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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Vor exakt 100 Jahren sank ein Schiff mit Leprakranken vor der Küste von Antonio Bay, nachdem es von den Dorfbewohnern absichtlich gegen die Klippen gelenkt worden war. Jetzt stehen die Toten aus ihrem nassen Grab wieder auf, um sich an den Nachfahren der Gründerväter des nordkalifornischen Küstenstädtchens zu rächen. Versteckt in einer geheimnisvollen dichten Nebelbank lauert auf die Einwohner von Antonio Bay der sichere Tod. Es sei denn, jemand schafft es, das grausame Rätsel aus der Vergangenheit zu lösen. (Remake des Horror-Klassikers von 1979 - produziert von Horror-Legende John Carpenter, der beim Original Regie führte!)

Kritik

Unbestreitbar ist das Original zu The Fog – Nebel des Grauens von John Carpenter nicht optimal gealtert. Aber: Das macht ihn eher besser als schlechter! Der „Kleinste“ der großen 5 zwischen 1976 und 1982, der Platin-Klassiker-Phase von Carpenter, ist nach wie vor einer der besten Horror- und Geisterfilme bisher, da er diese unheimlich stimmige Grusel-Atmosphäre innehat und, clever wie er ist, schon damals durch seinen Opener direkt für sich beanspruchte. Kinder, hört mir zu und fürchtet euch, denn das Böse lauert dort im Nebel und kommt auf uns zu, weil eure Gegenwart und Zukunft auf den abscheulichen Sünden eurer Vorfahren, den Lügen und Leugnen eurer Eltern fundamentiert ist. Nun holt euch die Vergangenheit ein, langsam, schleichend, unverschuldet, zum Jubiläum…im dichten Nebel!

Tja, so oder so ähnliche könnte, dürfte und müsste es auch das gleichnamige Remake von Rupert Wainwright (Stigmata) an und für sich angehen, aber von Tuten, Blasen oder Carpenter hat hier offenbar keiner auch nur den vernebelten Anflug einer Ahnung. Also entsteht ein verblüffendes bis wirklich schockierend stilloses, glattgebügeltes und von jeglicher Emotion, Ambition und Stimmung befreites Spring-Break-Remake aus Disneyland, bei dem die spannendste Frage in der ersten Hälfte ist, wann der zum Hauptdarsteller ausgeloste Dödel namens Tom Welling (Smalville) endlich diesen furchtbar engen, potthässlichen und den klimatischen Bedingungen unangebrachten Rollkragenpulli ablegen darf. SPOILER: Er darf es irgendwann. Na Gott sei Dank, er stirbt wenigstens nicht den Hitze- oder Fashiontod. Sonst geht hier aber ausnahmslos alles vor die Hunde. Selbst ohne die Bürde eines Genreklassikers von einem wahren Meister im Nacken ist dieser The Fog – Nebel des Grauens kaum zu ertragen. Mit dieser Last auf den Schultern bricht er ohne Chance auf Mitleid erbärmlich zusammen, offenbart sich als komplett überfordertes Trauerspiel, einen eigentlich nicht richtig zeitlosen B-Horrorfilm lediglich neu zu justieren. Und adelt dieses schlichte Original dadurch erst recht in seiner Qualität. Denn so „einfach“ ist es wohl nicht. Aber auch keinesfalls so unmöglich wie hiermit suggeriert

Grauenvoll beliebig, mit nicht mal nur dem Hauch von Verständnis für die famose Basis des Originals – eben seiner gespenstischen Atmosphäre, dieser Lagerfeuer-Anti-Gute-Nacht-Geschichte -, entsteht ein selbst aus der neutralen Sicht oftmals lächerlich-kindische CGI-Krücke, bei der talentlose B-C-Darsteller (ja, auch du, Selma Blair, Hellboy) lustlos die Origins-Story vergewaltigen müssen, damit sie ihren Liebsten Geschenke unter den Weihnachtsbaum legen können und es nicht ausversehen geschieht, dass ein Meilenstein des Horrorfilms keine zeitgemäße Anpassung bekommt. Wenn dieses Unding sich mal an direkten Nachstellungen versucht, grenzt es an Blasphemie. Viele Carpenters erlebten Neuinterpretationen, selbst extrem schwierige wie Halloween oder Das Ende – Assault on Precinct 13 konnten sich losgelöst vom Original noch eine Daseinsberechtigung schaffen, dieser billige Küstennebel ist eine Unverschämtheit sondergleichen. Für Menschen die nicht wissen, dass vor der Jahrtausendwende ab und zu auch mal ein Film gedreht wurde und das diese durchaus funktioniert haben, eben weil dort Fachleute mit Engagement am Werk waren. Das diese (John Carpenter und Debra Hill) auch unmittelbar an diesem Rotz beteiligt waren ist nur umso trauriger. Die kacken auf ihr eigenes Denkmal, damit der Kühlschrank voll ist. Von außen kann man darüber nur den Kopf schütteln, damit leben müssen sie. Die Ärmsten.

Fazit

Es gibt unzählige gescheiterte, misslungene, dämliche und einige brauchbare, selten sogar bessere Remakes von bekannten oder weniger bekannten Horrorfilmen vergangener Tage. Alles schon dagewesen. „The Fog – Nebel des Grauens“ unterbietet sie (fast) alle. Eine Tragödie von Film. Zum Scheitern nicht mal zwingend vorverurteilt, da gab es deutlich kompliziertere Hürden zum Überspringen, scheitert dieser Mist schon am Mindestmaß der generellen Zumutbarkeit. Und da ist von seinem Status als ein Carpenter-Klon noch gar nicht die Rede. Übel, so übel...

Kritik: Jacko Kunze

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