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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

Inhalt

Der Film basiert auf einem Theaterstück des österreichischen Schriftstellers Peter Handke, in dem ein Mann und eine Frau in einer Sommernacht über Liebe und Freiheit sinnieren. Ihr poetischer Dialog kreist um Erinnerungen, unausgesprochene Sehnsüchte und Leidenschaft.

Kritik

Wer sich etwas mit dem Leben und Wirken von Wim Wenders (Paris, Texas) auseinandergesetzt hat, der weiß, dass den deutschen Regisseur eine enge Freundschaft und künstlerische Verbundenheit mit dem österreichischen Schriftsteller Peter Handke verbindet, dem mit Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte… jüngst eine filmische Auseinandersetzung gewidmet wurde. So basieren Filme wie Die Angst des Tormanns beim Elfmeter oder Der Himmel über Berlin auf einer Zusammenarbeit der beiden Künstler. Mit Die schönen Tage von Aranjuez adaptiert Wenders einmal mehr ein Stück von Handke für die große Leinwand – und tut das wie schon zuvor bei Every Thing Will Be Fine in 3D. Inwiefern der Regisseur die Technik für sich einsetzt, kann in dieser Kritik jedoch nicht bewertet werden, da lediglich die 2-dimensionale Fassung zur Sichtung vorlag.

Die schönen Tage von Aranjuez beginnt als symbolträchtig aufgeladenes Metastück, indem ein Autor vor seiner Schreibmaschine sitzt und beginnt die eigentliche Geschichte des Films zu erdenken. Immer wieder tritt dieser auf, manchmal auch innerhalb der von ihm entsponnenen Geschichte, obgleich dann nur als stiller Beobachter. Leider ist dieses Element der einzige Versuch, den Film von seinem drögen Narrativ zu befreien. Denn in erster Linie handelt der Film von zwei Menschen, einem Mann (Reda Kateb) und einer Frau (Sophie Semin), die sich im Garten gegenübersitzen und ihre Beziehung in ausschweifenden Mono- und Dialogen reflektieren. In den hochtrabenden und poetischen Textzeilen geht es um die Liebe, das Leben und den Drang nach Freiheit. Doch eben diese drei Dinge lässt ihr Vortrag dann doch schmerzlich vermissen.

Mit einem Film hat Die schönen Tage von Aranjuez dabei herzlich wenig zu tun. Seine äußerst schwerfällige Wirkung würde das Werk auch für Blinde entfalten, denn seine einzige Ausdrucksform ist das gesprochene Wort. Wie ein Wasserfall plätschern diese Dialogzeilen vor sich hin, ohne Bruch und ebenso monoton wie die nicht enden wollenden Wassermassen. Dabei schaltet auch der Zuschauer schnell auf Durchzug, denn was auf literarische Ebene womöglich herrlich funktioniert, lässt sich kaum wirkungsvoll in ein filmisches Korsett stecken. So ist Die schönen Tage von Aranjuez ein Musterbeispiel für die unterschiedliche Wirkungsweise von Film und Buch. Leider jedoch ein sehr negatives, denn der Film gehört wohl zu den Werken des Altmeisters, die man am liebsten direkt wieder vergessen würde.

Fazit

Wim Wenders in Ehren, doch was sich der deutsche Regisseur hier geleistet hat, hat wenig mit einem Film zu tun. „Die schönen Tage von Aranjuez“ ist abgefilmtes Theater in seiner trägsten und biedersten Form, dermaßen frei von filmischen Reizen, dass einem die endlose Dialogflut schon nach wenigen Minuten zum Hals heraushängt. Vielleicht wird es Zeit sich von der Filmwelt zu verabschieden – oder aber sich noch einmal auf seine Wurzeln zu besinnen. Vergönnt wäre es ihm.

Kritik: Dominic Hochholzer

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