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Eine begabte Jura-Studentin schreibt sich mit einer verblüffenden Theorie über den Mord an zwei Bundesrichtern in Lebensgefahr. Ihre brisante Entdeckung belastet selbst höchste Kreise der US-Regierung... In der temporeichen Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von John Grisham liefern Julia Roberts und Denzel Washington zwei Stunden Hochspannung pur.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

1993 war das Jahr, als das Kino John Grisham für sich entdeckte. Der gelernte Rechtsanwalt begann seine steile Karriere als Bestsellerautor 1989 mit A Time to Kill (Die Jury, 1996 ebenfalls verfilmt) und hat seitdem weltweit mehr als 275.000.000 Romane verkauft. Beachtlich und somit nur logisch, dass seine Arbeit irgendwann für Hollywood unumgänglich wurde. Nachdem Die Firma den Anfang macht und sich als kommerzieller Erfolg erwies, ließ der „Nachfolger“ nicht lange auf sich warten. Noch im selben Jahr erschien Die Akte, für den erneut ein sehr namenhaftes Personal akquiriert werden konnte – etwas, was bei Grisham-Verfilmungen fast zum Standard wurde. Julia Roberts (Ben is Back) und Denzel Washington (Fences) übernahmen die Hauptrollen, flankiert von bekannten und fähigen Gesichtern wie Sam Shepard (Midnight Special), John Lightgow (Friedhof der Kuscheltiere), John Heard (Zeit des Erwachens) oder Stanley Tucci (Kindeswohl). Die wichtigste Personalie findet sich aber eindeutig hinter der Kamera wieder. Alan J. Pakula (Vertrauter Feind) zeichnete sich sowohl für die Regie als auch die Drehbuch-Adaption zuständig und ist eindeutig das größte Plus des zweiten Leinwand-Grishams.

Über New Orleans geht pittoresk die Sonne auf, über Washington symbolträchtig unter. Mit diesen frühen Impressionen spiegelt Pakula die Stimmung und den Inhalt des Plots auf einfache, aber eindeutige Weise wieder. Die Morde an zwei Bundesrichtern verleiten eine junge Jura-Studentin (Roberts) zu dem Verfassen einer Akte mit zahlreichen Theorien über die Hintergründe. Mindestens eine davon muss ein Volltreffer sein, denn jeder der das offenbar brisante Schriftstück in die Finger bekommt ist kurz danach hinüber. In dem investigativen Journalist Grantham (Washington) findet die verängstige Frau einen Vertrauten, der gemeinsam mit ihr nach der Wahrheit und den Drahtziehern einer Verschwörung forscht, deren Spur bis ins Weiße Haus führt. Was sich selbstverständlich als äußerst gefährlich herausstellt, denn wo viel Macht und Geld viel zu verlieren haben, da wird nicht lange gefackelt und so was lästiges wie Moral und Skrupel haben sich schon längst verabschiedet. Sonst wäre man schließlich nicht dort, wo man jetzt ist.

Warum John Grisham-Geschichten – egal ob literarisch oder filmisch – so erfolgreich sind, das lässt sich grob auf drei Faktoren herunterbrechen: Sie sind leicht verständlich, sie verfügen trotzdem deutlich zu sehen über den juristischen Backround und sie bedienen das Bedürfnis nach spannender, aber trotz ihrer angeblichen Komplexität letztlich trivialer Groschenroman-Unterhaltung, was sich prima nebenbei wegkonsumieren lässt. Im Grunde genommen sind Grishams Edel-Pulp im schicken Anzug und mit gehobenem Vokabular. Die Akte bietet von der reinen Geschichte sogar noch mit das Beste an, was der oftmals über’s Ziel hinausschießenden Autor jemals zu Papier gebracht hat und er kann echt dankbar dafür sein, dass dieses höchst fähige Personal damit entsprechend umgehen kann. Die Darsteller sind super, aber der Star ist klar Alan J. Pakula. Obwohl auch dieser Grisham nicht mehr hergibt als besagten Groschenroman-Inhalt mit gehobenem Niveau, Pakula behandelt das mit einer Seriosität und Sorgfalt, dass der Plot viel hochwertiger und glaubhafter erscheint als bei vergleichbaren Adaptionen des Schriftstellers.

Alan J. Pakula ist einfach genau der richtige Mann für den Job, der sein Talent für das paranoid-angehauchte, politische Verschwörungskino (Die Unbestechlichen) wunderbar herausarbeitet. Die Akte wirkt angenehm altmodisch aufgebaut, dennoch sehr dynamisch bei der Umsetzung und Narration. Es dauert beispielsweise über eine Stunde, bis sich Roberts & Washington überhaupt begegnen, der Weg dahin ist aber dennoch teil hervorragend erzählt und präsentiert. Über den gesamten Film verteilt – besonders auffällig jedoch in der ersten Hälfte – finden sich immer wieder veritable Spannungs- und sogar Suspense-Sequenzen wieder, die auch ein Hitchcock nicht anders angegangen wäre. Das kaschiert das übliche Mahlen-nach-Zahlen von Grisham sehr gekonnt und fast schafft es Die Akte sich sogar als klare Empfehlung herauszukristallisieren. Der Endspurt lässt ein wenig die zwischenzeitliche Dringlichkeit und auch gelegentlich eingestreute Überraschungsmomente vermissen, wirkt insgesamt zu konventionell und glattgebügelt. Schade, aber verschmerzbar. Wenigstens mal ein Grisham, der sich seine Glaubwürdigkeit bis zum Schluss bewahrt und sich nicht unnötig in letzter Sekunde selbst ins Knie schießt (nicht ganz so drastisch in Das Urteil – Jeder ist käuflich, fast fatal in Die Jury).

Fazit

In der Tradition des 70er-Jahre-Verschwörungskinos gelungen vorgetragene Bestseller-Verfilmung mit starker Besetzung und gehobenem Unterhaltungswert. Hinten raus fehlen die richtig zündenden Ideen, was aber wohl eher der Geschichte als der Umsetzung geschuldet ist. Alles in Allem aber sehr vernünftige Thriller-Kost, die wahrscheinlich auch mehrmals zu goutieren ist.

Kritik: Jacko Kunze

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