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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es ist der letzte Schultag in einem kleinen Örtchen in Polen. Die junge Gabrysia möchte heute ihrem Schwarm gestehen, dass sie ihn liebt. Doch der Tag wird bitterböse enden...

Kritik

Besucher des Fantasy Filmfest sind in der Regel harte Filme gewohnt, in denen es mächtig zur Sache geht. Und dennoch dürfte das polnische Drama Playground (OT: Plac zabaw) für zahlreiche verstörte Gemütszustände gesorgt haben. Bartosz M. Kowalski feiert damit sein Spielfilmdebüt als Regisseur und fing sich schon auf diversen Festivals, auf denen Playground gezeigt wurde, sehr geteilte Meinungen ein, und das vermutlich aus mehreren Gründen, doch all das der Reihe nach.

Playground teilt sich in sechs Kapitel auf, während der eine Handlung nur rudimentär vorhanden ist. Vielmehr handelt es sich um einen Blick auf den Alltag dreier polnischer Schüler im Alter von rund 12 Jahren, der fast schon dokumentarisch eingefangen wird. Jedes der ersten drei Kapitel widmet sich zunächst einem der drei Kinder, zeigt einen Auschnitt aus dessen Zuhause und aus dem Schultag. Die Kamera ist immer ganz nah an seinem jeweiligen Protagonisten dran, so entsteht ein intimer Einblick, der jedoch für sich sehr unaufregend verläuft. Man merkt, dass bei jedem von ihnen die Familiensituation nicht unbedingt optimal verläuft und kleinere Konflikte vorherrschen, was meist eher am Rande angedeutet wird, wirklich viel offenbart uns Playground dabei jedoch nicht. Das kann für manch Zuschauer womöglich zur Geduldsprobe ausarten, ist durch seine realitätsnahe Wiedergabe auf seine Art interessant. 

Ab dem vierten Kapitel kommt es zum Zusammentreffen der drei Schüler und die Situation spitzt sich immer weiter zu. Ohne zu viel zu verraten, Playground entwickelt sich dabei immer bösartiger. Bartosz M. Kowalski porträtiert hier eine Gruppe junger Kinder, die auf ihre Weise völlig abgestumpft sind, die scheinbar jegliche Empathie verloren haben und sich in ihrem langweiligen, trostlosen Alltag nicht anders zu helfen wissen, als unaussprechliche Dinge zu tun. Im letzten Kapitel treibt es Playground in seiner Darstellung auf die Spitze, was hier vor sich geht, ist für den Zuschauer eigentlich kaum zu ertragen oder zu verstehen. Erstmals geht die Kamera auf Distanz und zeigt das Grauen aus einiger Entfernung, gerade noch ausreichend um zu sehen, was passiert. Die Kamera hält gefühlt endlos lang drauf und verabschiedet den Zuschauer daraufhin in die Credits. Eine Antwort auf das Warum gibt der Regisseur nicht, Playground deutet nur mögliche Gründe wie Familienprobleme, Tierquälerei und Computerspiele an, was die Protagonisten tatsächlich zu ihrer Tat antrieb, bleibt ein Rätsel, das man vermutlich nie begreifen wird und einen traurig und wütend stimmt.

Fazit

Playground ist ein schwieriger Film, der nicht jedem uneingeschränkt zu empfehlen ist. Ohne richtige Handlung liefert er einen eindringlichen, beinahe schon dokumentarischen Blick auf eine Gruppe junger Kinder, in deren Entwicklung einiges schiefgelaufen ist. Das Ende ist derart schockierend und abstoßend, dass es gewiss keinen Zuschauer kalt lassen wird. Die Frage ist, ob man sich das wirklich antun möchte. Eine unangenehme Seherfahrung, auf die man unter Umständen vielleicht sogar verzichten sollte.

Kritik: Sebastian Stumbek

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