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Die ältere Dame Philomena (Judi Dench) ist seit fünf Jahrzehnten auf der Suche nach ihrem Sohn, der ihr als junge Frau in einem Nonnenkloster zwanghaft entrissen wurde. Der zynische Journalist Martin (Steve Coogan) verliert seinen Job, beschließt ein Buch zu schreiben und nimmt sich Philomenas Geschichte an. Gemeinsam versuchen sie im Kloster mehr herauszufinden, stoßen allerdings bei den Nonnen auf taube Ohren. Martin entschließt sich endgültig dem Thema zu widmen, als er im örtlichen Pub erfährt, dass Kinder zuhauf an amerikanische Familien verkauft wurden. Seine Verlegerin (Michelle Fairley) erschnüffelt nach dieser Enthüllung einen Verkaufsschlager und schickt Martin gemeinsam mit der alten Britin zur weiteren Suche nach ihrem Sohn in die USA.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dramatische Komödien sind ein riskantes Unterfangen: Entweder fallen Produkte eines tragikomödiantischen Drehbuchs qualitativ fatal aus oder sie räumen eine Auszeichnung nach der anderen ab. Der Grat zwischen einer kitschigen, effektlosen Gefühlsduselei und einem „Juno“, „500 Days of Summer“, „Forrest Gump“ oder „The Truman Show“ ist oftmals für viele Filmemacher zu schmal und die Realisierung einer Tragikomödie gleicht beizeiten einem Drahtseilakt. „Philomena“ ist dabei definitiv ein größerer Beitrag des Jahres 2013 in dieser Kategorie.

Wie jeder Film des Genres lebt auch „Philomena“ von seinen Dialogen, seinen Darstellern und, vielleicht noch wichtiger, von der hervorragenden Chemie zwischen diesen. Steve Coogan und Judi Dench schlüpfen mit einer gewaltigen Leichtigkeit in ihre Rollen, sodass der zynisch-skeptische Charakter des Martin und die gottesgläubige, gutherzige Philomena auf Coogan und Dench wie maßgeschneidert wirken. Die locker flockige Leichtigkeit im Dialog, vereint mit dem latenten Konflikt der beiden Figuren aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere und der daraus resultierenden herzerwärmenden Chemie zwischen Coogan und Dench, tragen den Film über die Gesamtheit seiner 97 Minuten.

Zwar nimmt sich Drehbuchautor Jeff Pope einem im Grunde sowohl sehr ernsten als auch deprimierenden Thema an, doch versäumen es Pope und Regisseur Stephen Frears bisweilen die Tragik der Thematik präsent zu zeigen, sodass die komische Ader von „Philomena“ des öfteren die Oberhand gewinnt, selbst in einigen Szenen, in welcher das leichte, witzige Übergewicht eher unpassend wirkt. Auch verpufft die ein oder andere Szene in ihrer Daseinsberechtigung, die eindeutig dem Zuschauer ein paar Tränen entlocken soll. Die Intentionen Frears' in diesen Augenblicken sind eindeutig, da diese so sehr auf „Traurig“ getrimmt sind, dass es kaum übersehbar ist. Doch weiß er es in jener Situation nicht, dem Skript und den Darstellern genug Platz einzuräumen, sodass die melancholische Geschichte oft hinter ihren Möglichkeit bleibt.

Fazit

„Philomena“ ist eine ebenso süße und herzerwärmende Komödie, wie auch ein bisweilen düsteres und melancholisches Drama. Leider überwiegt der komödiantische Anteil in der Inszenierung in einigen Szenen, sodass die im Skript und im Dialog angedeutete Bedrückung an Wert und Effekt verliert. Auch versagen einige Momente in der klaren Absicht des Regisseurs dem Publikum eine Träne auszuquetschen. Doch nichtsdestotrotz lebt „Philomena“ von der herzhaften und wundervollen Chemie zwischen Steve Coogan und Judi Dench, die offenbar großen Spaß in ihren Rollen haben, gerne ein mal aneinander geraten dürfen und in ihrer „Aaaaww“-igkeit an ein älteres Paar erinnern, die sich rund um die Uhr streiten, aber letztendlich einfach zusammen gehören. Der trockene, britische Humor und Akzent verleihen diesem eine höchst willkommene Würze. Letzten Endes spendierte mir „Philomena“ eine Portion alltagsbefreiende Leichtigkeit in meinem Herzen und einen Sprung in meinem Gang. Im Gegenzug, ist es denke ich mehr als fair, hier und da einigen Fehltritten zu verzeihen.

Kritik: Kadir Güngör

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