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Quelle: themoviedb.org

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Der Talentmanager Sandy Wexler betreut eine Reihe exzentrischer Klienten, die alle noch gerade so am Rande des Showbusiness stehen. Als er sich in Courtney Clarke, eine Sängerin und seine neueste Klientin verliebt, rücken seine anderen Kunden für ihn in den Hintergrund, damit er sich der über Jahre aufblühenden Liebe mit Courtney widmen kann.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn ein Feuilletonist die Nase mal wieder besonders hoch trägt, ist es natürlich selbsterklärend, dass Adam Sandler (The Cobbler – Der Schuhmagier) für diesen nicht mehr als einen primitiven Schmierenkomödianten bedeutet. Dass bei dieser ostentativen Abwehrhaltung auch Filme wie Punch-Drunk Love, Wie das Leben so spielt und Die Liebe in mir reflexhaft abgelehnt werden, ist nur das Ergebnis der verbohrten Engstirnigkeit, der innerhalb einer gesunden Leidenschaft für das Medium Film eigentlich keinen Platz zugesprochen werden sollte. Adam Sandler nämlich ist nicht nur der debile Klassenclown im Footballtrikot, der sich mit ausgeprägtem Dadaismus im Schlepptau durch albernste Szenarien chargiert. Der Mann verfügt gleichwohl über eine wunderbar natürliche Traurigkeit, die, unter der Führung eines talentierten Regisseurs, als effizienter Nährboden einnehmend-feingliedriger Charakter-Portraits taugt.

Mit Sicherheit wird es auch wieder unzählige Menschen geben, die Sandy Wexler verteufeln werden (und viele dieser Personen werden den Film nicht einmal gesehen haben), allerdings ist die nunmehr dritte Kooperation zwischen Sandler und dem florierenden Streamingdienst Netflix ein weiterer Beweis dahingehend, dass mit dem Schauspieler Adam Sandler weiterhin zu rechnen sein wird. Nach dem durchaus heiteren Western-Spoof The Ridiculous 6 und der ätzend phlegmatischen Thriller-Komödie The Do-Over findet sich Sandy Wexler nun in einem neuen Gefilde wieder: Man könnte sagen, der Film nistet sich als (Tragi-)Komödie ins Wohl und Wehe des Showbusiness ein. Angelehnt an die Lebensgeschichte Produzenten und Managers Sandy Wernick, der beispielsweise als Geschäftsberater beim 1980er Jahre Erfolgsformat Alf tätig war, lässt Adam Sandler als titelgebender Talentförderer erneut die einfühlsame Sehnsucht aus seinen Augen blitzen.

Zu Anfang möchte man noch meinen, dass Steven Brill (Little Nicky – Satan Junior), mit dem Adam Sandler nun bereits zum vierten Mal zusammenarbeitet, für die Figur des Sandy Wexler in erster Linie Spott übrighat. In wiederholt einstreuten Interview-Montagen dürfen sich namhafte Persönlichkeiten wie Jimmy Kimmel, Quincy Jones oder Conan O'Brien darüber auslassen, wie eigenwillig, aber letztlich auch unbedeutenden Sandy Wexlers Werdegang als Talentmanager doch ist. Tritt die mit einer Engelsstimme gesegnete Courtney (Jennifer Hudson, Dreamgirls) jedoch auf den Plan, gewinnt der Films zusehends an (zwischenmenschlicher) Balance und amüsiert sich nicht mehr permanent über das aufdringliche Lachen des (zuweilen doch recht anstrengenden und notorisch lügenden) Protagonisten, sondern erzählt von Einsamkeit und der Bürde, zu viel Menschlichkeit in einem Metier zu besitzen, in dem es in erster Linie um Kommerzialisierung und Imagepflege geht. 

Dass Sandy Wexler aber mit Sicherheit kein zweiter Punch-Drunk Love ist, liegt nicht nur daran, dass Steven Brill den virtuosen Kompetenzen eines Paul Thomas Anderson um Lichtjahre unterlegen ist, die Erzählung ist sich indes gelegentlich im Unklaren darüber, welch ergreifendes Potenzial dem Film mit dem Hauptakteur als Kreuzungspunkt zur Verfügung steht. Hier wäre nicht nur eine bissige Satire über die Nachteile von Güte und Empathie im von Allüren und Neurosen dominierten Showbusiness möglich gewesen, Sandy Wexler hätte auch eine stille Abhandlung über unerfüllte Wünsche und Bedürfnisse sein können – ausgetragen in den schwermütigen Gesichtszügen Adam Sandlers. In Ansätzen ist diese motivische Handhabung sicherlich auch existent, allerdings scheint Steven Brill immer wieder den typischen Adam-Sandler-Moment forcieren zu wollen, um Erwartungen in diesem Punkt mehr zu bestätigen, anstat sie zu unterlaufen.

Fazit

Tonal scheint "Sandy Wexler" etwas unausgeglichen, da dem Film nie wirklich klar scheint, in welche Richtung er sich letztlich entwickeln soll: Charakter-Drama, Showbiz-Satire oder romantische Komödie? Die Mischung aus diesen Bausteinen ergibt überraschenderweise aber ein durchaus ansehnliches Konstrukt, in dem Adam Sandler sein schauspielerisches Talent erneut unter Beweis stellen kann. Steven Brills Inszenierung allerdings ist zu unausgegoren, sucht immer wieder den obligatorischen Adam-Sandler-Moment, anstatt dem Film durchweg die Herzlichkeit zuzugestehen, die er ohne Zweifel in sich trägt. Dennoch: Nicht schlecht.

Kritik: Pascal Reis

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