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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

England im 19. Jahrhundert: Der Waisenjunge Philip Pirrip (Douglas Booth), genannt Pip, wird von seiner kaltherzigen, älteren Schwester und ihrem Mann in ärmlichen Verhältnissen großgezogen. Eine ihm unbekannte Welt lernt er kennen, als er der exzentrischen Miss Havisham (Gillian Anderson) und ihre Pflegetochter Estella (Vanessa Kirby) vorgestellt wird. Kurz darauf bekommt Pip von einem unbekannten Wohltäter eine vornehme Erziehung finanziert. Er beschließt nach London zu gehen, um selbst ein angesehener Gentleman zu werden, und so die Zuneigung von Estella zu gewinnen ...

Kritik

Verfilmungen des Klassikers von Charles Dickens tauchen gefühlt alle zehn Jahre auf und flimmern gerne zur Weihnachtszeit über die heimischen Bildschirme. Es hat beinahe etwas rituelles, dieses Wiedersehen mit einer altbekannten Geschichte im neuen Gewand. 2011 schickte die BBC in der Vorweihnachtszeit die dreiteilige Miniserie Great Expectations in den Kampf um die Einschaltquote. Trotz eines beinahe unbekannten Hauptdarstellers, Douglas Booth (The Limehouse Golem, Noah), fesselte der Auftakt rund sechs Millionen Briten vor dem Fernseher.

Und das völlig zu Recht. Bereits die ersten Minuten legen die Grundmauern für das, was da in insgesamt 180 Minuten dem Zuschauer serviert wird. Die erste Begegnung zwischen dem jungen Pip und dem gerade frisch entkommenen Magwitch (Ray Winstone) zeigt sich eindrücklich. Nebel wabert über die Felder und im Hintergrund des Bildes sind die Schiffe erkennbar, von denen Magwitch entkommen ist. Er wirkt gemein und hinterhältig, doch bereits zu Beginn wird klar, dass unter all dem Dreck und Schlamm auch Güte und Herzlichkeit stecken. Auch das Haus, in dem Miss Havisham (Gillian Anderson) lebt, fühlt sich an wie ein eigenständiger Darsteller: Spinnweben und Staub sind überall, Teile des Hauses wirken, als hätte sie jemand schon vor langer Zeit vergessen. Anderson überzeugt als Miss Havisham dann auch voll und ganz. 

Sie wirkt gebrochen, verzweifelt, klammert sich an der Vergangenheit fest und schafft es nicht, loszulassen. Besonders in der Originaltonspur wirkt ihre Stimme fast schon entrückt, oftmals ist nur ein Flüstern zu hören, ihr Rückzug aus der eigentlichen Welt wird so mit kleinen Mitteln deutlich sichtbar gemacht. Die ruhige Kamera erkundigt die wunderschönen Kulissen in Seelenruhe und ist sonst voll und ganz auf die Darsteller konzentriert. Dem Film haften teilweise entsättigt wirkende Farben an, hinter gängigen Hollywoodproduktionen muss er sich in dieser Hinsicht nicht verstecken. Im richtigen Moment wirken die Farben dann aber lebendig und satt. Die von Grau- und Blautönen dominierte Farbpalette sorgt dafür, dass die gruselige Grundstimmung nicht so schnell vergessen wird. Auch im Soundbereich wurde in dieser Hinsicht ganze Arbeit geleistet. Es scheint fast, als würde Satis House ein Eigenleben führen. Ständig knarzt und knarrt es, der stimmige Soundtrack trägt sein Übriges zur dichten Atmosphäre bei.


Fazit

"Große Erwartungen" erfüllt genau diese und überzeugt mit gut aufgelegten Darstellern, wunderschönen Kulissen und opulenten Kostümen. Nicht nur Fans der Vorlage, sondern ebenso jene, die sich für hochkarätige Literaturverfilmungen generell interessieren, dürfen hier gerne einen Blick riskieren.

Kritik: Sandra Scholz

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