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In Paris, der Stadt der Liebe, dreht sich 1900 alles um ihren berühmten Nachtclub, das Moulin Rouge. Auch der Schriftsteller Christian kann sich der sinnlichen Atmosphäre und dem Charme des Hauses nicht entziehen. Vor allem aber fasziniert ihn Satine, die unnahbare Kurtisane, die von einer Karriere als Schauspielerin träumt. Kurzentschlossen gibt sich Satine einem reichen englischen Duke hin, um die Finanzierung eines aufwändigen Theaterstücks im Moulin Rouge zu sichern. Doch da tritt Christian in Satines Leben und erobert ihr Herz im Sturm...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die ersten 15 Minuten von Moulin Rouge genügen, um als Zuschauer für sich selbst überprüfen zu können, ob man den weiteren gut 105 Minuten noch folgen kann und in der stilistisch radikalen Vision von Baz Luhrmann (Romeo & Julia) versinken will. Der australische Regisseur inszeniert den Auftakt seines Films mit unerschrockenem Tempo, bei dem die Montage einem schwindelerregenden Wirbelsturm der frenetischen Schnitte gleicht, in dem Augen und Ohren einem wüsten Frontalangriff ausgesetzt werden. Die Kamera rast ohne Unterbrechung durch das Geschehen, auf kurze Momente des Dialogs folgen entfesselte Szenen von Gesang und Tanz und Schauplätze wechseln sich in Sekundenschnelle ab. 

In Moulin Rouge stehen sämtliche Regler bereits nach kürzester Zeit auf Anschlag und man fühlt sich wie die Hauptfigur nach seinem ersten Glas Absinth dem rauschhaften Taumel nahe, auf den nur allzu schnell Kopfschmerzen oder Übelkeit folgen könnten. Luhrmann entführt den Zuschauer ins Paris des Jahres 1899, wo sich der Schriftsteller Christian zur Zeit der Bohéme auf die Suche nach Idealen wie Freiheit, Schönheit und Wahrheit begibt. Das Schicksal führt ihn in den titelgebenden Nachtclub, wo er von der unwiderstehlichen Ausstrahlung von Satine, dem Star der Show, sofort verzaubert wird. Seine aufflammende Liebe zu der wunderschönen Kurtisane wird jedoch ein tragisches Ende nehmen, was der Schriftsteller bereits zu Beginn des Films offenbart, während er in verzweifeltem, niedergeschlagenen Zustand beginnt, seine Geschichte rückblickend aufzuschreiben. 

Was sich zwischen Christians Ankunft in Paris und dem traurigen Höhepunkt ganz zum Schluss ereignet, erzählt der Regisseur als zuckersüße Romanze im kitschigen Gewand, die unbeholfenen Slapstick ebenso in sich vereint wie zahlreiche Musical-Einlagen, die von Luhrmann in kompromissloser Videoclip-Ästhetik inszeniert werden. Was dem Film zwischen seiner Verschmelzung von stilvoll-opulenter Retro-Ausstattung und Moderne in Form von Songs wie Smells Like Teen Spirit oder Your Song abhanden geht, ist jegliche Art von spürbaren Gefühlen. Auch wenn das hyperaktive Inferno der ersten 15 Minuten später nur noch selten zelebriert wird, ist Moulin Rouge eine ungemein anstrengende, nahezu zermürbende Seherfahrung. 

Trotz des experimentellen Stilwillens, mit dem sich der Regisseur auf innovatives, so noch nie gesehenes Terrain begibt und beachtlich choreographierte, energiegeladene Darbietungen musikalischer Stücke aufbietet, verkommt der Film mehr und mehr zur Geduldsprobe. Die simpel gestrickte Geschichte wird von süßlichen Klischees oder schrill überzogenen Stereotypen dominiert, der geringste Anflug realer Emotionen wird durch die artifiziellen Sets und das ständige Zurückfallen in den pompösen Exzess im Keim erstickt und selbst das zentrale Hauptfiguren-Duo verkommt zu seelenlosen Abziehbildern, obwohl Ewan McGregor (Trainspotting - Neue Helden) und Nicole Kidman (Eyes Wide Shut) nicht nur sichtlich bemüht spielen, sondern sich darüber hinaus bemerkenswert die Seelen aus dem Leib singen.

Fazit

Baz Luhrmann begibt sich mit „Moulin Rouge“ auf ebenso mutiges wie radikales Terrain und inszeniert ein Liebesdrama als experimentelles Musical, in dem Vergangenheit und Moderne innovativ verschmelzen. Zwischen den opulenten Performance-Exzessen des Ensembles, den simplen Bausteinen der Geschichte und den eindimensionalen Figuren, die allesamt wie Klischees wirken, geht dem Film trotz seines beachtlichen Stilwillens jedoch jegliche Form von Gefühl verloren, so dass der Film auch aufgrund der hektischen, rastlosen Inszenierung aufdringlich sowie künstlich daher kommt und ein echtes Herz vermissen lässt.

Kritik: Patrick Reinbott

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