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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eine Mädchenschule in den Südstaaten im Jahr 1864: Während draußen der Bürgerkrieg tobt, bietet die abgeschlossene Welt  eine sichere Zuflucht für die Mädchen und ihre beiden Erzieherinnen. Als in unmittelbarer Nähe ein verletzter Soldat entdeckt und zur Pflege in die Schule gebracht wird, gerät das geregelte Leben der Frauen durch seine Anwesenheit aus den Fugen. Schon nach kurzer Zeit erliegen die Frauen dem Charme des Soldaten – Eifersucht und Intrigen vergiften zunehmend das Zusammenleben. Es beginnt ein erotisch aufgeladenes Spiel mit unerwarteten Wendungen, das Opfer auf beiden Seiten fordert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

An der makellosen Oberfläche ist Sofia Coppolas Romanverfilmung ein Sittengemälde in der schwülen Atmosphäre der Südstaaten während des Bürgerkriegs. Hinter den verträumten Szenerien brodelt jedoch ein makaberes Meisterstück des Southern Gothic, das die blütenweißen Fassaden des romantisierten Südens systematisch dekonstruiert. Die düstere Fabel von Arglist und Verführung trägt aus gutem Grund statt des Originaltitels von Thomas Cullinans Vorlage „A Painted Devil“ den von Don Siegels Verfilmung von 1971. Coppolas hintersinnige Auslegung des mehr auf reißerische Effekte ausgerichteten Materials verschiebt mit der Perspektive zugleich den Fokus der Story und schafft eine pathologische Beziehungsstudie von ungeahnter Komplexität.

Die geschliffene Ästhetik unterstreicht das unterliegende Grausamkeit. Durch Kanonendonner und Rauchschwaden ist der Krieg im pittoresken Setting allgegenwärtig. Der ausgelagerte Konflikt ist unsichtbares Triebwerk der Handlungsmechanismen. Das Motiv der Vorspiegelung erstreckt sich auf Fremd- wie auf Selbsttäuschung. Zweites ist die erstickende Routine, der die Bewohnerinnen des Pensionats von Miss Farnsworth (Nicole Kidman) und Lehrerin Edwina Dabney (Kirsten Dunst) folgen. Das morbide Idyll stört der verwundete Unionssoldat John McBurney (Colin Farrell), den die 12-jährige Amy (Oona Laurence) im Wald findet. Miss Farnsworth folgt dem Dekorum und handelt „christlich“. Fatalerweise hat ihr schnell genesender Hausgast nicht die Absicht, bald wieder zu gehen.

Er liebe alles Wilde und Freie, sagt John. Tatsächlich liebt er Eingesperrte und Domestiziertes. Wie die Protagonistinnen, deren unterdrücke Sehnsüchte er ausnutzt. Hinter der jungenhaften Fassade lauern Skrupellosigkeit und latente Perversion. Dabei ist der verschlagene Opportunist selbst einer der titelgebenden Verführten, berauscht von seinem Charme, seiner erotischen Anziehungskraft auf Edwina und der Illusion physischer Überlegenheit. John will seine Beschützerinnen sexuell beherrschen und wird stattdessen symbolisch von ihnen kastriert. Er will ihre Beziehungen vergiften und sie revanchieren sich mit einem Festmahl, nachdem sich das Südstaatenidyll als die zynische Karikatur enthüllt, die es von Anfang an war.

Fazit

Die raffinierte Parabel besticht ebenso durch schauspielerische Glanzleistungen wie durch das ausgeklügelte Arrangement von Allegorie und Interaktion. "Die Verführten" ist eine Geschichte von Trugbildern: moralischer, emotionaler und psychologischer Natur. Vor allem jedoch ist es eine genüssliche Demaskierung einstudierter Heuchelei, sowohl vor anderen als auch vor sich selbst.

Kritik: Lida Bach

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