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Der Dokumentarfilm "Under the Wire" ist dem Schaffen und dem tragischen Tod der Reporterin Marie Colvin gewidmet. Die berühmte Ausnahmejournalistin mit der Augenklappe machte es sich zur Lebensaufgabe, die Umstände der Opfer in Kriegen aufzudecken und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Von ihrem letzten Einsatz in syrischen Stadt Homs ims Jahr 2012, auf den sie der Fotograf Paul Conroy begleitete, sollte sie nicht mehr lebend zurückkehren...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Erst vor wenigen Wochen fand die 76. Verleihung der Golden Globes statt, bei denen unter anderem Rosamund Pike (Hostiles) für ihre grandiose darstellerische Leistung in A Private War nominiert war. In dem Biopic spielt sie die Kriegsreporterin Marie Colvin, die neben ihren Missionen eigene Kriege im Privaten zu bewältigen hatte. Zeitgleich erscheint die Dokumentation Under the Wire, die sich ebenfalls dem Leben Colvins widmet. Während es in A Private War vor allem um private Konflikte und die öffentliche Relevanz der Figur ging, widmet sich der Dokumentarfilm vor allem ihren Einsätzen in Form von Originalaufnahmen und Berichterstattungen bekannter und Mitreisender. Es geht viel mehr darum, Colvin näher zu kommen und ihre riskanten Einsätzen - vor allem den tötlich endende in Homs - nachempfinden zu können. Beide Filme ergeben zusammen ein eindrucksvolles Porträt der Figur, wobei A Private War das interessantere Werk ist. 

Vorab muss das Unterfangen beider Filme gelobt werden, sich der Geschichte Marie Colvins anzunehmen, die brandaktuell ist. Journalismus muss zunehmend kritischer werden und kritischer Journalismus muss zunehmend sicherer werden. Die inneren Krisen, die äußeren Narben und letztlich auch ihr Tod stehen für Vollblutjournalismus und zeigen wie weitreichend Berichterstattung sein kann. Ihre Subversive - und das zeigt auch der Dokumentarfilm - bestand darin, auf das zu zeigen, auf das es nicht zu zeigen galt. Sie richtete ihren Blick auf das, was man übersehen wollte, was gerade für den politischen Westen, der selbst seine militärischen Einsätze oder politischen Handlungen, die wiederum Kriege befördern, als "Kampf für den Frieden" verkaufen möchte, unerträglich ist. Das wird in einigen Erzählungen innerhalb der Dokumentation in einnehmender Faszination vorgetragen, man scheint Colvins Passion durch die Zeugenberichte hindurch zu spüren. 

Im Gegensatz zu dem Spielfilm A Private War psychologisiert Under the Wire weniger und setzt auf Erfahrungsberichte, bettet die bekannten Ereignisse ein, ohne ein bestimmtes Verständnis schulen zu wollen. Wir erfahren viel über die Kontexte der Handlungen, über die Gefühle der Protagonisten und letztlich auch über Colvins Art, mit Dingen umzugehen. Der Film von Debütant Chris Martin ist konventionell erzählt und wechselt zwischen Originalaufnahmen und retrospektiver Berichterstattung. Dieser Stil funktioniert und ermöglicht ein kommentierendes Narrativ, das neue Einblicke in bereits bekannte Situationen gewährt.  So bleibt der Film in seiner Wirkung stets ergänzend und wirft keinen neuen diskursiven Blick auf Colvins Schaffen. Als Einführung oder Vertiefung ist er dennoch geeignet. 

Fazit

"Under the Wire" ermöglicht aufwühlende Einblicke in die Hintergründe der bekannten Einsätze der Kriegsreporterin Marie Colvin, vor allem bezüglich ihrer letzten Mission in der syrischen Stadt Homs, bei der sie 2012 ums Leben kam. Davon abgesehen ist der Dokumentar-Film konventionell umgesetzt und wenig interessiert an einer diskursiven Aufarbeitung des Falls. Es bleibt ein interessanter Einblick, der vor allem ergänzend zu verstehen ist. 

Kritik: Maximilian Knade

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