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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Drama aus dem Jahr 1985. Der 16-jährige Roy leidet unter einer seltenen Krankheit, bei dem sein Gesicht durch unkontrolliertes Wachsen der Gesichtsknochen stark deformiert wird. Seine Mutter Florence bemüht sich darum, dass Roy ein normales Leben führen kann und nicht diskriminiert wird. In einem Ferienlager verliebt sich der Junge in die blinde Diana.

Kritik

Im Oscar-Monat Februar und unserem begleitenden Special hier auf Moviebreak liegt der Fokus natürlich oftmals auf den großen Abräumern und (manchmal fragwürdigen) Klassikern, von denen die meisten zumindest schon mal gehört haben. Der Gewinn eines Acadamy Awards ist nicht gleichbedeutend mit zeitloser Popularität, besonders wenn es sich um „nur“ eine Auszeichnung in einer Nebenkategorie handelt. Eines dieser Beispiele ist das Independent-Drama Die Maske von Peter Bogdanovich (Paper Moon), das 1986 den Goldjungen für Bestes Make-up erhielt.

Der 16jährige Roy „Rocky“ Dennis (Eric Stoltz; Killing Zoe) leidet seit seinem vierten Lebensjahr an einer äußerst seltenen und kaum erforschten Krankheit. Seine Schädelknochen wachsen unkontrolliert und unaufhörlich, wodurch sein Gesicht inzwischen einer auf den ersten Blick befremdlichen Maske ähnelt. Seine ursprünglich nur sehr gering prognostizierte Lebenserwartung hat der Teenager schon längst übertroffen, auch von drohenden Folgeerscheinungen wie Blindheit oder einer geistigen Behinderung blieb er bisher verschont. Rocky ist ein ganz normaler, sogar hochintelligenter Junge, der Baseballkarten sammelt und davon träumt, irgendwann mit seinem besten Kumpel einen Harley-Trip quer durch Europa zu unternehmen. Sein für viele erschreckendes Äußere macht ihn (leider muss man sagen natürlich) zum gemiedenen und gehänselten Außenseiter, zumindest in der Welt außerhalb seines engen, sozialen Umfeldes. Das besteht aus seiner Mutter Rusty (Cher; Mondsüchtig) und deren Freunden, einer Biker-Gang, die Rocky weder ausgrenzen, noch ihn übertrieben in Watte packen. Hier ist er wie jeder andere, findet Akzeptanz und Zugehörigkeit. Dieser wilde, aber herzliche, loyale und ehrliche Haufen sieht nur den Menschen hinter „der Maske“, die er leider niemals ablegen kann.

Nur sehr lose basierend auf dem Leben des real existierenden Rocky Dennis erzählt Peter Bogdanovich eine unprätentiöse und angenehm zurückhaltende Comig-of-Age-Geschichte, die nicht dem Reiz von übertriebener Rührseligkeit und Betroffenheits-Seifenoper erliegt. Das tragische Krankheitsbild steht nicht uneingeschränkt im Mittelpunkt, auch wenn es selbstverständlich für die Handlung von nicht unwichtiger Bedeutung ist. Bodganovich schlachtet es aber nicht über Gebühr aus, vermeidet platte Theatralik und lässt seine Figuren so normal wie möglich sein, was sie gleichzeitig nicht nur ehrenwert, tapfer und bewundernswert erstrahlen lässt. Gerade Rusty (von Cher zu damaligen Zeitpunkt sicherlich überraschend sensibel und dezent verkörpert) ist alles andere als die Mutter des Jahres, auch wenn sie für ihren Sohn mit Herzblut kämpft. Außerhalb der Rolle der Löwenmutter vom Leben gnadenlos überfordert, rutscht sie immer tiefer in die Drogensucht ab und es ließe sich befürchten, dass sie ohne die „Beschützer“-Aufgabe für Rocky schon längst endgültig aus der Bahn geworfen wäre. Neben Rocky verhindert dies auch ihr neuer/alter Lebensgefährte Gar (Sam Elliott; Hulk), der nicht nur ein Ersatzvater für Rocky, sondern mit seiner ruhigen aber nicht belehrenden Art auch ihren persönlichen Ruhepol und Rettungsanker darstellt.

Die Maske präsentiert sich durchgehend bodenständig, mit keinerlei Hang zum Spektakel, was ihn authentisch und angenehm glaubhaft macht, narrativ aber auch kaum bemerkenswerte, sonderlich erinnerungswürdige Momente beschert. Eigentlich eine klassische Comig-of-Age-Außenseiter-Story, bei der nur das Erscheinungsbild des Protagonisten nicht ganz auszuklammern ist. Etwas Pech auch für Eric Stoltz, der unter der preisgekrönten Maske logischerweise kaum mimischen Spielraum hat und deshalb dem Ganzen eben nicht „sein Gesicht“ verleihen kann. Es ist dem Film sicher nicht vorzuwerfen und eher zu loben, dass er bewusst kein riesen Fass aufmacht, es dürfte aber schon inhaltlich gerne ein Stück weiter über den erprobten Tellerrand des Genres hinausgehen, ohne sich und seiner gewählte Diskretion dadurch zwangsläufig im Wege stehen zu müssen.

Fazit

Ein gediegener und menschlicher Appell an Toleranz und die inneren Werte, mit ruhiger Hand inszeniert und von einem guten Cast getragen. Wie der Film Kitsch und Pathos gezielt umgeht ist löblich, vermeidet leider auch diese richtig einschneidenden Momente, die ihn auf die Must-See-List zwingen würden. Einen Blick ist er ohne Zweifel aber wert.

Kritik: Jacko Kunze

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