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Quelle: themoviedb.org

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Bekanntester Film des französischen Regisseurs Jacques Demy, der komplett gesungen statt gesprochen ist. Er gewann die Goldene Palme in Cannes, erhielt mehrere Oscar-Nominierungen und bedeutete den Durchbruch für Catherine Deneuve.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Aus Angst vor Kitsch hat man mittlerweile jede Art von Pathos, jede Art von romantischen Ausbruch, hinter seinem Zynismus versteckt. Da ist es nahezu wohltuend einen Film wie Die Regenschirme von Cherbourg zu sehen, der die Jugendliebe seiner Charaktere nicht als einfache, im Leben abzuhakende Erfahrung darstellt, durch die eben jeder mal durch muss, sondern in all seiner Dramatik und Essenzialität. Regisseur Jacques Demy (Die blonde Sünderin) operiert dabei stets an der Grenze zu süßlichem Kitsch, ohne sie jemals zu übertreten, was nicht zuletzt an dem ruhigen und dennoch zerschmetternden Ende liegt. 

Dabei scheint es sich auf den ersten Blick um eine recht simple Geschichte zu handeln: Geneviève (Catherine Deneuve, Tristana) arbeitet mit ihrer Mutter in deren Geschäft, das Regenschirme verkauft. Hals über Kopf verliebt sie sich - sehr zum Ärger ihrer Mutter - in Guy (Nino Castelnuovo, Sommerliebelei), der bald darauf in den Kriegsdienst eingerufen wird. In der Nacht vor seiner Abreise schlafen sie miteinander, woraufhin sie schwanger wird.  Geneviève fühlt sich aufgrund der finanziell unsicheren Lage der Familie und Guy, der kein Lebenszeichen von sich gibt, alleine gelassen. Aus wirtschaftlicher Verzweiflung und Einsamkeit heraus heiratet sie Roland (Marc Michel, Das Loch), einen gutgestellten Mittdreißiger, mit dem sie Cherbourg verlässt. Wenn Guy aus dem Kriegsdienst zurückkehrt, ist unklar, ob die beiden wieder zueinander finden können. 

Es ist jedoch nie nur die Geschichte, die einen Film zu etwas Besonderem macht, sondern die Art, wie diese Geschichte erzählt wird. Die Regenschirme von Cherbourg ist ein Musical, in dem jedes gesprochene Wort durch Gesang ersetzt wird. Die Lieder sind demnach ein ständiger Wegbegleiter, wechseln sich wunderbar ab, ohne jemals einen ungewollt ruppigen Übergang zu wählen. Alles wirkt harmonisch und kommt es zu Disharmonien, so stehen sie für einen Bruch in der Stimmung der Charaktere. Die Texte sprühen nur vor Sehnsucht, Romantik und Melancholie, driften nie ins Belanglose ab, sondern fordern jedem Dialog eine gewisse Dramatik ab. Die kräftige Farbgebung untermalt noch den surrealen Eindruck, den man von dem Werk gewinnt, das nie gänzlich wirklich, sondern immer träumerisch daherkommt. 

Die kurze Laufzeit unterstützt nicht nur diesen Eindruck, sondern sorgt auch dafür, dass eine gewisse Leichtigkeit beibehalten werden kann, die diesem energischen Film gut zu stehen kommt. Demy erzählt hier nicht nur in aller Ernsthaftigkeit von einer tragischen Jugendliebe, die mit hartem Widerstand zu kämpfen hat, sondern auch eine Coming-of-Age-Geschichte vor einem prekären Hintergrund: Jugendliche Träumerei, deren Utopie wohl die eigentliche Wahrheit in sich trägt, trifft auf den blanken Realismus des Erwachsen-Werdens. Am Ende sehen sich die beiden Protagonisten dazu gezwungen, sich in dieser rauen Welt einzurichten, in der man seine Pflichten zu tun hat und Rationalität über Emotionen siegt. 


Fazit

"Die Regenschirme von Cherbourg" schenkt einer Jugendliebe mit all ihrem Pathos ein filmisches Denkmal, in dem die Grenzen zwischen Träumerei und Realität verblassen, in dem Emotionalität ihren Raum findet und am Ende doch am spitzen Realismus zerplatzt. 

Kritik: Maximilian Knade

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