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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Drama, das an Silvester 1999 in einem luxuriösen Schweizer Hotel spielt, wo das Leben von Hotelangestellten und verschiedenen Gästen miteinander verflochten ist.

Kritik

Das Poster des jüngsten Werks des Regisseurs, dessen Teilnahme die skrupellose Selbstherrlichkeit der Organisatoren aufzeigt, erinnert nicht zufällig an einen ähnlichen Festivalfilm, dessen kritischer und kommerzieller Erfolg wohl abfärben soll. Dass die schleimige Satire das erreicht, macht die derivative Dramaturgie und abgedroschenen Pointen unwahrscheinlich. Dafür teilt Roman Polanskis  (Intrige) Inszenierung mit dem in jeder Szene evozierten Triangle of Sadness das erstickende Ekelgefühl, ausgelöst durch die hämische Hypokrysie des schleimigen Sittenbilds und die Reaktion des Publikums. 

Zweites amüsiert sich ungeachtet der eigenen Privilegien am Lido köstlich über die verstaubten Karikaturen der Reichen und Mächtigten, die sich mit Entourage im titelgebenden Schweizer Nobelhotel Gstaad Palace zum Jahrtausendwechsel einfinden. Ein Ex-Pornostar scheitert am Skifahren. Mickey Rourke (Section 8) erreicht als Prä-Presidentschaft-Trump-Verschnitt, der auf seinen verleugneten tschechischer Spießer-Sohn samt Familie trifft, einen neuen Tiefpunkt. Milan Peschel (Doppelhaushälfte) stolpert als korrupter Bankier in schauspielerische Abgründe.  Eine Gangster-Gang reicher Russen mit Geldkoffern verfolgt im Fernsehen Jelzins Machtübergaben an Putin. 

Fanny Ardant (Im Herzen jung) als schönheitsoperierte Seniorin mit Schoßhündchen trifft auf ihren Lieblingsdoktor Lima, den seine demente Gattin begleitet. Ein ebenso steinalter wie steinreicher Knacker (John Cleese, Come back, Mr. Dundee!) schenkt seiner 22-jährigen Anna Nicole Smith Angetrauten einen Pinguin, dessen holprige CGI-Animation exemplarisch die miserable Qualität der Ausstattung aufzeigt. Und Hotelleiter (Oliver Masucci, Der Schwarm) muss alle bei Laune halten bis bei der Silvestersause die schiere Menschenverachtung und amoralische Arroganz sich selbst feiert - vor der Kamera, dahinter und im komplizenhaften Publikum.

Fazit

Um den Affront seiner Präsenz auf einem Filmfestival zu komplettieren, serviert Roman Polanski seinen willfährigen Fans einen visuell und dramatisch gleichermaßen verstaubten Klamauk. Der umwirbt mit einem ewiggestrigen Exzess an Chauvinismus, Sexismus, Xenophobie, Homophobie, Body Shaming und Ableismus das altkonservative Publikum, in dem der diskreditierte Regisseur unverändert Unterstützung findet. Die Präsentation des bigotten Boulevardtheaters sagt mehr über die amoralische Arroganz einer scheinbar unantastbaren Elite als die darstellerisch und dramatisch gleichermaßen schwachen Episoden des plakativen Plots.

Kritik: Lida Bach

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