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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Einst waren sie Jugendfreunde, Jimmy, Sean und Davey, bis ein Verbrechen alles zerstörte. Zwei Männer, die sich als Polizisten ausgeben, entführen eines Tages Davey und mißbrauchen ihn daraufhin tagelang, bis er schließlich entkommen kann.30 Jahre später ist nichts davon vergessen, die Wunden sind vernarbt, aber sie schmerzen noch. Jimmy (Sean Penn) ist nach einer Gefängnisstrafe jetzt ruhiger geworden, verheiratet und Vater zweier Töchter. Davey leidet, trotz glücklicher Ehe immer noch unter den Ereignissen von damals, während Sean (Kevin Bacon) inzwischen Polizist geworden ist.Als Jimmys ältere Tochter Opfer eines brutalen Verbrechens wird, nutzt Sean seine beruflichen Kompetenzen für einen privaten Rachefeldzug, in den auch seine immer noch mit ihm verbundenen Freunde mit hineingezogen werden...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In der Karriere des Clint Eastwood, der diese mittlerweile selbst zu Grabe zu tragen scheint, gab es viele Höhepunkte. Natürlich nicht nur als der legendäre Schauspieler im wilden italienischen Westen, sondern auch als Regisseur, der sich mitunter häufig selbst inszenierte. Mit dem im Jahr 2003 erschienenen Kriminalfilm Mystic River, indem zwar nicht Eastwood, dafür aber Sean Penn (Oscar!), Tim Robbins (Oscar!), Kevin Bacon (Bacon!), Laurence Fishburne (nicht Sam Jackson!), Laura Linney und Marcia Gay Harden mitspielen, kletterte der Herr, der irgendwo zwischen Legende und Vollidiot zu pendeln scheint, auf einen dieser Höhepunkte. Sein Krimi über eine vergangene Freundschaft, über den Umgang mit Verlusten, Schuld und Unschuld, Wahn und Wahrheit ist zwar kein klassischer Noir, lehnt sich aber mehrfach und überaus deutlich an dieses Genre an. Deshalb, und weil er als Meisterwerk fest im Herzen des Autoren verankert ist, hat er es verdient, in dieser Kategorie in Moviebreaks Noirvember aufgeführt zu werden.

Der Film beginnt in der Vergangenheit. Dann, wenn die Unschuld und das sorgenfreie (und gleichzeitig sorgerfüllte) Großwerden stattfindet und die größten Probleme der Jungen ist, dass sie all ihre Hockeybälle im Gully verlieren und vielleicht das ein oder andere Mädchen blöd zu ihnen war. Größere Probleme bahnen sich aber heran und zwar in genau dem Moment, in dem Eastwood ganz dicht an die drei Jungen herangeht. Die Kamera ist auf nächster Nähe, spielt quasi mit ihnen Hockey und grenzt die Außenwelt so aus dem Bildausschnitt aus. Die Gefahr ist dabei schon in Verzug, sie lauert schon auf einen strategisch klugen Einsatz, auf den richtigen Moment. Der richtige Moment, einen 11-jährigen Jungen anzulügen, anzulocken, zu entführen, im Wald zu verstecken, festzuhalten und mehrfach zu vergewaltigen. Vier Tage Terror. Vier Tage, die ein ganzes Leben (bzw. drei ganze Leben) zerstören werden. Aber erst ab dem richtigen Moment.

Es hat durchaus etwas Noir-haftes, wie Eastwood und die Figuren des Films mit diesem wichtigen Ereignis umgehen. Es ist unfassbar intensiv, sicher, es ist schrecklich, was der Regisseur auf Film bannt und damit beweist, dass die menschliche Fantasie viel gruseliger sein kann, als jede mögliche Version der Drastik. Das expressive Spiel mit Schatten wirkt dabei nicht nur zusätzlich auf das Gemüt des Zuschauers und die dunkle Stimmung des Films, sie ist auch ein direkter Bezug zum Genre des Noir. Während die Figuren sowohl im Noir als auch hier auf beiden Seiten des Gesetzes zu finden sind, herrscht auch ein allgemeiner Zustand des überforderten Mitleids in den Sinnen der Menschen. Sie würden gerne - auch um der alten Zeiten willen - viel füreinander tun, aber sie können nicht. Die Welt verschluckt jede Möglichkeit, jeden Hoffnungsschimmer. Man kann nur daneben stehen, mit betretender Miene zusehen und hoffen, dass die bloße Anwesenheit genug ist, um als Unterstützung durchzugehen. Denn was hat man schon sonst vorzuweisen, als das Sein des bloßen Selbst?

Interessante Ansätze bietet der Film en masse und diese haben es auch verdient, analysiert zu werden. Sei es der Glauben von der von Sean Penn dargestellten Figur, der sich Mitschuld am Tode seiner Tochter gibt. Sei es der Wahnsinn, dem Tim Robbins’ Charakter verfällt, weil er sich fühlt, als wäre er aus seiner Welt extrahiert worden. Sei es die Art, wie Eastwood an diesen Film herangeht, wie er es schafft, Fatalismus und Weltschmerz außen vor zu lassen und stattdessen auf einen persönlicheren und gefühlsintensiven (aber tragischen) Pfad die Reise beschreitet. Auch wäre es interessant, all die vielen Einzelheiten zu analysieren, die den Film im Gestus eines Film Noir erscheinen lassen. Am offensichtlichsten ist da sicherlich die als femme fatale inszenierte und abgezischte Frau von Kevin Bacons Figur. Doch viel mehr als nun auf all diese Einzelheiten einzugehen, die sicherlich auch jeder Zuschauer für sich selbst erforschen sollte, muss man vielleicht auf einen einzigen äußerlichen Faktor eingehen. Mr. Sean Penns Spiel sitzt in jeder Sekunde von Anfang an auf der Zwölf und lässt den Zuschauer auch nach der siebten Sichtung mit seinem Spiel nach Fassung ringen. Er ist schlicht eine Urgewalt. Das verdient stehende Ovationen.

Fazit

Clint Eastwoods Kriminalfilm-Adaption „Mystic River“ ist eines seiner besten Werke. Für viele Filme wurde er gefeiert, mit seinen Western stellte er das Genre auf den Kopf, mit diesem Film aber schafft er eine Referenz für Schauspielführung, für inszenatorische Kreativität im feinsten Drama-Stoff und für das moderne Krimi-Kino aus Mainstream-Hollywood. Viel mehr als das hier geht nicht, da stört nur - jedoch bei kritischem Hinsehen -, dass das Buch es sich hier und da ein wenig zu einfach macht und manche Figuren nicht den Raum bekommen haben, den sie verdient hätten. Vielleicht wären 150 Minuten da eine bessere Wahl gewesen. Ansonsten ist es schlicht unglaublich, was für eine schiere Kraft der Film auch nach mehrfacher Sichtung noch versprüht. Unglaublich, dass der Film immer besser zu werden scheint, dass man jede Szene noch intensiver fühlt, dass Sean Penn immer ergreifender und Tim Robbins immer furchteinflößender wird. Dieser Film trägt den Noir im Herzen und wird im Herzen getragen.

Kritik: Levin Günther

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