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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Waehrend Sandras aeltere Schwester Melanie sich wieder einmal von ihrem untreuen Freund Andre trennt, schlaegt sich Dirk in einer Matheklausur erfolglos mit dem Gaussschen Algorithmus herum, und Sandra plant eine Fete mit ihren Freundinnen, auf der sie mit Markus auftauchen will. Als Markus ihr absagt und Sandra beluegt, laesst sich die huebsche 15-jaehrige aus Trotz mit dem wesentlich aelteren Stone ein. In dieser Sommernacht wird allen klar, dass bald nichts mehr so sein wird, wie es frueher einmal war ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Klausuren sind geschrieben, die ewige Lernerei hat endlich ein Ende gefunden und es dauert nur noch drei Wochen, bis Markus (Daniel Brühl, Das weisse Rauschen) und seine Freunde ihr Abitur in der Tasche haben. 13 Jahre Schule finden damit also ihren Abschluss, aber der weitere Weg ist deswegen noch lange nicht geebnet. Regisseur und Drehbuchautor Marco Petry (Doktorspiele) nahm sich für sein durchaus erfolgreiches Spielfilmdebüt offenkundig vor, ebenfalls einen Fingerabdruck in einem Genre zu hinterlassen, welches Anfang der Jahrhundertwende Hochkonjunktur feiern durfte: Dem Teenie-Film. Anders als ähnlich gepolte Vertreter wie zum Beispiel Harte Jungs mit Tobias Schenke, die sklavisch ihrem unverkennbaren Vorbild American Pie hinterher eiferten, besitzt der Aachener jedoch durchaus die Einfühlsamkeit, um sich seinen Charakteren anzunehmen, anstatt sie nur aus- und bloßzustellen.

Die Geschichte kommt damit ins Rollen, dass Markus' Freundin, die 15-jährige Sandra (Jasmin Schwiers, Männerhort), ihrem Liebsten einen nicht gerade ruffördenden Gruß über das Radio zukommen lässt, in dem sie ihn mit dem Kosenamen Schnubbi vor der ganzen Stadt in Verlegenheit bringt. Wie soll man angesichts einer solchen Unannehmlichkeit reagieren? Es hinnehmen, wegstecken, runterschlucken? Oder womöglich doch eine Trennung in Anbetracht ziehen? In jedem Fall möchte Markus erst einmal Distanz schaffen, vor allem heute, wenn er sich mit seinen Freunden noch einmal zum See begibt, um das Ende der Schule reichhaltig zu begießen. Was klischeehaft anmutet – und bisweilen sicher auch klischeehaft ist -, verkommt in Schule allerdings nicht zur vulgären Pennäler-Nummernrevue, sondern weist zuweilen fast schon so etwas wie Schwermut auf.

Denn, egal, wohin sich Markus und seine Clique in den gut 100 Minuten Laufzeit bewegen werden, über ihnen schwebt immerzu das Damoklesschwert des Abschieds; die Gewissheit, dass man die Dinge, die man heute angeht, vermutlich so zum letzten Mal tun wird. Marco Petry, der Schule in erster Linie als Komödie erzählt und dafür eine klassische Typologie aufbereitet, die den Streber, den Draufgänger, den Kiffer und die ewigen Verlierer wie Gewinner umfasst, scheut sich nicht davor, immer wieder auch die Beklemmungen seiner Protagonistin aufzuweisen, wenn er ihre Verfehlungen und ihre Versagensängste anspricht. Nachdem Markus seiner Sandra nämlich die kalte Schulter gezeigt hat, lässt diese sich auf den berüchtigten Stone (Niels Bruno Schmidt, Dogs of Berlin) ein, der einst von der Schule geflogen ist, weil er einen Lehrer angegriffen hat.

Aber auch im Falle von Stone, der von vornherein als übler Unsympath inszeniert wird, nimmt sich Schule schlussendlich die Zeit, hinter die ätzende Schale zu blicken, um auch dort Verletzungen zu erkennen, denen ein Mensch irgendwann nun mal ein Ventil verleihen muss – manchmal eben auch mit der blanken Faust. Mit beinahe 20 Jahren auf dem Buckel kommt die Werk von Petry kaum umhin, sich jedem Anflug von Staubigkeit zu entziehen, dafür war die Produktion auch zum damaligen Zeitpunkt viel zu sehr im Hier und Jetzt verankert. Die Sensibilität, die den Charakteren Kontur gibt, anstatt sie zu verballhornen und Knallchargen aus ihnen zu machen, funktioniert aber auch heute noch fraglos. Sicherlich spielt Schule nicht in einer Liga mit Breakfast Club – Der Frühstückclub, das Herz aber trägt er am rechten Fleck, das macht ihn liebenswert und glaubwürdig.

Fazit

Kein großes Kino aus Deutschland, aber wer hätte das von "Schule" schon erwartet? Dafür ist das Debütwerk von Marco Petry ein liebeswerter, greifbarer und durch die Bank gut besetzter Teenie-Film, der sich zuvorderst als Komödie versteht, den Empfindungen, Ängsten und Verletzungen seiner Protagonistin jedoch ebenfalls durchaus Gehör schenkt. Sehenswert, wenn auch etwas staubig inzwischen.

Kritik: Pascal Reis

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