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Inhalt

Der Kinderpsychologe Dr. Malcolm Crowe feiert mit seiner Frau eine für ihn bedeutsame Auszeichnung. An diesem Abend wird er von Vincent Grey überrascht, einem ehemaligen Patienten, dem Crowe nicht helfen konnte. Sichtlich verzweifelt schießt er auf Dr. Crowe und begeht daraufhin Selbstmord.Im darauf folgenden Jahr betreut Dr. Crowe den neunjährigen Cole. Er erinnert ihn an seinen früheren Patienten Grey. Der Junge scheint von großen Ängsten geplagt, die er niemandem anvertraut. Von seinen Klassenkameraden wird er mit „Psycho“ angesprochen und gemieden. Sogar sein Lehrer bezeichnet ihn nach einem Streit so. Coles Mutter ist verzweifelt, und Dr. Crowe scheint dem Jungen nicht helfen zu können. Nach und nach gewinnt er schließlich das Vertrauen des Jungen; Cole verrät ihm sein Geheimnis: „Ich sehe tote Menschen. Die sind wütend. Die wissen nicht, dass sie tot sind.“ Zunächst glaubt Dr. Crowe ihm nicht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jeder, egal ob Cineast, Filmgeek oder doch Gelegenheitsglotzer, kam irgendwann schon einmal in Berührung mit M. Night Shyamalans The Sixth Sense. Damit ist auch gar nicht gemeint, dass man Shyamalans großen Durchbruch auch wirklich gesehen hat, vielmehr sind es die Wellen, die dieser Film seiner Zeit ausgelöst hat und wohl bis an jede Haustür gepeitscht sind: Irgendwie schien es so, als hätte dieser indische Filmemacher einen Weg gefunden, das Publikum in den Kinosesseln mal wieder so richtig zu überraschen und zu schockieren, in dem er ihre Perzeption in Frage stellte, ohne sie aber gezielt auf eine falsche Fährte locken zu wollen: Hollywood hatte ein neues Wunderkind in seine Obhut genommen und die allgemeinen Lobeshymnen kannten ab sofort keinen Stillstand oder Verhältnismäßigkeit mehr - The Sixth Sense, die Revolution des Psycho-Dramas. Man sollte sich – wie immer – eine gewisse Differenziertheit bewahren, bekommt man es mit einem Werk dieser Fasson zu tun, welches im Vorfeld bereits durch die höchsten Höhen der Kinematographie gehypt wurde. Fakt ist dennoch, dass Shyamalan einen wirklich verdammt starken Film ohne erkennbares Verfallsdatum inszeniert hat.

Beeindruckend ist M. Night Shyamalans ungeheures Gespür für Atmosphäre, und obwohl The Sixth Sense erst seine zweite Arbeit darstellte, ist sie formal so durchkomponiert, dass man durchaus annehmen könnte, ein Meister der alten Schule hätte hier wieder die Zügel in die Hand genommen. Die Kameraarbeit von James Tak Fujimoto nimmt zumeist die Rolle des Beobachters, des Analysten, ein, in dem sie sich vor das Geschehen stellt, die Worte aufsaugt und zu kategorisieren versucht, um durch ihre Distanz letztlich den Zugang zum Innenleben der Protagonisten zu ermöglichen: Stilistik als verdeckter Inhalt? Nicht ganz. Der reduzierte Schnitt, die zuweilen ungemein starre Kameraarbeit und natürlich James Newton Howards fantastischer Score mit seinen feinen Streichern und dem impulsiven Orchester sind die intensivierende Unterstützung der rhythmischen Narration – So wie es sich für einen guten Film nun mal auch geziemt. Man mag M. Night Shyamalan eine konservative Ägide vorwerfen, genaugenommen ist The Sixth Sense aber ein Ausdruck konkreter Rückbesinnung auf effektive Tugenden. Denn die Technik spricht nicht für sich, sondern zeigt sich als funktionales Gerüst der inhaltlichen Tiefe.

Warum es in The Sixth Sense wirklich dreht, wird erst im Laufe der Zeit wirklich sichtbar, denn wo der verstörte, introvertierte Cole in den Fokus gerückt wird, dient seine Figur hingegen nach und nach als Projektionsfläche des Themenspektrums: Spirituelle, philosophische und auch zutiefst menschliche Aspekte gehen einher mit transzendenten Erfahrungen; mit dem, was wir fühlen, was uns um Erfahrungen reicher macht, wir aber rational unmöglich in Worte fassen können. The Sixth Sense ist sowohl sensibilisierter Diskurs über das Leben nach dem Tod, wie auch psychologisches Seelendrama über die Zurückweisung desillusionierter Familienkonstrukte und der Angst vor der Enttäuschung Gottes und seiner Hilflosigkeit im Angesicht überirdischer Todesängste. Dabei beschreitet Shyamalan immer genau die Pfade, die die Handlung voranbringen, ohne sich in purer Effekthascherei oder genretypischen Gewaltexzessen zu suhlen: Der Horror entsteht hier im Kopf, und dieser Horror fungiert nicht als eigenständiger Gegenstand, sondern nur über die Sinne Coles, der lernen muss, dass nur er die Möglichkeit dazu hat, sich mit den Toten zu arrangieren, in dem auch er seine Sterblichkeit akzeptiert.

Fazit

Der wohl meistgespoilerte Film aller Zeiten hat auch heute nichts von seiner Kraft verloren: Anstatt sich auf müde Taschenspielertricks zu verlassen, wie es bei M. Night Shyamalan später Gang und Gäbe wurde, ist "The Sixth Sense" ein herausragend gespieltes wie inszeniertes Seelendrama, welches sich auf effektive Erzähltugenden rückbesinnt und als Diskurs über die Akzeptanz der eigenen Sterblichkeit den Zuschauer wirklich ergreift.

Kritik: Pascal Reis

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