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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Bei einer Séance gelingt es Gomez Addams (Raúl Juliá) endlich, seinen seit 25 Jahren im Jenseits verschollen geglaubten Bruder Fester (Christopher Lloyd) ins Leben zurückzuholen. Zumindest sieht der Mann, der an die Tür der Addams-Villa klopft, Fester verblüffend ähnlich. Gomez ist überglücklich, doch der Rest der Familie hegt zunehmend Zweifel an der Identität des Mannes – allen voran Tochter Wednesday (Christina Ricci). Das liegt auch an Festers mysteriöser Begleitung, der zwielichtig wirkenden Ärztin Dr. Pinder-Schloss. Ist Fester in Wahrheit ein von ihr eingeschleuster Doppelgänger, der die Familie um ihr Vermögen bringen soll?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wir verspeisen mit Vorliebe diejenigen, die uns zu bezwingen versuchen!

Die Addams Family wird gern mit Tim Burton (Sleepy Hollow) in Verbindung gebracht, obwohl dieser mit der schrägen Sippe bisher nichts zu tun hatte, jetzt aber sich zumindest für die Netflix-Serie Wednesday, über die gefühlskalte, leicht sadistische Tochter der Familie, verantwortlich zeichnet. Dabei stand Tim Burton bereits 1991 zusammen mit Terry Gilliam (Twelve Monkeys) ganz oben auf der Favoritenliste für die Regie zum ersten Spielfilm über die Addams Family. Aus Termingründen mussten aber beide absagen und so bot sich für Barry Sonnenfeld (Men in Black) die Chance zum Regiedebüt. Bis dahin war er lediglich als Kameramann in Hollywood unterwegs, konnte Produzent Scott Rudin jedoch mit seiner Arbeit u.a. an Misery, Harry und Sally und Big überzeugen und erhielt den Job. Sonnenfeld legte gleich los und verwarf das eigentliche Drehbuch und lies ein neues ausarbeiten.

Das Resultat kann sich in jedem Fall sehen lassen. Die Handlung an sich bietet keine großen Überraschungen und wirkt eher wie eine überlange Folge der gleichnamigen Sitcom von 1964-1966 über die liebenswerte Gruselfamilie. Diese war auch tatsächlich neben den Comics von Charles Addams Vorlage des Films und deshalb passt die Geschichte um den lange verschollenen Fester (Christopher Lloyd, Zurück in die Zukunft), dem Bruder von Familienoberhaupt Gomez (Raúl Juliá, Street Fighter - Die entscheidende Schlacht) und den geldgierigen Anwalt Tully (Dan Hedaya, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind), der einen Doppelgänger in die Familie einschleust, um sich deren Vermögen anzueignen, wie die Faust aufs Auge. Der Gruselspaß für die ganze Familie lebt auch nicht von seiner Handlung selbst, sondern weiß mit seiner Liebe für schaurig schöne Details und seine interessanten Figuren zu überzeugen.

Der morbide Charme des Anwesens der Addams mit eigenem Friedhof und eigener Gruft erzeugt bei jedem Besucher Unbehagen und Gänsehaut. Das liegt vor allem an dem besonderen Geschmack der Familie, die ihr Heim schon mal mit einem brüllenden und beißenden Bettvorleger ausstattet und in ihrer Bibliothek Bücher zu stehen hat, deren Titel wortwörtlich zu nehmen sind. Diese Liebe zum Detail zeugt nicht nur von viel Kreativität, sondern macht die schaurig schöne Gruselkomödie sehenswert. Hier kann man außerdem viele gelungene Special Effects bestaunen, die ganz klassisch und ohne die heute manchmal übertriebenen CGI-Effekte, entstanden sind. Alles ist dazu noch mit einer ordentlichen Prise schwarzen Humor versehen worden, was natürlich auch auf die Figuren und ihre Aktionen zutrifft.

Wenn Wednesday (Christina Ricci, Matrix Resurrections) und Pugsley (Jimmy Workman, Die Addams Family in verrückter Tradition) während der Schulaufführung Shakespeare in eine Splatter-Orgie verwandeln und das Publikum von oben bis unten mit Blut bespritzt mit versteinerter Miene dasitzt, während die übrigen Mitglieder der Familie mit Standing Ovations reagieren, ist das einfach nur brüllend komisch. Überhaupt zeichnet sich der Film durch seinen Familienzusammenhalt aus. Bei aller Andersartigkeit sind die Addams eine normale Familie (wobei man sich natürlich fragen darf, was schon „normal“ und was „anders“ ist), die sich unterstützt und liebt. Diese unbändige Liebe zeigt sich vor allem bei Gomez und Morticia (Anjelica Huston, The French Dispatch), die so verliebt wirken, wie zwei Teenager bei ihrer ersten großen Liebe. Aber auch die Liebe von Gomez zu seinem (vermeintlichen) Bruder Fester, den er über so viele Jahre schmerzlich vermisst hat, kann man förmlich spüren. Selbst Wednesday und Pugsley beweisen, dass trotz Wednesdays Drang ihren Bruder zu foltern, am Ende die Familie über allem steht und man alles andere hinten anstellt, wobei Wednesday ihren Bruder nie aus Hass, sondern mehr aus Freude über neu entdeckte Foltermethoden immer wieder quält.

Zu guter Letzt besticht der Film ebenso durch den herausragenden Cast, der es schafft dieser kultig schaurigen Familie Leben einzuhauchen. Dass es auch anders sein kann, zeigt etwa die Direct-to-Video-Fortsetzung Addams Family – Und die lieben Verwandten von 1998, die nicht ansatzweise den morbiden Charme der Familie vermitteln kann. Der leider viel zu früh verstorbene Raúl Juliá als immer lebensfroher und voller Energie steckender Gomez, Anjelica Huston als stets anmutige Morticia, Christopher Lloyd mit seinem schelmischen Grinsen und seinen Grimassen als Onkel Fester, Christina Ricci als missmutig dreinblickende, sadistische Wednesday und Jimmy Workman (der nur durch Zufall gecastet wurde, weil er seine Schwester zum Casting begleitete) als naiver Pugsley sind sicherlich ein wesentlicher Grund für den Kinoerfolg und den Kultstatus der Addams Family und machen den Film in jedem Fall äußerst sehenswert.

Fazit

Dem früheren Kameramann Barry Sonnenfeld gelang es gleich mit seinem Regiedebüt einen Kultfilm zu inszenieren, der diesen Status auch zu Recht trägt. „Addams Family“ ist eine schaurig schöne, teils makabere Gruselkomödie, die weniger durch ihre etwas episodenhaft erzählte Handlung als vielmehr durch ihren schwarzen Humor, die schrägen, aber liebenswerten Figuren und der düsteren und zugleich bildgewaltigen Darstellung zu überzeugen weiß. Ein Gruselklassiker, der nicht nur zu Halloween Spaß macht.

Kritik: Andy Mieland

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