszuholen. Das ist allerdings alles nicht sonderlich imponierend, weil es letztlich doch einfach eine auf Hochglanz polierte Charakterisierung ist, die sklavisch versucht echte Ecken und Kanten zu umschiffen, damit das Publikum nicht überfordert wird, wenn es sich mit Victoria auseinandersetzt. Gleiches gilt für Abdul, der von Ali Fazal gespielt wird. Der ist so nett und freundlich, dass es manchmal fast schon unheimlich wirkt. Darüber kann hinweg gesehen werden, nicht aber über seine Funktion als Stichwortgeber. Mehr hat die zweite Titelfigur nämlich nicht zu tun.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sich Victoria & Abdul durchaus bemüht auch dramatische Akzente zu setzen. Die verkommen aber allesamt zu vorhersehbaren Schablonen, die meist nicht sonderlich berühren oder sonst wie etwas auslösen, außer einfach nur dafür da sind, damit die Handlung hin und wieder einen Hopser machen kann. Gleiches gilt auch für das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen. Mit dem Unterschied, dass diese für kleinere Gags genutzt werden. Wenn sich aber wirklich die Möglichkeit bietet einen Diskussionsraum zu erschaffen, etwa wenn Abdul seine verschleierte Frau und Schwiegermutter präsentiert, traut sich der Film nicht aus seinem Schneckenhaus heraus.

Insgesamt ist Victoria & Abdul ein durchaus rundes Unterhaltungsprodukt, dass außer der großartigen Judi Dench noch viel aristokratischen Pomp auffährt. Mehr auf der Habenseite bietet der Film aber nicht. Das mag ausreichend sein für knapp zwei Stunden gut konsumierbare Kinoware, von Stephen Frears, der sich nicht zum ersten Mal mit der Adels-Thematik beschäftigt, hätte man aber durchaus etwas mehr Feinschliff und Demontierung erwartet und nicht bloß die Zelebrierung der höfischen Grandezza. So wirkt Victoria & Abdul größtenteils wie eine lockere Fingerübung des erfahrenen Filmemachers, der mit Judi Dench zuletzt in Philomena zusammengearbeitet hat.

Fazit

„Victoria & Abdul“ ist ein Film ohne Längen und wirkliche Forderungen an sein Publikum. Gefälliges Berieselungskino und durchaus annehmbares Schmunzelfutter, mit einer gut agierenden Judi Dench, aber ohne echte Kraft unter der Krone.

Kritik: Sebastian Groß

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