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Im März 1945 steht Deutschland kurz vor seiner schwersten Niederlage in der Geschichte. Während im Osten die sowjetischen Armeen unaufhaltsam auf Berlin zumarschieren, stehen im Westen die Amerikaner vor dem Rhein. Durch die Sprengung der Oberkasseler Brücke bei Bonn verhindern die Deutschen im letzten Moment, dass die Brücke von den Amerikanern eingenommen wird. Damit ist die Ludendorffbrücke bei Remagen die letzte intakte Brücke über den Rhein, die letzte Rückzugsmöglichkeit für die versprengten Einheiten der 15. Armee, etwa 75.000 Mann, die auf der Westseite des Rheins in der Falle sitzen, und die letzte Fluchtmöglichkeit für Zivilisten aus den auf der Westseite umkämpften Gebieten.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Brücke von Remagen beruht auf wahren Ereignissen, die sich in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs zugetragen haben. Entgegen der Darstellung im Film war die Rheinbrücke in Remagen jedoch nicht die letzte intakte Flussüberquerung. Für den Film war es aber sicherlich aus dramaturgischen Gründen wertvoller, das Bauwerk zum letzten seiner Art zu erklären, um die Schlacht umso bedeutender wirken zu lassen. Auch sonst nimmt sich der Film einige künstlerische Freiheiten, um das Geschehen zu dramatisieren und seine Protagonisten noch heldenhafter wirken zu lassen. Die Einnahme der Brücke war im wahren Leben viel einfacher, als es im Film dargestellt wird. Dennoch handelte es sich um eine entscheidende Schlacht, da die Einnahme der unversehrten Brücke den Krieg verkürzte, da eine Vielzahl amerikanischer Soldaten schneller über den Rhein kam und so nach Osten schneller vorrücken konnte. Dies war den Deutschen natürlich bewusst, weshalb sie auch die Sprengung der Brücke versuchten. Zwar hat der Film also einige historische Ungenauigkeiten, diese stören im Ergebnis jedoch nicht.

John Guillermin (Tod auf dem Nil, King Kong) liefert mit Die Brücke von Remagen einen handwerklich soliden, wenn nicht sogar guten Kriegsfilm nach dem Drehbuch von Richard Yates (Autor der Romanvorlage von Zeiten des Aufruhrs) und William Roberts (Die glorreichen Sieben) ab. Besonders beeindruckend sind die erschreckend realistischen Szenen von Bombardements, Kampfhandlungen mit Panzern, explodierenden Zügen und Häusern, die gerade vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse ein ganz anderes Bild vermitteln. Möglich war das alles, weil man nicht auf Modellbauten oder Computeranimationen (die es damals sowieso noch nicht gab) zurückgreifen musste, sondern sich in der Altstadt der tschechoslowakischen Stadt Most austoben durfte, die zum damaligen Zeitpunkt abgerissen wurde. Auch ansonsten kann man an den Effekten des Films nichts aussetzen. Ebenso hat Guillermin für seinen Film mit George Segal (Wer hat Angst vor Virginia Woolf?), Robert Vaughn (Bullitt), Ben Gazzara (Anatomie eines Mordes), Bradford Dillman (Flucht vom Planet der Affen) und E.G. Marshall (Die Caine war ihr Schicksal) eine gute Darstellerriege zusammengestellt, die den Film tragen kann und die allesamt in ihren Rollen sowohl als amerikanische als auch deutsche Soldaten überzeugen.

Kritisieren muss man schon eher die Ausstattung.  Soldaten, die sich in eine aktive Kampfhandlung begeben und dabei nicht einmal einen Helm tragen, mag zwar der heldenhaften Darstellung, insbesondere der amerikanischen GIs dienen, dürfte aber äußerst unrealistisch sein und hätte andernfalls zumindest einer Erklärung bedurft. Probleme mit der Ausrüstung der Soldaten werden nie thematisiert, sodass man hier nur den Heldenstatus der Soldaten zur Erklärung heranziehen kann. Dass Die Brücke von Remagen kein Antikriegsfilm ist, der die Leiden des Krieges in den Vordergrund rückt, ist augenscheinlich. Dennoch scheint sich in diesem Film langsam ein Wandel abzuzeichnen. Wurden in vielen früheren Kriegsfilmen über den 2. Weltkrieg die amerikanischen Soldaten stets als große Helden dargestellt und ein klar definiertes Feindbild vorgegeben, dass gar keinen Raum auch für menschliche Regungen zuließ, ist dies in Die Brücke von Remagen schon etwas anders. Man erkennt selbst bei den deutschen Befehlshabern, dass es ihnen (zumindest nicht allen) nicht nur um den Sieg um jeden Preis geht, sondern, dass sie sich auch Gedanken über die Soldaten machen, die zurückbleiben, wenn die Brücke gesprengt werden würde, wie es vom Führer gefordert wird.

