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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Guillermo (Raúl Mérida) – Student und Gelegenheits-Model – stößt zufällig auf Hinweise auf ein Verbrechen: Er findet einen alten Negativfilm; auf den entwickelten Bildern erkennt er zu seiner großen Überraschung seinen Kindheitsfreund wieder, welcher vor zehn Jahren spurlos verschwand. Ein ebenfalls vorhandenes Foto von herausgeschnittenen Organen lässt Schreckliches erahnen. Da die Polizei nichts unternehmen will, ermittelt Guillermo – gemeinsam mit seinem kleinen Bruder Mario (Guillermo Estrella), seinem Kumpel Ruso (Adam Jezierski) und seiner neuen Freundin Daniela (Sara Sálamo) – auf eigene Faust.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon der Anfang von Alejandro Ezcurdias "Three-60" ist trashig, hat aber noch einen gewissen Pulp-Charme: Die Credit-Sequenz ist mit dramatisch-aufdringlicher Musik unterlegt; eine Bilder-Collage aus Zeitungsartikeln informiert über das rätselhafte Verschwinden von Guillermos Freund, und irgendwann fliegen dem Zuschauer animierte Glassplitter entgegen – wie im "Final Destination 5"-Vorspann, nur (noch) billiger. Das hat was! Die Etablierung des Protagonisten ist ebenfalls nicht ohne Reiz – allerdings nur deshalb, weil man zu diesem Zeitpunkt noch davon ausgeht, dass die gegebenen Informationen eine Plot-Relevanz haben. Einiges wird aber alsbald überhaupt keine Rolle mehr spielen (z.B. dass Guillermo unzufrieden mit seiner Studienwahl ist oder dass seine – als Figur ohnehin recht überflüssige – Mitbewohnerin offenbar anstößige Aufnahmen auf ihrem Mobiltelefon hat); anderes dient wiederum nur dazu, Guillermo irgendwie cool erscheinen zu lassen und zu erklären, dass er immer topmodisch gekleidet ist, keine Geldsorgen und sehr viel Freizeit hat. Während Ruso und Daniela weitgehend auf den Status von Stichwortgebern reduziert sind, werden dem kleinen Mario immerhin ein paar witzige Momente gegönnt. Marios Mitwirkung treibt "Three-60" jedoch szenenweise in Richtung "Teenie-Abenteuer" und "Spaß-Krimi", was dem Thema, das der Film behandeln will, nicht wirklich gerecht wird.

Die Recherche der Hobby-Detektive fördert einen Organhändlerring zutage, in den gar Vertreter der Kirche und der Polizei verstrickt sind. Bei einem geheimen Treffen des Rings absolviert der "Doktor Schiwago"-Star Geraldine Chaplin (die Tochter von Charlie) einen Auftritt als fiese Drahtzieherin. Leider muss man sagen, dass Chaplin befremdlich schlecht spielt; der Begriff "Overacting" wäre eine echte Untertreibung. Gleichwohl ist ihre Interpretation nur eines von vielen Problemen. Zu erwähnen wären da noch die ungeschickt integrierten Liebesszenen – und der Mangel an Plausibilität: Dass sich Guillermo immer wieder in höchste Gefahr begibt, um Beweise zu sammeln, ist kaum begreiflich, da die Verbindung zum Verschwinden seines Kindheitsfreundes allenfalls als Aufhänger für den Beginn seiner Spurensuche durchgeht. Es fehlt – über einen langen Zeitraum – eine tatsächliche, gegenwärtige Involviertheit des Protagonisten-Quartetts, um das Engagement der vier Figuren zu plausibilisieren.

Nach einem unfreiwillig komisch inszenierten Debakel wird die nötige Verwicklung zwar hergestellt; diese hat dann allerdings lediglich eine reißerische Final-Twist-Funktion. Die Macher haben hier wohl den cleveren Aufbau einer moralischen Zwangslage beabsichtigt; doch was in einem besseren Film durchaus spannungsreich sein könnte, gelingt in "Three-60" so gar nicht. Das Ganze ist viel zu konstruiert, um zum Nachdenken anzuregen; obendrein hat man das Gefühl, dass sich das Werk für das angeschnittene Thema ohnehin nicht ernsthaft interessiert – denn mehr als ein paar übertrieben bedeutungsschwere Blicke und eine prätentiöse Schlusssequenz hat es dazu letztlich nicht beizutragen.

Fazit

"Three-60" ist ein unglaubwürdiger Trash-Thriller, der sein Sujet oberflächlich behandelt. Einige Passagen wirken kindisch; die Figuren soll man wohl aufgrund ihres spaßigen Lifestyles mögen – das tut man allerdings nicht. Und bei der Schlusswendung muss man leider die Hände über dem Kopf zusammenschlagen...

Kritik: Andreas Köhnemann

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