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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als plötzlich mehrere Bewohnerinnen eines Wohnkomplexes brutal getötet werden, steht die Polizei vor einem Rätsel. Niemand hat etwas gesehen oder kann nähere Auskünfte über die Opfer geben. Wer steckt bloß hinter den Morden und welches Motiv mag wohl hinter seinen blutigen Taten stecken?!

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn der weltbekannte Romanautor Stephen King, der die literarischen Vorlagen für Filme wie Friedhof der Kuscheltiere oder Misery lieferte, angibt, dass er einen Film mag, so sorgt dies in Fankreisen für ein gewisses Aufhorchen. Im Falle des 1978 erschienen The Toolbox Murders soll es sich gar um einen seiner liebsten Horrorfilme handeln. Ein regelrechter Ritterschlag. Schließlich hat der Mann doch Ahnung oder etwa nicht?! Darüber hinaus wurde The Toolbox Murders mehr als 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung von Tobe Hooper, dem Regisseur des grandiosen wie wegweisenden The Texas Chainsaw Massacre, ein gleichnamiges Remake spendiert. Verantwortlich für den „Original“ The Toolbox Murders zeigt sich Regisseur Dennis Donnelly, der hauptsächlich im Serienbereich tätig war. Dort drehte er unter anderem Episoden für Serien wie Das A-Team oder Drei Engel für Charlie. In Donnellys The Toolbox Murders streift ein maskierter Mann umher und mordet sich scheinbar wahllos durch einen Apartmentkomplex. In seinem Schlepptau der titelgebende Werkzeugkasten, der den rücksichtslosen Killer im wahrsten Sinne des Wortes mit Mordwerkzeugen versorgt.  Seine bevorzugte Beute: hübsche, junge Frauen.

Die ersten 30 Minuten des Films setzen sich mehr oder minder nur aus blutigen Morden sowie der Zurschaustellung von nackter Haut zusammen. Dies geht sogar so weit, dass wir einer jungen Frau zusammengerechnet über zwei Minuten lang dabei zusehen dürfen, wie sie sich in der Badewanne liegend selbstbefriedigt und derweil ihre Brüste streichelt. Über die Opfer erfahren wir wenig bis gar nichts. Auch sonst gibt es überraschend lange keine Bezugsperson für uns. Als man diese dann doch in einem Polizisten sowie zwei Jugendlichen gefunden glaubt, muss man feststellen, dass auch diese Charaktere kaum Substanz aufweisen. Einziger Strohhalm in Sachen Unterhaltung sind die Morde des Killers nebst dem Grübeln über dessen noch unklares Motiv. Zwischenschnitte die u. a. während der Tötungen zum Einsatz kommen und Szenen eines Unfallorts beziehungsweise den leblosen Körper eines weiblichen Unfallopfers zeigen, deuten an, dass die Motivation für die Taten Rache sein könnte. Womöglich stehen die Mordopfer in irgendeiner Verbindung zueinander oder haben irgendetwas mit dem ominösen Unfall zu schaffen. Doch Genaueres über das wer, warum, weshalb erfahren wir noch nicht. Dies ändert sich jedoch aber der Laufzeit, als The Toolbox Murders urplötzlich und absolut unerwartet das Rätsel um die Identität des Killers lüftet, wobei darüber hinaus sogar noch das Motiv preisgegeben wird.

Warum man sich für diesen überraschenden Schritt entschied, erscheint absolut schleierhaft. Zumal dies nichts Gutes mit sich bringt, denn ab diesem Zeitpunkt verliert der Film so ziemlich alles, was bis dato an Reiz vorhanden war. Das Rätselraten ist nämlich vorbei. Jedoch nur für uns Zuschauerinnen. Die Charaktere tappen derweil nach wie vor im Dunkeln. Spannend ist dies allerdings erwartungsgemäß nicht mehr. Auch die bis dato durchaus drastischen Gewaltszenen werden massiv zurückgefahren und rücken in den Hintergrund. Stattdessen bekommen wir mehrere ausgedehnte Szenen zu Gesicht, die auf geistigen Wahnsinn setzen. War die erste Hälfte noch ein brauchbarer Slasher, so mutiert die zweite Hälfte eher zu einer Art gleichermaßen öden wie schwerfälligen Psychothriller. Dies erinnert dann in den besten Momenten zwar stellenweise an Szenen aus Werken wie Maniac und hat dementsprechend vereinzelt reizvolle Augenblicke zu bieten. Nur leider ist dies im Gesamtkontext weit weniger interessant anzusehen, als es womöglich klingen mag. Gerade der fehlende Bezug zu den Figuren wirkt sich hierbei nämlich immens negativ auf das Geschehen aus.

Es macht geradezu den Eindruck, als hätte man es mit zwei separaten (Kurz-)Filmen zu tun, die jeweils von einem anderen Regisseur inszeniert wurden. Nur ist dem nicht so. Als Ganzes wirkt der Film daher reichlich unrund. Viel ist es daher nicht, was The Toolbox Murders letztlich unterm Strich zu bieten hat. Auf der Habenseite sind im Grunde lediglich die rücksichtlos zelebrierten Morde zu Beginn sowie ein Hauch von Gesellschaftskritik. Diese findet in einigen wenigen Augenblicken statt, in denen BewohnerInnen des Apartmentkomplexes sich selbst und der Polizei gegenüber eingestehen müssen, dass sie über ihre NachbarInnen im Grunde so gut wie gar nichts wissen. Anonymität in der modernen Gesellschaft. Ein valider Kritikpunkt, der auch über 40 Jahre nach dem Erscheinen von The Toolbox Murders nichts an seiner gewichtigen Relevanz verloren hat, ganz im Gegenteil. Obwohl insbesondere in Großstädten so dicht beieinander gewohnt wird, herrscht bei nicht gerade wenigen Menschen Einsamkeit vor. Leider wird aus diesem Ansatz innerhalb des Films rein gar nichts gemacht, weswegen er letztlich unbedeutend verpufft. Schade, denn dadurch ist The Toolbox Murders in seiner Gänze nicht viel mehr als harte, aber doch durchschnittliche Horrorkost.

Fazit

Garstig, roh, aber auch unausgereift. So ließe sich der aus dem Ende der 70er-Jahre stammende „The Toolbox Murders“ in etwa umschreiben. Abseits seiner für die damalige Zeit recht drastischen Morden hat Regisseur Dennis Donnellys Film nämlich leider nicht viel zu bieten. Schuld daran ist vor allem die Vernachlässigung der Charakterzeichnung, weswegen es im Grunde keine Figur gibt, zu der man so etwas wie eine Beziehung aufbauen könnte. Wer fieses Exploitation-Kino mag, dürfte in den ersten 30 Minuten allerdings mehr als gut abgeholt werden. Ob diese es jedoch wert sind, sich auch den drögen Rest des Films anzutun, sei einmal dahingestellt.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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