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Inhalt

Fünf Jahre nach dem Krieg zwischen dem Sanno-kai-Syndikat und dem Hanabishi-kai-Clan arbeitet der ehemalige Yakuza-Boss Otomo für Mr. Chang, einen der einflussreichsten Gangsterbosse der südkoreanischen Sexindustrie. Als einer seiner Mitarbeiter von Hanada ermordet wird, der dem Hanabishi-kai-Clan angehört, schwört Chang Rache. Zwischen dem mächtigen Yakuza-Clan und den koreanischen Gangstern bricht ein erbitterter Machtkampf aus. Als schließlich auch Changs Leben bedroht ist, kehrt Otomo nach Japan zurück, um die Dinge ein für alle Mal zu erledigen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vermutlich könnte sich Takeshi Kitano (Hana-bi – Feuerblume) kaum weniger dafür interessieren, welche Yakuza-Clans hier denn nun eigentlich aus welchen Gründen gegeneinander antreten. Sie werden in Outrage Coda, dem nunmehr dritten Ableger jener Gangster-Chronik, die Takeshi Kitano 2010 eindrucksvoll mit Outrage eröffnete, alle über einen Kamm geschert. Die sinistren Gestalten aus den Hinterzimmern, die in verchromten Edellimousinen durch die urbane Landschaft kutschiert werden und eigentlich nur ein Ziel besitzen: Angst zu schüren. Einschüchterung zu erzwingen. Denn, und das haben wir bereits in Outrage und Outrage Beyond gelernt, ein kriminelles Netzwerk kann nur dann bestehen (und gewinnbringend für alle Beteiligten sein), wenn es eine Reputation besitzt, die auf Beklemmung und Schrecken basiert. Otomo (Kitano) jedoch ist diesen bedrückenden Gefühlswelten bereits vor Jahren entwachsen.

Was als erstes auffällt, wenn man sich Outrage Coda zu Gemüte führt, ist, dass der bereits über 70-jährige Takeshi Kitano ungeheuer in die Jahre gekommen ist. Und selbstverständlich trägt dieser Umstand, dass die Zeit nicht spurlos an dem so begabten wie faszinierten Künstler vorbeigegangen ist, auch dazu bei, die offenkundigen Alterserscheinungen auf Otomos Lebensweg zu transferieren: Einst ein hohes Tier im Yakuza-Business, ist er durch den Verrat von Männern aus seiner eigenen Reihe im Gefängnis gelandet, um dann einen blutigen Rachefeldzug gegen jene Denunzianten anzustreben, die ihn einst hinter Gitter gebracht haben. Nun allerdings arbeitet Otomo für den koreanischen Gangster Mr. Chang, der sich in der Sexualindustrie zu einer wahren Kapazität heraufgearbeitet hat und durch Otomos Vergangenheit einen verlässlichen Mann fürs Grobe an seiner Seite weiß.

Nun, sollte man bereits Gefallen an Outrage und Outrage Beyond gefunden haben, ist es selbstredend nur ratsam, sich auch den dritten und vermutlich finalen Teil des Yakuza-Zyklus anzuschauen. Allerdings wird man als Zuschauer sehr schnell feststellen, dass sich das Franchise thematisch nicht mehr weiterentwickelt, was sowohl Intention als auch Schwäche der Narration ist: Takeshi Kitano nämlich möchte auf die ewigliche Gleichförmigkeit der Syndikat-Struktur verweisen, um aufzuzeigen, dass man den Kopf des höchstrangigen Bosses zwar abtrennen kann, ihm im Laufe eines Wimpernschlages allerdings bereits ein neuer nachgewachsen ist. Dass Kitanos Inszenierung, die sicherlich wie gewohnt ungemein stilsicher ausfällt, damit jedoch auch Opfer einer erzählerischer Schwerfälligkeit wird, ist fast schon logisch: Wie soll man über immer gleiche Konflikte, immer gleiche Machtgefälle, immer gleiche Abläufe, immer gleiche Formen und die immer gleichen Drehungen um die eigene Achsen berichten, ohne dieser Repetition selbst zu erliegen.

Daher mag dieser Abgesang auf das sich selbst regulierende, in rückständigem Traditionalismus verhaftete Rangsystem der Yakuza zwar im Kern immer noch zutreffen, in der Umsetzung aber kaum noch von schöpferischer Sprengkraft besiegelt sein. Dennoch muss man zweifelsohne zugeben, dass Kitano es immer noch beherrscht, die toxischen Beziehung innerhalb dieser krampfigen Männerdomäne konsequent bloßzustellen, wenn er erneut akzentuiert, dass in dieser (Parallel-)Welt, in der vor allem über Loyalität und Integrität schwadroniert wird, vor allem zwei Dinge augenscheinlich niemals existent sind: Loyalität und Integrität. Und inmitten dieses Kosmos, der sich ob seiner zähnefletschenden Herrschaftsansprüche in regelmäßigen Intervallen selbst zerfleischt, steht Otomo: Nicht nur überflüssig, sondern auch sich selbst überdrüssig geworden. Einmal muss er die Vollautomatische noch durchladen, um ein Blutbad anzurichten. Warum? Weil sich eben alles um die eigene Achse dreht.

Fazit

"Outrage Beyond" besitzt zwar nicht mehr die rohe Kraft wie Takeshi Kitanos Franchise-Erstling, allerdings weiß der Abschluss des Yakuza-Zyklus immer noch genau, wo sein thematischer Schwerpunkt liegt: Die Abrechnung mit einem System, in dem toxische Männerbeziehungen sich im Prinzip selbst bloßstellen. Die ewige Gleichförmigkeit eines sich selbst ins Lächerlich ziehenden Rangsystems ist inhaltlich nach wie vor schlüssig, die Inszenierung aber wird ebenfalls Opfer dieser sich stetig um die eigene Achse drehenden Repetition. Schlecht ist "Outrage Coda" dennoch nicht, dafür ist Takeshi Kitano immer noch ein zu interessanter und kompetenter Filmemacher.

Kritik: Pascal Reis

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