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Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne (Noémie Merlant) im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse (Adèle Haenel) anfertigen, die gerade eine Klosterschule für junge adelige Frauen verlassen hat und bald verheiratet werden soll. Denn Héloïse weigert sich, Modell zu sitzen, um gegen die von ihrer Mutter (Valeria Golino) arrangierte Ehe zu protestieren. So beobachtet Marianne Héloïse während ihrer Spaziergänge an die Küste und malt abends aus dem Gedächtnis heraus ihr Porträt. Langsam wächst zwischen den eindringlichen Blicken eine unwiderstehliche Anziehungskraft…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Obwohl die zeitliche Verlagerung der Handlung, das Jahr 1770 an der Küste der Bretagne, sich auf den ersten Blick altmodisch und bedachtsam anfühlt, hat Céline Sciamma´s (Tomboy) Film Portrait of a Lady on Fire wahrscheinlich immer noch mehr gemein mit ihrem Regiedebüt Water Lilies, der von der stürmischen Obsession einer 15-jährigen gegenüber einer etwas älteren Synchronschwimmerin handelt, als mit jedem anderen kontemporärem Historienfilm. Wo in ihrem Frühwerk die auseinander schwankenden, unkontrollierbar werdenden Hormone mit der Präzision des Schwimmteams kontrastiert werden, brauchen die Gefühle und Momente der Begierde in Portrait of a Lady on Fire keine direkte, externe Verständigung mehr. Viel mehr erschafft Sciamma einen Zwischenraum, der es zwei Frauen erlaubt, einander bedingungslos ertasten und begreifen zu können. 

Alles fängt an mit einem Gemälde, das eine Erinnerung wachruft. Innerhalb dieses festgehaltenen Augenblicks wird das Aufeinandertreffen der Malerin Marianne (Noémie Merlant, Der Himmel wird warten) und der Herzogstochter Héloise (Adéle Haenel, Nocturama) fast gotisch, märchenhaft gerahmt. Das Geschehen wird präzise als Beobachtung wahrgenommen, innerhalb jener Gefühle und Begierde nur anhand von Augenblicken und Gesten dechiffrierbar sind und genauso leicht verfehlt werden. Genau wie Marianne das Wesen der undurchsichtigen Héloise auf ihrer Leinwand nicht festhalten kann, bleiben die Figuren bis zum Ende des Filmes Rätsel, egal wie viel sie von sich Preis geben. „Ich spürte deine Abwesenheit“ heißt es an einer Stelle. Im Vordergrund steht weniger was Marianne und Héloise einander vermitteln, sondern vielmehr was sie sich unterschwellig anvertrauen. 

Die örtliche Situierung einer abgelegenen Küste reißt die Erzählebene und die Begegnung der beiden Frauen aus ihren Gewohnheiten und kapselt sie von jedem Kontext ab. In der Stille und Einsamkeit, in allem was zwischen den Worten liegt, welchem Sciamma wesentlich mehr Beachtung schenkt als der entstehenden Körperlichkeit, breiten sich neue Dynamiken aus. Ein Blick, der zu lange verweilt, wird hier zur reinen Bedingungslosigkeit. Der Bildsprache der Kamera von Claire Mathon (Der Fremde am See) imitiert die Zeichnung der Gemälde Mariannes und hüllt die ausgetauschten Augenblicke, die von Misstrauen bis zu unaufhaltsamen Verlangen reichen, in eine fast gotische Mystik, in der gespürte Präsenzen fast wie Geister in Erscheinung treten. Ein Element, welches den Film letztendlich davor bewahrt, zu sehr ins Melodram abzugleiten und ihm stattdessen eine subtile Transzendenz erlaubt. 

Am Ende steht kein klares Resultat aus den geteilten Momenten zwischen zwei Menschen, die augenscheinlich nur ihre gegenseitige Anziehung miteinander eint. Kein Einreißen von Konventionen erfolgt, stattdessen aber eine stille, tragische Resignation. Die Erinnerung wird zu keinem Katalysator, keiner Aufarbeitung, sondern darf für sich stehen. Auf das ein Gemälde, egal wie meisterhaft es sein mag, nie für einen Augenblick, gehüllt in die Wärme eines lodernden Lagerfeuers, ausgetauscht werden kann. Denn der war, obwohl er nie erhalten bleiben konnte, zumindest für einen Moment für die Ewigkeit bestimmt.

Fazit

Céline Sciamma ist mit „Portrait of a Lady on Fire” ein lange nachhallender Liebesfilm gelungen, dessen sanftes Verständnis und entwaffnende Zärtlichkeit im romantischen Kino eine absolute Rarität darstellt.

Kritik: Jakob Jurisch

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