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Inhalt

Nach dem Ableben des US-Vizepräsidenten muss der Posten neu besetzt werden. Zunächst erscheint Gouverneur Jack Hathaway als sicherer Nachfolger, doch Präsident Evans hat die liberale Senatorin Laine Hanson als Nachfolgerin auserkoren. Dem Abgeordneten Runyon passt diese Entscheidung gar nicht. Als Vorsitztender eines Untersuchungskomitees bringt er Hanson mit einer Orgie zu Collegezeiten in Verbindung, um sie politisch zu vernichten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Politik hat immer etwas von Daily Soaps oder intriganten Dramen am Königshofe. Zu selten scheint es wirklich darum zu gehen, wer ein Amt bestmöglich ausfüllen kann und somit dem eigentlichen Gedanken – dem Volk so gut es geht zu dienen – gerecht zu werden. Persönliche Interessen, interne Machtspiele und faule Kompromisse gehören dabei (vermutlich) zum Alltag hinter den Kulissen nahezu jeder Regierungsform, wobei gerade die USA in dieser Hinsicht sicherlich federführend sein dürften. Zuviel erreicht allein in den letzten Jahrzehnten die öffentliche Wahrnehmung und wurde in wahrhaft medialen Schlammschlachten ausgetragen. Was sich da unbemerkt im Hintergrund abspielt, möchte man sich gar nicht erst vorstellen. Somit bietet der medienwirksame US-Politikzirkus immer wieder Stoff, bei dem sich nur schwer zwischen Wahrheit und Fiktion trennen lässt und die Grenzen zwischen seriöser Berichterstattung und überzeichneter bis galliger Satire mitunter fließend erscheinen.

In so einer Grauzone bewegt sich auch Regisseur & Autor Rod Lurie (Die letzte Festung) bei seinem zweiten Kinofilm Rufmord – Jenseits der Moral. Auch wenn er sich mit diversen Plot-Details und Figurenzeichnungen nicht immer glücklich (und vor allem sinnvoll) über den Tellerrand eines glaubhaften Politdramas hinauswagt, so ist das Kernthema einer aus persönlichen Machtspielchen geborenen, in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Schmutzkampagne keinesfalls an der traurigen Realität vorbei. Als die Senatorin Laine Hanson (Joan Allen, Raum) überraschend von Präsident Evans (Jeff Bridges, Hell or High Water) das Amt der Vizepräsidentin angeboten bekommt, tritt der republikanische Hardliner Runyon (Gary Oldman, Mank) eine solche los. Um die Kandidatin zu denunzieren, bringt er sie mit einer angeblichen Sex-Orgie zu College-Zeiten in Verbindung und übernimmt selbst den Vorsitz des darüber zu urteilenden Ausschusses. Um sein Ziel durchzusetzen, ist ihm jedes Mittel recht. So setzt er u.a. den jungen Abgeordneten Webster (Christian Slater, True Romance) unter Druck, verbündet sich mit dem im Vorfeld ausgebooteten Gouverneur Hathaway (William Petersen, Leben und Sterben in L.A.) oder streut bewusst Falschinformationen im Netz, um die Kandidatin noch weiter in die Ecke zu drängen.

Das große Plus des Films ist zweifelsohne seine fabelhafte Besetzung. Joan Allen und Jeff Bridges wurden seinerzeit dafür mit Oscarnominierungen belohnt, was im Falle Bridges doch ein wenig verwundert. Zum einen zählt sein US-Präsidenten zu den unvorteilhaft überzeichneten Figuren, bei denen man sich zu sehr im bald parodistischen Bereich bewegt, zum anderen, weil Gary Oldman für seinen wesentlich reizvolleren Part gar nicht erst mit einer Nominierung bedacht wurde. In seiner Rolle glänzt er als doppelmoralischer Wadenbeißer, der längst jeden Idealismus zu Gunsten der politischen Selbstbestätigung über Bord geworfen hat. Gerade diese Figur hätte leicht als cartoonesker Schurke herüberkommen können, verkörpert in seiner ganzen Art jedoch präzise und vor allem glaubwürdig, was das wirkliche Problem in diesem oft schmutzigen und intriganten Geschäft ist. In diesen Momenten vermittelt Rufmord – Jenseits der Moral ein wahrhaftes und durchaus kritisches Bild politischen Gebarens, die längts nichts mehr mit dem ursprünglichen Auftrag zu tun haben. Im Gegenzug bietet der Film leider die bereits angesprochenen Ausreißer in den satirischen Bereich an, die einfach nicht greifen wollen und im Kontext deplatziert wirken. Gleiches gilt für eine zu konstruierte Rahmenhandlung und ein rührseliges Finale, das sich mit den gelungenen Momenten förmlich beißt.

Fazit

Darstellerisch überwiegend großartig stellt sich „Rufmord – Jenseits der Moral“ einmal zu oft selbst ein Bein, wenn er sein glaubhaftes Polit- und Mediendrama mit zu überzeichneten Nebenfiguren, einem absurden Plot-Twist und einem viel zu prüden und unpassend seichten Hollywood-Finale merkwürdig verwässert. Das ist bedauerlich, denn hier steckt vermutlich ein verdammt guter Film drin, was er zwischenzeitlich immer wieder andeutet. Nichtsdestotrotz immer noch nicht uninteressant, es muss nur öfter als erwünscht ein Auge wohlwollend zugedrückt werden.

Kritik: Jacko Kunze

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