Die Befehle werden dann so interpretiert, dass man seinen eigenen moralischen Vorstellungen gerecht werden kann. Im Übrigen war es historisch tatsächlich so, dass der neu eingesetzte Kommandeuer die Brücke so lange wie möglich offen halten wollte, um seinen Truppen einen geschützten Rückzug zu ermöglichen, obwohl die Befehle anders lauteten. Auch zeichnet sich im Film ab, dass man die Wehrmacht nicht mehr mit der Naziführung gleichsetzt und lässt Major Krüger (Robert Vaughn) die Unterstützung Hitlers durch die Armee infrage stellen. Natürlich bleibt das alles noch recht oberflächlich, aber die Deutschen werden nicht nur als reine Feindbilder dargestellt, die der Zuschauer von Beginn an einfach nur hassen muss. So wird auch der örtliche Stadtrat, der Mitglied der NSDAP ist, nicht als Täter dargestellt, sondern als Opfer, der seinen einzigen Sohn in diesem sinnlosen Krieg verloren hat. Selbst am Heldenstatus der amerikanischen Soldaten wird etwas gekratzt, indem sie immer wieder beim Plündern gezeigt werden. Letztendlich bleibt Die Brücke von Remagen aber dennoch ein Kriegsfilm, der die siegreichen Soldaten des 2. Weltkriegs mit ihrem Mut und ihrer Kameradschaft untereinander heldenhaft feiert.

Im Übrigen war der Entstehungsprozess des Films nicht weniger spannend und ist selbst absolut filmreif. Nach dem man in Deutschland an Originalschauplätzen am Rhein keine Drehgenehmigung bekam, fand man in der damaligen Tschechoslowakei den passenden Drehort. In den Barrandov-Filmstudios in Prag befanden sich sogar noch zahlreiche Originalrequisiten der deutschen Wehrmacht. Das Equipment für die US-Soldaten stellte Österreich zur Verfügung, das es nach dem 2. Weltkrieg von den amerikanischen Befreiern übernommen hatte. Drehbeginn war der 6. Juni 1968, genau zu Zeiten des Prager Frühlings. Deshalb vermuteten die Sowjetunion und ihre Verbündeten, dass es sich um eine Tarnoperation der CIA handelte und man ein geheimes Waffenlager errichten wolle. Daher gab es dann während der Dreharbeiten immer wieder Besuch von der tschechoslowakischen Polizei, die sogar zeitweise den Sprengstoff für die Spezialeffekte beschlagnahmte. Als dann in der Nacht zum 21. August 1968 rund 500.000 Soldaten aus den Staaten des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei einmarschierten, musste sich die Filmcrew schleunigst in Richtung Deutschland und Österreich fliehen, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. Zu diesem Zeitpunkt war der Film erst zu zwei Drittel abgedreht. Vollendet wurde er dann schließlich in Italien und Deutschland.

Fazit

„Die Brücke von Remagen“ ist ein klassischer Kriegsfilm, der vor allem durch seine überragenden Effekte erschreckend realistisch wirkt. Ansonsten ist der historisch nicht immer ganz korrekte Film weitestgehend ein Produkt seiner Zeit, mit allen typischen Elementen eines Kriegsfilms, der zwar die amerikanischen Soldaten heroisiert und der klar zwischen Gut und Böse differenziert, aber dennoch Platz lässt, um zumindest im Ansatz die Grauen des Krieges für die Zivilbevölkerung darzustellen und der auch den gegnerischen deutschen Soldaten etwas Menschlichkeit zu verleihen vermag.

Kritik: Andy Mieland

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